Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
würde er ihr nicht antun. Doch, das würde er. Wenn es ihm gefiel, könnte er sie sogar noch länger hier drin lassen. Nein, das würde er nicht tun. Zwar fand er Gefallen daran, sie zu quälen, aber er wusste auch immer, wann es genug war. Wobei, für ihren Geschmack war es bereits genug. Müsste er also nicht jeden Moment kommen und sie herauslassen? Womöglich hatte er sie ja vergessen!
Schluss jetzt damit! Vergessen, so ein Blödsinn! Diese Kiste macht dich langsam wirklich irre. Das liegt nur am Sinnesentzug. Konzentrier dich und denk über irgendetwas anderes nach!
Doch das war leichter gesagt als getan. So langsam wurde es immer schwieriger, sich auf etwas zu konzentrieren. Die Gedanken waren einfach nicht zu halten, flossen ihr wie Wasser durch die Finger. Umso präsenter waren dafür die Signale, die ihr Körper aussandte. Ihre Arme und Beine rebellierten, weil sie schon so lange auf ihnen lag, und der Boden der Truhe war auch nicht gerade weich. Außerdem war sie sich nur allzu sehr des monströsen Dildos bewusst, der sie ständig daran denken ließ, wie gern sie an seiner Stelle jetzt Marios Schwanz in sich hätte. Auch ihre empfindliche Perle gab sich unter dem ständig auf sie drückenden Seil nicht gerade friedlich. Und das Ding in ihrem Hintern war sowieso unmöglich zu ignorieren.
***
Hatte sich da gerade etwas bewegt? Sie hätte schwören können, dass sie eine leichte Erschütterung gespürt hatte. Aber vielleicht halluzinierte sie auch mittlerweile. Gespannt wartete sie auf eine weitere Bewegung, wagte kaum zu atmen, damit ihr auch nicht das kleinste Signal entging. Plötzlich wurde der Deckel geöffnet, ein Schwall frischer Luft stürzte in die Truhe. Gierig sog sie ihn ein. Zusammen mit der frischen Luft kam noch etwas: der schwache Duft von Marios Rasierwasser. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie hatte sich während der ganzen Zeit in ihrem kleinen Gefängnis nach ihm gesehnt, aber nun wurde das Bedürfnis, zu ihm zu gelangen übermächtig, verdrängte jeden anderen Gedanken aus ihrem Kopf. Euphorisch fuhr sie hoch, doch die Fesseln brachten ihren Höhenflug sofort wieder zu Fall. Den Tränen nahe, schrie sie kummervoll in ihren Knebel. Er war ihr so nahe, und doch unerreichbar für sie. Verzweifelt wandte sie den Kopf in alle Richtungen und schnupperte nach seinem Duft ...
Mario hockte unbewegt am Kopfende der Kiste und beobachtete Laura. Offenbar bemühte sie sich, ihn ausfindig zu machen. Er war gespannt, ob sie es schaffen würde. Als sie den Kopf in seine Richtung hob, musterte er ihr Gesicht. An den Wangen und am Kinn hatte sie getrockneten Speichel kleben. Die Maske verbarg ihre Augen vor ihm, aber er wusste, dass sie geweint hatte. Vor etwa fünfzehn Minuten hatte er ihre leisen Schluchzer gehört. Sie hatte wohl nur ein paar Tränen verdrückt, deshalb hatte er sich erlaubt, noch ein wenig damit zu warten, sie rauszulassen. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, die ganze Zeit neben ihr gesessen und gelauscht zu haben. Es war viel reizvoller, sie glauben zu lassen, dass er sie ganz allein gelassen hatte und einfach wieder fernsehen gegangen war. Die Wahrheit lag wie so oft dazwischen. Zwar war er tatsächlich zu seinem Fernseher zurückgekehrt, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, aber er hatte nicht wirklich viel von dem Film mitbekommen, da er rund alle zehn Minuten ins Schlafzimmer geschlichen war, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Kein ausgewiesener Klaustrophobiker zu sein, war zwar notwendig, aber keinesfalls hinreichend als Garantie dafür, in der kleinen Kiste nicht doch einen plötzlichen Anfall von Platzangst zu erleiden. Aber sie hatte sich gut gehalten. Fast drei Stunden war sie in der Truhe gewesen, das sollte für das erste Mal reichen. Immer noch schnupperte sie nach seiner Spur, schien sich mittlerweile aber ziemlich sicher zu sein, dass er irgendwo vor ihr stehen musste. Ihre Fesseln ließen ihr nicht viel Spielraum, dennoch gab sie sich alle Mühe, sich in seine Richtung zu strecken. Er beugte sich zu ihr vor, blieb gerade außerhalb ihrer Reichweite. Sein Atem strich über ihr Gesicht. Sofort verdoppelte Laura ihre Anstrengungen, ihn zu erreichen. Mit großer Zufriedenheit beobachtete Mario ihr vergebliches Bemühen. Heute Abend würde ihre Unterwürfigkeit ein neues Niveau erreichen.
Die unerwartete Berührung jagte Schauer durch Lauras Körper. Wie aus dem Nichts hatte sich die Hand ihres Meisters um ihre Kehle gelegt und drängte sie nun
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