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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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»Hallo« begrüßt als wir. Mit großem Showgehabe verteilen die Zwillinge Küsschen in der Luft und klatschen auf dem Weg zum Kühlschrank, wo sie den Champagner kalt stellen wollen, die Leute ab.
    Direkt hinter den Zwillingen kommen George und Drew zur Tür rein. Und dahinter wiederum Olivia, die die Zwillinge eine Weile anstarrt.
    »Ihr erratet nie, was mir passiert ist!«, sagt Olivia mit einem Stöhnen, als sie sich durch die Menge kämpft, die sich rings um die beiden texanischen Zwillinge gebildet hat.
    »Ach du meine Güte!«, höre ich eine von ihnen kreischend zu George sagen. »Du siehst heute aber klasse aus!«
    »Was ist?«, fragt Alex, ein Auge auf George, das andere auf die beiden Zwillinge gerichtet. »Raus damit.« Genau wie Mme. Rouilles bellende Zwergpudel tänzeln die beiden Zwillinge um George und Drew herum, ganz wild darauf, gestreichelt zu werden. Bei dem Anblick speit Alex fast Feuer.
    »Leute.« Olivia schüttelt sich aus ihrer Jacke. Darunter kommt ein typisch cooles kalifornisches Outfit zum Vorschein: ein weißes Bauernkleid, eine schlichte rosafarbene Wolljacke und Flip-Flops. »Das muss ich euch unbedingt erzählen - ich brauche nämlich euren Rat! Also, neulich bin ich spätabends nach Hause gekommen und da habe ich buchstäblich - ich kann gar nicht beschreiben, wie buchstäblich - also, da habe ich buchstäblich einen fremden Typen besprungen, der in meinem Bett lag.«
    »Was?«, lache ich. »Wie ist das denn passiert?«
    »Er heißt Thomas«, erklärt sie. »Er ist der Sohn von Mme.
    Rouille. Er wollte nur kurz von der Sorbonne heimkommen, um sich ein paar Bücher aus seinem Zimmer zu holen, und dann hat er sich so in Rilkes Briefe an einen armen Dichter vertieft, dass er mich erst bemerkt hat, als ich schon auf ihm drauf lag, die Beine in der Luft. Oh mein Gott! Das ist mir echt so peinlich!«
    »Liwy, das ist ja eine total heiße Geschichte!«, sage ich. »Wie ging's dann weiter? Und lass ja keine schmutzigen Details aus!«
    »Ach, Zack.« Olivia verdreht lachend die Augen. »Was denkst du wohl, was ich getan habe? Ich bin schnellstens ins Bad gerannt! Ich war ja ganz verschwitzt ünd stinkig vom Ballett. Als ich dann wieder rausgekommen bin, hat er sich entschuldigt und ist gegangen. Mme. Rouille war völlig entsetzt über das Ganze - es ist so unanständig.«
    »Und inwiefern brauchst du jetzt unseren Rat?«, frage ich.
    »Na ja, meint ihr, ich soll es Vince erzählen?« Olivia wird rot.
    »Du liebe Güte, du bist echt so was von prüde«, entgegnet Alex flapsig. »Hol dir lieber ein Bier und dann stürmen wir die Tanzfläche.«
    »Auf das Bier verzichte ich«, antwortet Olivia fröhlich, »aber tanzen würde ich sehr gern.«
    Geduldig wartet Olivia, bis Alex und ich mit Sara-Louise und ihrer Busenfreundin Mary, dem punkigen Mädchen aus L.A., unsere Bierflaschen auf ex geleert haben. Als alle schon leicht angetrunken sind, schleppt uns Alex zu der provisorischen Tanzfläche in Sara-Louises kleinem Wohnzimmer. Das Apartment ist gerammelt voll mit jungen Leuten. Anscheinend ist jeder Schüler aus dem »Programme Americaine« gekommen und dazu noch ziemlich viele Freunde von Anouk. Alex tänzelt zur Stereoanlage und dreht noch lauter.
    Natürlich ist Olivia eine phänomenale Tänzerin - das war ja klar. Aber Alex schlägt sich auch nicht gerade schlecht. Man braucht nur zuzusehen, wie die beiden verführerisch ihre Hüften zum französischen Hip-Hop aus der Stereoanlage bewegen, und schon drängen sich immer mehr Jugendliche neben sie, drehen und wiegen sich im Takt.
    Alex und Olivia tanzen rechts und links von mir. Dabei steht Alex mir zugewandt und krault mir den Nacken. Olivia reibt ihren Rücken an mir. Im Moment ist mir wahrscheinlich der Neid fast aller Jungs in diesem Raum gewiss.
    Das wird mir dann doch zu viel. Dauernd habe ich Alex' Haare in den Augen und Olivia bringt mich immer wieder aus dem Gleichgewicht, wenn sie mich mit ihrem kleinen Hintern anstubst. Ich befreie mich aus Alex' Umklammerung und überlasse die beiden sich selbst.
    »Salut!«, ruft mir eine von Anouks französischen Freundinnen zu und winkt mich zu sich auf die Couch. Ich setze mich neben sie auf die Lehne.
    »Hi«, grüße ich sie und zwinge mich zu einem Lächeln. Sie ist sehr zierlich, mit einer süßen elfenhaften Frisur und Grübchen in den Wangen.
    »Wie heißt du?«, fragt sie.
    »Ich bin Zack«, sage ich und bemühe mich, freundlich zu klingen.
    »Ah, also ein Amerikaner«, stellt sie fest.

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