Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
Vom Netzwerk:
Stift schreibbereit.
    »Schattenspiel in der Shisha-Bar.«
    Alek seufzte. Wenn er dem Reporter ein Datum nannte, enthüllte er nur noch mehr von ihren Plänen. Aber irgendwie mussten sie ihn hinhalten. Falls die Osmanen erfuhren, dass ein darwinistischer Saboteur mit den Revolutionären hier in Istanbul zusammenarbeitete, würden sie vielleicht auch Dr. Barlows Plan erraten.
    Alek sah Dylan Hilfe heischend an.
    »Verstehen Sie nicht, Mr Malone?«, sagte der Junge. »Wenn Sie uns verraten, ist die Geschichte vorbei. Aber wenn Sie nur noch ein kleines bisschen warten, wird das Ganze noch viel interessanter, das versprechen wir Ihnen!«
    Malone lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Nun, vermutlich haben Sie noch ein wenig Zeit. Ich übermittle meine Storys mit Botenschwalben. Die brauchen vier Tage, um den Atlantik zu überqueren. Und weil ich Vögel benutze, können die Deutschen mit ihrem hübschen neuen Funkturm nicht lauschen.«
    »Vier Tage werden wohl kaum –«, setzte Alek an, aber Dylan packte ihn am Arm.
    »Entschuldigen Sie, Mr Malone«, sagte Dylan. »Welchen Funkturm meinen Sie?«
    »Den großen, den die gerade fertig stellen.« Malone zuckte mit den Schultern. »Eigentlich soll er geheim bleiben, aber die Hälfte aller Deutschen in dieser Stadt arbeitet daran. Wie es heißt, hat er sogar ein eigenes Kraftwerk.«
    Dylan riss die Augen auf. »Steht dieser Turm irgendwo an der Eisenbahn?«
    »Angeblich sollte er auf den Klippen stehen, wo die alten Gleise der Küstenlinie folgen.« Malone kniff die Augen zusammen. »Wieso interessieren Sie sich dafür?«
    »Brüllende Spinnen«, fluchte Dylan leise. »Ich hätte es gleich in der Nacht merken müssen.«
    Alek starrte seinen Freund an und erinnerte sich daran, was Dylan ihm darüber erzählt hatte. Er war heimlich ein kurzes Stück mit dem Orient-Express gefahren, den die Deutschen benutzten, um Teile aus der Stadt zu schmuggeln … Teile für elektrische Anlagen.
    Plötzlich passten alle Teilchen zueinander.
    »Mit eigenem Kraftwerk?«, vergewisserte sich Alek.
    Eddie Malone nickte und sah von einem zum anderen.
    Alek lief es kalt den Rücken hinunter. Ein Funkturm brauchte nicht so viel Strom. Die Leviathan flog geradewegs in die Katastrophe.
    »Können Sie uns einen Monat geben?«, fragte er Malone.
    »Einen ganzen Monat?« Der Reporter schnaubte. »Bis dahin hat mich mein Redakteur längst zurückgerufen. Sie müssen mir wenigstens irgendwas geben, über das ich schreiben kann.«
    Dylan richtete sich auf. »Also gut. Ich habe da eine Story für Sie. Und je eher die rauskommt, desto besser. Dieser Funkturm –«
    »Warte!«, sagte Alek. »Ich habe noch etwas Besseres. Wie wäre ein Interview mit dem vermissten Prinzen von Hohenberg? Ich erzähle Ihnen alles über die Nacht, in der ich von zu Hause aufgebrochen bin, wie ich aus Österreich geflohen bin und es in die Alpen geschafft habe. Wen ich für die Mörder meiner Eltern halte und warum. Wären Sie damit erst einmal beschäftigt, Mr Malone?«
    Der Mann kritzelte und nickte wild. Dylan starrte Alek mit großen Augen an.
    »Ich habe jedoch eine Bedingung: Sie dürfen keinen meiner Freunde erwähnen«, sagte Alek. »Behaupten Sie einfach, ich würde mich in den Bergen verstecken, und zwar allein.«
    Malone zögerte kurz und zuckte dann mit den Schultern. »Wie immer Sie mögen, solange ich ein paar Fotos machen darf.«
    Alek schauderte. Natürlich gehörte Malones Zeitung zu der Sorte, die Fotos veröffentlichten. Wie vulgär. Trotzdem nickte er.
    »Mr Malone«, sagte Dylan, »es gibt da noch eine Sache –«
    »Aber heute Nacht wird es nichts mehr«, sagte Alek. »Ich fürchte, wir sind sehr müde, Mr Malone. Das verstehen Sie gewiss.«
    »Da sind Sie nicht die Einzigen.« Der Reporter stand auf und reckte die Arme. »Ich habe die ganze Nacht in der Hotelhalle gesessen. Treffen wir uns morgen im gewohnten Café?«
    Alek nickte. Malone suchte seine Sachen zusammen und bot nicht einmal an, seinen Kaffee selbst zu bezahlen.
    »Das ist alles meine Schuld«, sagte Lilit, nachdem der Reporter gegangen war. »Ich habe ihn gesehen, als ich dir gefolgt bin. Deshalb hätte ich ihn auf dem Weg nach oben erkennen müssen.«
    Alek schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war dumm genug, einen Reporter in persönliche Dinge einzuweihen.«
    »Gleichgültig, wer schuld ist«, meinte Dylan, »wir hätten ihm über den …« Er zögerte und sah Lilit an.
    Sie winkte ab. »Das Komitee weiß

Weitere Kostenlose Bücher