Beherrsche mich - Erotischer Roman
noch nicht mal zehn Minuten in dem Käfig gesessen hatte. Und das würde fünfzig Schläge mit dem Lederriemen bedeuten. Wenn diese Bestrafung auch
nur ansatzweise den Hieben mit dem Rohrstock glich, wäre die Prozedur kaum zu ertragen. Aber mit Knebel und Augenbinde über dem Peitschbock fixiert würde ihr gar keine andere Wahl bleiben, als sie über sich ergehen zu lassen. Doch auch wenn der Gedanke einen scharfen Stich der Erregung durch ihren Körper fahren ließ, so behielt doch die Vernunft die Oberhand, und sie hing weiter ihren Fantasien nach. Sie dachte an eine Szene, die sie oft in der Dunkelheit ihres Schlafzimmers durchgespielt hatte und die ihrer augenblicklichen Notlage weitaus näher kam, als jedes Kapitel von Verschleppt in die Türkei. In Der Marquis von Montauch hatte das brillante, aber wahnsinnige Menschliche Chamäleon die Heldin Eloise de la Tour in einer Art Schaukäfig in seinem Keller gehalten und sie jeden Tag für jede Mahlzeit zum Ausziehen eines Kleidungsstückes gezwungen.
Zu Lauras großer Enttäuschung hatte Hugo de Montvilliers Eloise gerettet, noch bevor sie mit ihrem Leibchen auch noch das letzte Stück hergeben musste, was ihre Tugend bedeckte. Aber es war ein Leichtes, die Fantasie auszuweiten und sich vorzustellen, sie selbst säße in jenem Käfig. Splitternackt würde sie sein, und ihr Entführer würde sie zwingen, sich vor seinen lüsternen Augen anzufassen und ihm durch die Gitterstäbe hindurch den Schwanz zu lutschen.
Laura schauderte, und sie stellte sich vor, wie Charles zurückkäme, um ihr mitzuteilen, dass er sie erst dann rauslassen würde, wenn sie ihn mit dem Mund befriedigt hätte. Er würde seinen bereits steifen Schwanz einfach durch die Gitterstäbe schieben, und Laura würde gar keine andere Wahl bleiben, als auf dem harten Betonfußboden kniend daran zu lutschen. Oder noch besser: Wenn es ihm erstmal gekommen wäre, würde er einfach weggehen und sie in hilfloser Bestürzung im Käfig zurücklassen. Ausgenutzt und um ihre Befriedigung
gebracht würde sie gar nicht anders können, als mit den Fingern zwischen ihre Beine zu fahren, um sich das zu verschaffen, was ihr verwehrt worden war.
Laura stand auf und umfasste die Gitterstäbe ihres Gefängnisses. Ob er sich ihrer Fantasie wohl anschließen oder sie gleich für die Behandlung mit dem Lederriemen in den Meditationsraum schleifen würde? Es fiel ihr nicht weiter schwer, diese Frage zu beantworten. Schließlich hatte sie es hier mit Charles Latchley zu tun, dem Teufel. Und der würde sich das unter keinen Umständen gefallen lassen. Er würde ihr für jede Minute, die zur vollen Stunde fehlte, einen Schlag mit dem Lederriemen verpassen - genau wie versprochen. Und dieser Gedanke rief eine neue, noch mächtigere Erregung in ihr hervor. Charles war kein Mann, den man manipulieren konnte, und sie konnte nur hoffen, dass es ihr gelänge, sich seinen Maßstäben entsprechend zu verhalten.
Laura war jetzt nicht nur erregt, sondern auch schrecklich verwirrt. Sie begann den Käfig abzuschreiten, musste aber ob des begrenzten Platzes bei jedem zweiten Schritt die Richtung wechseln. Sie wollte nach ihm rufen, wagte es aber nicht. Sie wollte versuchen, ihm die Gefühle zu erklären, die sie selbst nicht recht verstand. Und sie wollte die Strafe entgegennehmen, die sie so sehr fürchtete, um sich hinterher mit ausgestrecktem Po an seine Brust zu kuscheln, während er mit seinen Fingern zwischen ihren Beinen spielte.
Sie musste sich auf die Lippen beißen, um ihre Frustration nicht durch lautes Stöhnen zu zeigen. Das würde Charles sicher hören, es als Bitte um Befreiung auffassen und sie dann mit dem Lederriemen bearbeiten. Was das Zeitgefühl anging, hatte er wirklich Recht gehabt, denn Laura war sich längst nicht mehr sicher, wie lange sie schon in dem Käfig steckte. Waren es nun zehn Minuten, wie sie vorhin vermutet hatte?
Oder war es schon zwei- oder vielleicht sogar dreimal so lange. Eine ganze Stunde war aber bestimmt noch nicht verstrichen, dessen war Laura absolut sicher.
Also setzte sie sich wieder auf den Fußboden und war entschlossener denn je, irgendwann den Zustand ruhiger Gelassenheit zu erreichen, von dem Charles gesprochen hatte. Laura schloss die Augen und sang leise ein Mantra, das sie sich einst selbst beigebracht hatte, um der Aufregung vor irgendwelchen Prüfungen entgegenzuwirken. Doch in diesem Fall wollte es nicht recht gelingen, denn ihr Kopf war einfach zu angefüllt mit
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