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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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es bitterkalt. Das überlebt er nicht.«
    »Wir haben ihn nicht mehr gefunden, und der Hund ist knüppelhart.«
    »Dann nehmen wir ihn uns eben später noch mal vor. Falls es denn sein muss. Man kann immer einen Unfall arrangieren. Das weißt du doch, oder?«
    Doch während er das sagte und dabei sowohl die Straße als auch Cecil im Blick zu halten versuchte, spürte Cain, dass Cecil ihn misstrauisch beäugte. Seit er vernommen hatte, dass Jones sterben musste, war Cecil komisch geworden. Schwermütig geradezu. Cain musste ihn in Sicherheit wiegen, solange er ihn noch brauchte.
    »Selbst wenn Jones überlebt haben sollte, kann er nicht gegen uns aussagen. Er hat Dav kaltblütig erschossen. Keine Chance, dass er sich da rauswindet. Auch für ihn ist es am besten, wenn er schön die Klappe hält, und das weiß er.«
    »Aber das ist es ja gerade«, sagte Cecil, und Cain hörte, wie gepresst er klang. »Er hat den Albaner abgeknallt, heute Morgen den Überfall mit durchgezogen. Er hat alles gemacht, was von ihm verlangt wurde. Darum verstehe ich nicht, weshalb er uns verraten sollte.«
    »Weil er schwach ist, Cecil. Das sind die meisten. Sie wählen den einfachen Weg. Wir nicht.«
    »Ach ja, und was haben wir davon?«
    Wieder funkelte Cain ihn an. »Komm mir nicht damit. Du weißt, warum wir das hier tun. Und dann denk mal an die Belohnung, die wir einstreichen, wenn wir Fox befreien.«
    Cecil schwieg einen Augenblick lang. Wie die meisten Männer, mit denen Cain zu tun gehabt hatte, war Cecil gierig.
    »Und Sie wissen sicher, dass Fox auch die Kohle hat, um uns zu bezahlen?«
    Natürlich hatte er die nicht, dachte Cain. Und selbst wenn er sie hätte, würde er uns nicht bezahlen. Aber das sagte er nicht. Sondern: »Ich weiß mit Sicherheit, dass Fox zwei Millionen Dollar auf verschiedenen ausländischen Konten deponiert hat. Wir halten ihn fest, bis er die Hälfte rausgerückt hat. Uns ausgezahlt hat. Uns, Cecil. Dich und mich.«
    Tatsächlich war Cain bereits von dem Mann bezahlt worden, der die ganze Aktion in Auftrag gegeben hatte. Dem Mann, dem er direkt verantwortlich war: Garth Crossman. Und zwar dafür, Fox ein für alle Mal zum Schweigen zu bringen. Auch Cecil würde die Sache nicht überleben. Er wusste zu viel, wie Fox. Heute Abend würden Cain und Crossman einen klaren Schlussstrich unter die Terroranschläge ziehen und eine neue Strategie einleiten. Die Attentate hatten ihren Zweck erfüllt. Sie hatten Chaos und Verwüstung angerichtet, den Verwaltungsapparat aus den Angeln gehoben und die Regierung geschwächt. Nun war es an der Zeit, dass Crossman selbst in die Politik ging.
    Cecil starrte durch die Windschutzscheibe. »Okay, das Ziel ist jetzt nach rechts auf eine Nebenstraße eingebogen. Die Straße führt zu einem Hof, etwa einen Kilometer nördlich von uns. Er ist das einzige Gebäude an der Straße.«
    Cain spürte, wie das Adrenalin in seine Adern schoss. »Das muss ihr verdammter Unterschlupf sein.«
    »Biegen Sie die Nächste rechts ab. Wenn wir schnell genug sind, können wir ihnen den Weg abschneiden, bevor sie ankommen.«

70
    21:25
    Als Bolt es endlich schaffte auszusteigen, musste er sich am Türgriff festhalten, um nicht zu stürzen. Seine Kopfschmerzen wurden von Minute zu Minute schlimmer, dazu kamen ständige Schwindelanfälle, bei denen ihm die Sicht verschwamm und kurz schwarz vor Augen wurde. Die Anfälle hielten immer länger an. Jetzt atmete er ein paar Mal tief durch und wartete darauf, dass der jüngste Anfall vorüberging. Er würde wohl doch demnächst ein Krankenhaus aufsuchen müssen, aber er schuldete es Jones, zumindest nachzusehen, ob dieser okay war.
    Er blinzelte, und als sich seine Sicht normalisiert hatte, fiel sein Blick auf Jones’ alten Mégane, der in der Ecke des Parkplatzes stand. Um irgendwohin zu Fuß zu gehen, war es zu kalt, deshalb war er wahrscheinlich zu Hause. Befriedigt, dass er mit seiner Ahnung richtig gelegen hatte, drehte Bolt sich zum Haus, blieb aber sofort wieder stehen, als er sah, dass, halb hinter einem der parkenden Autos verborgen, im Erdgeschoss ein Fenster aus den Angeln gebrochen war und schief nach draußen hing.
    Jones wohnte im Erdgeschoss. Das war garantiert kein Zufall.
    Vorsichtig und zudem leicht schwankend näherte Bolt sich dem Fenster. Als er an einem BMW vorbeikam, entdeckte er eine Leiche.
    Trotz der Dunkelheit stellte er, begleitet von leichten Schuldgefühlen, erleichtert fest, dass der etwa dreißigjährige Mann im dunklen

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