Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
Bergen, sie liebt das Meer und den Strand.
Karin:„Silvia, du bis t immer ein fröhlicher Mensch. Es macht mir immer Freude, mit dir zusammen zu sein (Kompliment). Hast du Lust, mit mir einen Urlaub in den Bergen zu verbringen?“
Silvia: „Karin, du weißt, ich liebe das Wasser und den Strand. Deshalb fahre ich nicht in die Berge.“
Erläuterung: Da der Urlaub in den Bergen zunächst abgelehnt wird, hat es keine Aussicht auf Erfolg, wenn Karin für die Berge argumentiert. Es ist besser, wenn Karin versucht herauszufinden, wofür sich Silvia interessiert. Erst mit diesem Wissen ist eine erfolgreiche Beeinflussung möglich.
Karin: „Was findest du am Meer so gut, Silvia?“
Silvia: „Mich fasziniert der weite Ausblick, den ich am Strand habe. Ich kann sehr gut dabei abschalten. Und ich finde es schön, im Wasser zu schwimmen. Von Bergen fühle ich mich eingeengt.“
Karin: „Du hast Recht. Auch ich finde den weiten Ausblick am Meer faszinierend (Zustimmung). Das Erleben der Weite in der Ebene ist ein ganz besonderes Erlebnis. Nun gibt es aber auch noch eine ganz besondere Qualität des Erlebens in der Höhe. Hast du das schon einmal erlebt?“ (Neugier wecken).
Silvia: „Nein, erzähl mir mehr davon.“
Karin: „Seit jeher hat man die Berge wegen ihrer Höhe mehr der göttlichen Sphäre des Himmels als der Erde zugeordnet. Wenn ich im Wallis mit der Gondel auf die Riederalp fahre, bleibt nicht nur das Auto im Tal. Auch meine Alltagsgedanken lasse ich unten zurück. Die Gondel bringt mich auf die Alp, die auf einer Höhenterrasse auf 2000 Metern liegt. Von dort habe ich einen weiten Blick in die Ferne, ich erlebe die Höhe als ganz neue Raumerfahrung. Ich empfinde nach, was Rilke gesagt hat. Er nennt das Wallis: ‚Land, auf halbem Weg angehalten zwischen der Erde und dem Himmel.’ Dieses Erlebnis der Höhe ist ein ganz besonderer Bewusstseinszustand. Deshalb haben Mönche in Asien seit Jahrtausenden in Höhen ab 2000 Metern meditiert, um den förderlichen Umstand zu nutzen.“
Silvia: „Es hört sich schon sehr verheißend an, was du sagst. Ein neues Erlebnis interessiert mich schon. Ich will aber auf das Schwimmen nicht verzichten.“
Karin: „Auf der Bettmeralp gibt es einen herrlichen See, in dem wir schwimmen können. Der See liegt nur zwanzig Minuten zu Fuß von der Riederalp entfernt. Bist du schon einmal in einer solchen Höhe geschwommen?“
Silvia: „Das interessiert mich schon.“
Karin weiß, dass Silvia Blumen mag und an Farben interessiert ist. Deshalb versucht sie, diese Liebhaberei für einen weiteren Beeinflussungsprozess zu nutzen.
Karin: „Auf der Riederalp gibt es Blumen, die sich besonders von den Blumen im Tal abheben. Die Blumen auf der Alp haben eine unvergleichlich intensive Farbe. Der Grund dafür ist, dass die Höhenstrahlung eine höhere Farbkonzentration in den Blumen bewirkt. Das macht die Blumen so einmalig.“
Silvia: „Das interessiert mich sehr.“
Karin sucht nach einem weiteren Grund, Silvia zu einem Besuch der Riederalp zu bewegen, sie stellt deshalb eine weitere Frage.
Karin: „Welche Bedeutung hat die Natur für dich?“
Silvia: „In der Natur finde ich Geborgenheit und Gelassenheit.“
Karin: „Die Gegend, zu der ich mit dir im Wallis fahren will, wird auch als Ort der Kraft bezeichnet, da ihn schon viele Menschen so erlebt haben. Willst du eine Gegend mit mir erleben, wie du es noch nie getan hast?“
Silvia: „Karin, wann fahren wir?“
Sprache und Realitätserkenntnis
Worte sind Etikette
Sprache bestimmt die Grenzen Ihrer Welt
Lassen sich Worte genau definieren?
Wie gewinnen Sie Erkenntnisse und Wissen über die Realität ? Das Meiste dazu erhalten Sie durch Ihre Sinne. Der Sehsinn vermittelt Ihnen einen anderen Teil der Realität als der Hörsinn. Sie nehmen die Realität auf eine gefilterte Weise wahr. Wellen mit unterschiedlicher Länge vernehmen Sie als Licht, Töne, Wärme oder gar nicht. Die Natur hat es so eingerichtet, dass Sie nur das wahrnehmen, was für Sie von Bedeutung ist.
Worte sind Etikette
Die heutige Sprache ist ein Erfahrungsschatz unserer Ahnen, der über zehntausende von Jahren zusammengetragen wurde. Selbst mit einem begrenzten Wortschatz ermöglicht es unsere Sprache, eine große Menge von Geschehen zu erfassen und darüber zu reden. Die Sprache schafft ein System zur Vereinfachung und ermöglicht so das Handeln. Benjamin Whorf schreibt dazu: „Unsere Muttersprache ist ein Abkommen dazu, wie die Umwelt begrifflich zerlegt
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