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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen
Autoren: Lucy Silag
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Riesenarsenal an witzigen Flirt-Sprüchen, die mir im Adrenalin-High helfen, wenn ich zum ersten Mal mit einer neuen Flamme zusammen bin, aber heute Abend klappt das irgendwie nicht. Ich muss George mehr mögen, als mir selbst bisher bbwusst war.
    Als Olivia meine zittrige, nervöse Antwort hört, zieht sie die Augenbrauen hoch und gibt dem Kellner einen Wink, dass er uns allen eine neue Runde bringt.
    Ich habe Olivia geraten, das gestreifte Baby-Doll-Kleid, das ich ihr geliehen habe, mit meinen hohen roten Schuhen (die trage ich sowieso nicht mehr gern) und meinem breiten schwarzen Gürtel zu kombinieren, den sie sich um die schmale Taille gebunden hat. Sie sieht heute Abend fantastisch aus, wenn auch nicht ganz so gut wie ich selbst in einem der gemusterten Diane-von-Fürstenberg-Wickelkleider meiner Mom mit dem ziemlich tiefen Ausschnitt. Olivia mag einen Freund zu Hause haben, aber nicht mehr lange, wenn's nach mir geht. Mit Jungs auszugehen macht nur dann Spaß, wenn die Freundinnen mit im Boot sitzen.
    »Wieso ist es dir denn so wichtig, was ich heute Abend anhabe?«, hat mich Olivia genervt gefragt, als ich darauf bestanden habe, dass sie ihre Jeans und ihre Lammfellstiefel aus- und stattdessen etwas von mir anzieht. »Außerdem wird es langsam kalt draußen. Ich werde mir einen abfrieren, wenn ich das hier trage.«
    »Dann zieh das drüber«, sagte ich ihr und gab ihr ein schwarzes Paschminatuch. »Olivia, es ist noch nicht wirklich kalt. Wir haben noch nicht mal Oktober. Warte erst den Januar ab. Da wirst du betteln und flehen, dass du mit dem ersten Flieger zurück nach San Diego darfst.«
    »Trotzdem«, meinte Olivia, während sie am Gürtel fummelte. »Ich hab's gern sportlich-lässig.«
    »Ja, das ist mir schon aufgefallen«, erklärte ich ihr. »Du und auch alle anderen Amerikaner in unserem Programm. Wie wollt ihr denn hier einen Typen abkriegen, wenn ihr euch immer so anzieht, als wärt ihr gerade aus dem Bett gestiegen?«
    »Alex«, sagte Olivia nun bestimmt schon zum millionsten Mal zu mir. »Ich habe einen Freund. Vince, das weißt du doch. Wir sind seit zwei Jahren zusammen. Und ich habe nicht vor, jetzt mit jemand anderem rumzumachen.«
    Ja, ja, ja, schon klar, dachte ich bei mir. Die ganze Story geht mir langsam, aber sicher auf den Keks. Olivia kennt den kräftigen Basketballstar Vince schon Zeit ihres Lebens - ihre Eltern sind miteinander befreundet oder so was in der Art. Sie sind schon in vollen Windeln zusammen rumgelaufen. Also, wenn man mich fragt, ist das nur ein Grund mehr, dass sie sich mal dringend mit jemand anderem einlässt!
    Ich machte also ein ersticktes Geräusch. »Du bist in Paris, um Himmels willen! In der Stadt der Liebe. Das Leben ist zu kurz für eine Fernbeziehung ... und außerdem, mit wem kann ich sonst ein Doppel-Date haben?« Olivia wusste, dass ich ihr Drew zugedacht hatte, aber sie nahm das nicht weiter ernst.
    Doch als ich gesehen habe, wie sie sich durch ihre blond gesträhnten Haare fuhr (zum Glück trägt sie sie heute offen und nicht wie sonst in ihrem langweiligen ollen Pferdeschwanz), als die Jungs kamen, war ich mir dann doch nicht mehr so sicher.
    Links neben Olivia sitzt PJ - ausgerechnet! Ich war sooo genervt, als sie vorhin rüberkam, um sich mit uns ausgehfertig zu machen. Natürlich hat sich Olivia verpflichtet gefühlt, sie einzuladen, weil PJ nämlich noch immer bei ihr wohnt. Olivia ist viel zu gutmütig, um irgendjemanden auszuschließen, selbst jemand so Durchgeknallten wie PJ. Seit sie heute Abend hier im Cafe angekommen ist, sitzt sie echt nur da. Klar, sie ist schon ziemlich hübsch, aber total schlecht gelaunt. Sie trinkt Mineralwasser und verbreitet einfach miese Stimmung. Dauernd zappelt sie rum oder macht irgendwelche unpassenden Bemerkungen. Oder auch, wie sie mir die richtigen Worte souffliert, als ich ein Glas Wein bestellen will. Denkt PJ etwa, ich weiß nicht, wie man »Je voudrais un verre de vin« sagt? Es hat eben kurz gedauert, bis es mir eingefallen ist. Ich habe gerade so viele andere Dinge im Kopf. Wie zum Beispiel George, der nicht mal dreißig Zentimeter von mir entfernt sitzt und so verführerisch lächelt wie ein Mädchenschwarm auf dem Cover der Luxe.
    Der Kellner bringt unsere Getränke. Weißwein für mich, Bier für George und Drew, ein Gin Tonic für Zack und - ganz gesittet - zwei Gläser Perrier für Olivia und PJ. Als Tänzerin hat Olivia ja einen Grund, warum sie keinen Alkohol trinkt. PJ dagegen ist einfach nur
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