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Bedroht

Bedroht

Titel: Bedroht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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schön.«
    »Jetzt haben wir einen BMW«, sagte Anna und merkte Lukas, der ein Stück von ihr entfernt stand, seinen Stolz an.
    »Kannst du vielleicht gerade nicht reden?«, flüsterte ihre Mutter.
    »Fast neu«, sagte Anna.
    »Du hast ihm also nichts erzählt. Gut. Ich glaube, es ist klug, abzuwarten. Ich habe vor ein paar Tagen beim Einwohnermeldeamt angerufen und nach Erik Månsson gefragt. Ich habe dir noch nichts davon erzählt, weil ich mich so geschämt habe.«
    Anna wusste nicht, was sie sagen sollte. Warum in aller Welt hatte ihre Mutter beim Einwohnermeldeamt angerufen?
    »Seine Mutter ist vor knapp zwei Jahren gestorben«, fuhr Kathrine fort. »Wie, weiß ich nicht. Der Vater ist schon früh von der Bildfläche verschwunden, er ist nach Finnland gezogen, als Erik noch ein Baby war.«
    »Okay.«
    »Offenbar hatte er keine leichte Kindheit.«
    »Hm.«
    »Ich höre, dass du gerade nicht reden kannst. Können wir morgen telefonieren?«
    »Natürlich.«
    »Also, mach’s gut. Und nichts übereilen.«
    »Du auch. Kuss.«
    Anna legte auf und sah Lukas’ erwartungsvollen Blick.
    »Sie wollte wissen, wie wir uns das leisten können«, sagte Anna und sah, dass ihr Mann noch stolzer wurde. Als würde der über einen Kredit verbesserte Status seinen Wert als Mensch erhöhen. Das Telefon klingelte erneut.
    »Ja?«, sagte Anna.
    »Kannst du diesem Schlappschwanz mal sagen, dass er nicht dauernd ans Telefon gehen soll?«
    Anna schoss das Blut in die Wangen.
    »Sie müssen sich verwählt haben.«
    »Ich muss dich treffen. Wir müssen reden.«
    »Keine Ursache.«
    Sie legte auf und schluckte.
    »Falsch verbunden.«
    Sie stellte das Telefon vor sich auf den Tisch und starrte auf den Fernseher. Plötzlich hörte sie nichts mehr. Ein schriller Ton füllte ihren Kopf, ein Ton, der sich nicht abstellen ließ. Fast hätte sie das Telefon nicht gehört, das fast sofort wieder zu klingeln begann. Blitzschnell schnappte sie sich den Hörer.
    »Anna.«
    »Wenn du auf deinem Handy antworten würdest, müsste ich nicht bei dir zu Hause anrufen.«
    »Hallo?«
    »Du lügst nicht sehr überzeugend.«
    »Hallo?«
    »Dein ganzes Leben ist eine Lüge.«
    »Hallo?«
    Anna sah Lukas an, der aus der Küche kam.
    »Komm zu mir, dann ficke ich dich, so wie ich dich auf dem Video gefickt habe. Ich schaue es mir gerade an.«
    Anna hörte sich selbst im Hintergrund stöhnen und unterbrach die Verbindung. Sie hielt den roten Knopf gedrückt, bis das Telefon ausgeschaltet war.
    »Wieder der mysteriöse Anrufer?«, fragte Lukas.
    Anna nickte.
    »Dann bleibt es jetzt ausgeschaltet.«
    Anna sah ihren Mann an und wandte sich dann wieder dem Fernseher zu. Sie spürte seinen prüfenden Blick und streckte die Hand nach der Fernbedienung aus.
    Lukas drehte sich um und ging.
    »Hedda? Irgendjemand ruft dauernd die Festnetznummer an. Hast du eine Idee, wer das sein könnte?«

54
    Kathrine erkannte die Stimme ihrer Tochter kaum wieder. Sie klang verängstigt und gestresst. Erik Månsson hatte sie in Panik versetzt. So durfte es nicht weitergehen.
    Wo konnte sie mehr über diesen verwirrten Mann in Erfahrung bringen? Kathrine gab in das Adressfeld ihres Computers ratsit.se ein und anschließend die Stockholmer Adresse Erik Månssons und seiner Mutter in die Suchmaske. Eine Liste aller Bewohner des Mietshauses, einschließlich Geburtsdaten, erschien auf dem Monitor. Sie suchte sich einen Mann heraus, der 35 Jahre alt war, und wählte seine Telefonnummer.
    »Lars Johansson beim Abendessen«, sagte er mit affektierter Stimme.
    Kathrine hörte Kinderstimmen und eine ermahnende Frauenstimme im Hintergrund.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Kathrine. »Ich rufe gerne später noch einmal an.«
    »Worum geht es?«
    Kathrine tippte auf Versicherungsvertreter.
    »Ich heiße Kathrine Hansson und versuche eine alte Bekannte ausfindig zu machen, die früher unter Ihrer Adresse gewohnt hat. Anneli Månsson. Ich fahre demnächst nach Stockholm und wollte sie besuchen. Aber ihre Telefonnummer scheint nicht mehr gültig zu sein.«
    »Oje«, sagte der abendessende Lars Johansson.
    »Wie bitte?«
    »Einen Moment bitte, ich gehe nur schnell in ein anderes Zimmer, damit die Kinder nicht alles mitbekommen.«
    »Ich verstehe nicht recht. Wollen Sie, dass ich später noch einmal anrufe?«
    »Also«, sagte der Mann, nachdem er sich, dem Echo nach zu urteilen, ins Badezimmer zurückgezogen hatte. »Sie sagten, dass Sie eine Bekannte von Anneli Månsson sind?«
    »Ja, wir haben uns vor

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