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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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stehen.
    »Olivia.« Wieder spricht er meinen Namen so aus, dass ich dahinschmelze, und das Nächste, was ich mitbekomme, ist, dass wir uns küssen, sogar noch leidenschaftlicher als auf dem Balkon auf PJs Party. Und wir fummeln gegenseitig an unserer Kleidung herum, während wir stolpernd zu dem kleinen Zimmerchen gehen, das in gewissem Sinne meins ist, in gewissem Sinne seins.
    »Du bist... so wunderschön ...«, sagt Thomas zu mir, als er mir mein Kleid und meine Strumpfhose auszieht. Obwohl Vince vorhin mehrfach die gleichen Worte gesagt hat, hatten sie bei ihm doch nie diesen Klang.
    Ich kann nicht antworten. Ich knöpfe nur langsam sein Hemd auf, sodass seine glatte Brust zum Vorschein kommt. Es kommt mir wie ein Traum vor, als wir auf das Bett fallen - sein Bett, mein Bett.
    Auch als es vorbei ist, können wir nicht voneinander lassen. Alles an ihm begeistert mich einfach so. Ich lache laut auf. »Wow«, sage ich, weil mir einfach nichts Besseres einfällt. Als ich so neben ihm liege, fühle ich mich wie ein ganz neuer Mensch, so als würde ich, wenn ich aufstehe und das Licht anmache, auch verändert aussehen. Es ist absolut unmöglich, dass dies gerade eben geschehen ist, und ich wieder zu meinem alten Ich werde.
    »Tu metonnes«, sagt Thomas. »Du erstaunst mich wirklich. So etwas habe ich noch nie gefühlt.« Er hat noch immer die Arme um mich gelegt. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mit ihm erleben würde und nicht mit Vince, aber es fühlt sich absolut richtig an. Ich habe mich in diesem Herbst von Vince enthebt. Wie konnte das nur geschehen, ohne dass ich es bemerkt habe?
    Ich höre auf zu lachen und werde ganz ernst. »Ich muss dir etwas sagen«, gestehe ich ihm endlich. »Ich muss aus Paris weg. Ich gehe zum Ende des Halbjahres zurück nach Kalifornien.« Ich zeige auf die Koffer, die bereits halb gepackt auf dem Boden liegen. »Ich komme nicht nach Paris zurück. Ich werde die Stelle bei der Tanztruppe nicht annehmen.«
    » Quoi ?«, fragt Thomas. »Warum nicht?«
    »Meine Familie braucht mich«, antworte ich. »Ich muss zurück.«
    »Willst du denn zurück nach Kalifornien?«
    Ich schüttle den Kopf und gebe damit das erste Mal vor mir selbst zu, dass ich das absolut nicht will.
    »Aber du gehst trotzdem?«
    »Ja«, sage ich, auch wenn ich das Gefühl habe, kaum noch sprechen zu können.
    »Du bist sehr tapfer, Olivia, dass du so eine Chance ausschlägst«, sagt Thomas und hält mich in seinen Armen.
    »Tapfer? Nein, das denke ich nicht.« Ich wusste bisher nicht, dass es möglich ist, sich so glücklich und so durcheinander und so verletzlich zu fühlen, und das alles zur gleichen Zeit.
    »Du bist tapfer, dass du dein Ego so bezwingst«, sagt Thomas und küsst mich zärtlich auf die Stirn. »Ist es erlaubt, dich etwas zu fragen?«
    »Was denn?«
    »Hat es was mit mir zu tun?«, sagt Thomas. »Läufst du vor mir weg? Davor, was wir füreinander empfinden?«
    Lange sehe ich ihn nur an und denke darüber nach. Zu guter Letzt wickle ich mich in meinen rosaröten Bademantel und stehe auf, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich fülle einen Becher mit Leitungswasser, ohne das Licht einzuschalten, und trinke hastig. Im Dunkeln fließen endlich die Tränen, dort, wo Thomas sie nicht sehen kann. Denn dann wüsste er, dass er recht hat.

24. PJ
    Man kann nie wissen  
    Die jährliche Heiligabend-Benefizgala vom L'Orchestre de Paris darf kein Mitglied der Pariser High Society verpassen. Mme. Marquet macht sich am 24. Dezember den gesamten Tag dafür zurecht, während M. Marquet ausgiebig in seinem Klub Squash spielt.
    Am Nachmittag taucht Mme. Marquet mit einer dicken Schicht grüner Gesichtsmaske in der Küche auf, um sich eine Tasse Tee zu holen. Sie gießt einen Schuss Brandy hinein und sieht dabei nicht, wie ich reinkomme und mich hinsetze. Sie bemerkt mich erst, als sie sich umdreht, um wieder ins Schlafzimmer zurückzugehen.
    »Mon dieu!«, ruft sie aus und presst sich schockiert eine ihrer dünnen, knochigen Hände gegen das entblößte Dekollete. Sie trägt einen seidenen Schlafanzug und hat sich eine Bettdecke umgewickelt. Offenbar die unerlässliche Kleidung für so einen Tag, der ganz im Zeichen der Verschönerung steht. »Penelope! Hast du mir einen Schrecken eingejagt!«
    »Tut mir leid«, entschuldige ich mich. »Wie geht es Ihnen?«
    Doch Mme. Marquet ignoriert meine Frage und verlässt mit ihrem Tee die Küche in Richtung Schlafzimmer.
    »Madame?«, frage ich und folge ihr. »Darf ich

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