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Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen

Titel: Beautiful Americans - 01 - Paris wir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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Anlass?«
    »Brauche ich einen Anlass, um dich anzutörnen?«, sage ich und drehe ihn so herum, dass Pattys Hinterteil seinen Abercrombie-Cargos nicht mehr so nahe kommt.
    In Georges Augen blitzt leichte Überraschung auf, weil ich heute viel stärker rangehe als sonst: Bisher habe ich den Ball ja immer flach gehalten. Bei Jungs wie George muss man vorsichtig sein - mit so direkten Typen wie ihm mag vielleicht weniger Mist passieren, aber ich muss trotzdem darauf achten, mich immer wie eine Dame zu benehmen. Eine ordinäre Schlampe zieht seine Aufmerksamkeit vielleicht auf einer Party auf sich (siehe Beispiel A: der texanische Zwilling Patty reibt sich in Sara-Louises Küche an ihm), aber das ist nicht der Typ Mädchen (Beispiel B: ich), mit dem George in Paris seine Zeit verbringen möchte. Er braucht jemand Kultiviertes, mit Klasse, der sich ihm nicht auf einer Party an den Hals schmeißt.
    Aber außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Je mehr Shots Patty und ihre nutti- ge Schwester trinken, desto wahrscheinlicher schmeißen sie gleich ihre Keuschheitsgürtel zum Fenster raus und verwickeln George und Drew in einen Sexskandal, den ich im Moment einfach nicht dulden kann.
    Ich lege George meinen Arm um den Hals. »Was machst du denn hier mit Patty?«, frage ich in einem sinnlichen Flüsterton. »Ohne dich ist es so einsam auf der Party! Und dieses Apartment ist echt der Wahnsinn. Willst du mal die Aussicht aus dem Schlafzimmer sehen?«
    Sara-Louises Apartment ist alles, nur nicht der Wahnsinn - es ist so eng und trist, dass ich mir gar nicht richtig vorstellen kann, wie hier vier Leute wohnen können, ohne dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Aber vom Schlafzimmer von Sara-Louises Gasteltem aus blickt man auf den hell erleuchteten Eiffelturm.
    »Das wäre es ja fast wert, sich das Schlafzimmer mit jemand anders teilen zu müssen, nur damit man den ganzen Tag und die ganze Nacht diese Aussicht hat«, scherzt George, als wir auf dem Bett hocken und den Blick auf uns wirken lassen. Die hellblaue Bettwäsche, auf der wir sitzen, ist von Ikea. Ich war noch nie bei Ikea, bis meine Cousine Emily aufs College wechselte und ich mit ihr und ihrer Mutter in einen Ikea in Elizabeth, New Jersey, gefahren bin. Emily wollte sich für das Studentenwohnheim ausstatten. Ich streiche mit meinen Fingerspitzen über den bedruckten Stoff und frage mich, wie es wohl wäre, mit George unter die Decke zu schlüpfen.
    »Stell dir nur mal vor, hier am französischen Nationalfeiertag aus dem Fenster zu schauen«, sage ich. »Wenn das große Feuerwerk über der Seine zu sehen ist. Das muss himmlisch sein.«
    »Total geil«, stimmt mir George zu. Er ist nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Ich bin betrunken, klar, aber ich kann mich einfach nicht mehr beherrschen. Sein Moschusgeruch zieht mich magisch an. Ich drehe ihm mein Gesicht zu und setze meine Lippen auf seine, küsse ihn zärtlich und langsam.
    George erwidert meinen Kuss genauso zärtlich. Wahnsinn, wie selbstsicher er ist, wie gut sich seine Lippen auf meinen anfühlen!
    »Hey«, murmelt er, als unsere Lippen sich kurz voneinander lösen. »Nutzt du's gerade aus, dass ich betrunken bin? Hast du mich deshalb hierhergebracht?«
    Ich kichere. Er ist echt so süß. »Na ja, schließlich war es ja nicht so, dass ich lange betteln musste. Du bist mir aus freien Stücken gefolgt.«
    George trinkt einen Schluck von dem Whiskey Sour, den er sich in der Küche gemixt hat. »Stimmt«, sagt er. »Richtig.« Er küsst mich wieder, diesmal schon leidenschaftlicher. Ganz eindeutig: Er will zur nächsten Stufe übergehen.
    Ich will nicht als Schlampe gelten, denke ich im Stillen, als wir uns zurücklegen. Ich starre auf die dimmbare Lampe und den Ventilator an der Zimmerdecke über uns und versuche, mir darüber klar zu werden, wie weit ich gehen soll. Da küsst George meinen Hals. Das fühlt sich irre an - endlich bekomme ich, was ich will. Und wenn ich es nicht tue, findet er ein anderes Mädchen, das es tut. Plötzlich sehe ich Pattys zu stark geschminktes Gesicht vor mir. Patty wird ihn kriegen, wenn ich es nicht tue.
    Auch wenn ich natürlich keine bin, die sofort mit jedem Kerl ins Bett springt, habe ich doch stets sorgfältig ausgewählte Unterwäsche an - schließlich kann man nie wissen, wann einen die Leidenschaft übermannt. Unter meinem Poloshirt trage ich einen hellgelben sehr mädchenhaften BH. George fümmelt unbeholfen vorne daran

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