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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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brannte Licht. Cain parkte neben einem Ford Transit, dem offenbar einzigen fahrbereiten Wagen hier, und wir stiegen aus. Es roch stark nach Acetylen, Motoröl und nach etwas, das an ranziges Fett in einer Frittenbude erinnerte. Fast hätte ich gekotzt. Ich sah mich um, suchte zwischen dem Schrott nach einem Anzeichen von Cecil und seiner MP5, konnte aber nichts erkennen. Auch sonst schien niemand da zu sein. In der Ferne hörte ich das rhythmische Stampfen eines Nahverkehrszuges, der Fahrt aufnahm. Erneut beschlich mich das Gefühl, es könnte sich um eine Falle handeln und dass man mich nur hierhergebracht hatte, um mich zu töten.
    Ich rückte meine Jacke über der Pistole zurecht und gesellte mich zu Cain, der vor dem Auto stand.
    »Okay, gehen wir rein«, sagte er. »Und denk dran, ich rede. Du markierst den harten Schweiger.«
    Vorsichtig gingen wir hinein, fast als wären wir auf Patrouille in Afghanistan. Drinnen blieben wir stehen. Die Halle war riesig und fensterlos. Auf der einen Seite befand sich eine die gesamte Wand einnehmende Regalreihe, in der sich von Kupferrohren bis zum Autoradio alles stapelte, was irgendwie mit Autos zusammenhing.
    Auf der anderen standen frisch eingetroffene Wagen, einige davon auf Hebebühnen, und warteten darauf, ausgeschlachtet zu werden. Am hinteren Ende konnte ich einen alten Schreibtisch und ein paar Stühle ausmachen, auch eine weitere Tür, durch die jetzt zwei Männer hereinkamen. Einer groß und stattlich, der andere eher klein und unscheinbar. Beide trugen Lederjacken und Jeans und gingen zielstrebig auf uns zu.
    »Hallo, Mr. Cain. Schön, dass Sie da sind«, rief der kleinere mit unverkennbar osteuropäischem Akzent.
    »Freut mich, Sie zu sehen, Dav«, erwiderte Cain. »Haben Sie das, weshalb wir hier sind?«
    »Hab ich«, grinste Dav. »Aber haben Sie das Geld?«
    Jetzt grinste auch Cain. »Selbstverständlich. Sie kennen mich. Ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.«
    Die beiden Männer, dem Aussehen nach beide Albaner, blieben vor uns stehen. Dav war wohl Mitte vierzig, sein längliches, ausgemergeltes Gesicht war von tiefen Furchen durchzogen, sein wirres Haar schwarz gefärbt von jemandem, der keinen Wert auf saubere Arbeit legte. Sein Grinsen entblößte zwei Zahnreihen, die nach saftigen Investitionen schrien, und in seinen Augen blitzte das bösartige Funkeln des Sadisten. Der andere Mann, der wirkte, als würde er gleich seine Lederjacke sprengen, war deutlich jünger. Aus der Art, wie er sich hinter Dav positionierte, schloss ich, dass es sich um seinen Bodyguard handeln musste.
    Dav und Cain gaben sich die Hand.
    »Wenn Sie zweihundert Riesen dabeihaben, dann haben Sie die gut versteckt«, sagte Dav, immer noch grinsend.
    »Es befindet sich in der Nähe. Sie kriegen das Geld, sobald ich die Ware geprüft habe.«
    »Aber sicher. Dann kommen Sie mal mit.«
    Er bedeutete uns, ihm zu folgen, und ich wollte mich gerade etwas entspannen, als ein Handy klingelte.
    Es war Davs, er zog es heraus und starrte stirnrunzelnd auf das Display.
    »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Mr. Cain, den Anruf muss ich annehmen.«
    Er entfernte sich ein paar Schritte und unterhielt sich leise auf Albanisch, während wir anderen schwiegen und etwas ungemütlich herumstanden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Cain, nachdem Dav das Gespräch beendet hatte.
    »Ja«, sagte Dav, aber er klang nicht aufrichtig. »Geschäftliche Probleme. Ich muss noch kurz jemanden anrufen.«
    Er kehrte uns den Rücken zu und wählte. Ich sah Cain an, der mit den Schultern zuckte, als bräuchten wir uns keine Sorgen zu machen. Vielleicht stimmte das, doch ich spürte denselben Kitzel in der Wirbelsäule, den ich auch auf Patrouille in Helmand verspürt hatte, wenn Gefahr drohte.
    Dav legte auf und steckte sein Handy ein.
    »Tut mir leid«, sagte er und trat wieder zu uns. Diesmal starrte er mich an. »Wer ist eigentlich Ihr Freund, Mr. Cain? Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Einer meiner Leute. Guter Mann.«
    »Ach ja? Ist er das? Wie lange kennen Sie ihn?«
    Ich sah, dass Cain irritiert aufblickte, und das Kitzeln in meinem Rückgrat steigerte sich zu einem Kribbeln.
    »Lange genug«, sagte Cain. »Warum?«
    »Hören Sie, was zum Teufel soll das?«, mischte ich mich ein. »Wenn Sie ein Problem mit mir haben, dann sprechen Sie mit mir. Nicht mit ihm.«
    Davs Augen verengten sich. »Ja, ich habe ein Problem. Ein gewaltiges Problem sogar.«
    »Was ist los?«, wollte Cain wissen.
    Noch ehe Dav

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