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Bei Landung Liebe

Bei Landung Liebe

Titel: Bei Landung Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Beetz
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Wirkung ein.
    „Wir werden sehen, wie lange noch.“
    Sie glitt vom Hocker, nahm ihre Tasche zur Hand und verließ das Studio. Ich sah ihr nach. War ihre Drohung ernst zu nehmen? Vermutlich sollte ich von nun an zumindest auf der Hut sein. Wütend schnappte ich mir den Erdbeersmothie, der noch immer unangetastet auf dem Tresen stand, und kippte ihn in den Ausguss.

Kapitel 14 - Isa
     
     
    „Wem gehört der Mist in der Waschmaschine?“ Ich versuchte, nicht zu kreischen. Vor lauter Schusseligkeit hatte ich mir in der Arbeit eine Tasse Kaffe über meine weiße Hose geschüttet, die ich nun unbedingt waschen musste, und irgendwer besaß die Frechheit, die Maschine zu blockieren. Wenn ich meine Arbeitshose heute nicht mehr waschen konnte, hatte ich morgen nichts zum Anziehen. Zum Glück war der Kaffee schon kalt gewesen, sonst hätte ich mich wohl auch noch verbrüht. Ich überlegte kurz, ob ich die Maschine einfach ausschalten sollte, aber wohin dann mit den vor Nässe triefenden Klamotten? Schnaubend lief ich durch die leere Wohnung. Wo waren denn nur meine beiden Mitbewohner, wenn ich sie mal brauchte? Ich war eh schon spät dran, um die Hosen noch rechtzeitig trocken zu bekommen.
    Da hörte ich, wie die Wohnungstür aufging, und sauste in den Flur. Ryan stand mit einer Einkaufstüte im Arm in der Tür und versuchte mit einer Hand den Schlüssel aus dem Schloß zu ziehen. Die Hände in die Hüfte stemmend baute ich mich vor ihm auf.
    „Gehört der Mist in der Waschmaschine dir?“, fauchte ich ihn an.
    Ryan schloss die Tür und schlüpfte gemächlich aus seinen Schuhen. Dann drehte er sich mit einem Grinsen im Gesicht zu mir und schaute mir in die Augen.
    „Dir auch einen schönen Abend, Isa“, erwiderte er gelassen und marschierte mit seinen Einkäufen in die Küche.
    Was fiel diesem unverschämten Kerl ein, mich hier so stehen zu lassen? Stinksauer stapfte ich ihm hinterher.
    „Kannst du mir vielleicht erst eine Antwort auf meine Frage geben, bevor du mich einfach so stehen lässt?“
    „Kannst du mir vielleicht auch erst einen guten Abend wünschen, bevor du versuchst, mich runter zu machen?“, konterte er und begann die Lebensmittel auf die Anrichte zu legen. Wie gern hätte ich meinen Frust an ihm ausgelassen, aber Ryan schien heute dafür völlig unempfänglich zu sein.
    Seelenruhig hielt er einen Apfel in der Hand und drehte ihn im Licht, als ob dies der schönste Apfel sei, den er je gesehen hatte.
    Ich tippte ungeduldig mit der Zehenspitze auf den Fliesenboden, doch Ryan würdigte mich weiterhin keines Blickes, sondern holte, fröhlich pfeifend, eine Schale mit köstlich aussehenden Antipasti aus der Tüte. Seine demonstrative Gelassenheit reizte mich fast bis zur Weißglut, aber das brachte mich nicht weiter. Okay, ich atmete kurz durch, ging noch einmal ins Wohnzimmer, betrat dann wieder die Küche und räusperte mich. Meine nächsten Worte kosteten mich einiges an Überwindung.
    „Oh, hallo Ryan“, säuselte ich. „Na, wie war dein Tag heute?“
    „Hi, Isa, danke der Nachfrage, ich hatte einen wunderbaren Tag.“
    „Sehr schön. Sag mal, die Sachen in der Waschmaschine. Gehören die rein zufällig dir?“
    „Die Sachen in der Waschmaschine gehören mir. Warum fragst du?“
    „Weil ich dringend, wirklich sehr dringend, etwas waschen muss.“
    „Ich habe die Maschine angestellt, bevor ich einkaufen gegangen bin. Ich schätze vor einer Stunde wird die nicht fertig sein“, erwiderte Ryan in ruhigem Ton. Er verblüffte mich. Ryan war der erste Mann, den ich kannte, der ungefähr schätzen konnte, wie lange eine Waschmaschine für einen Waschgang brauchte. Markus war stets der Überzeugung, dass es mindestens zehn Stunden dauerte, bis alles gewaschen war.
    Er sah mich mit seinen irrsinnigen blauen Augen an und zog eine Augenbraue leicht nach oben. Irgendwie fiel es mir schwer, meine Verärgerung weiter aufrecht zu halten. Ryan sah so glücklich und zufrieden aus, dass ich es ihm nicht weiter übel nehmen konnte, dass er die Waschmaschine benutzte. Man musste ihm eigentlich zugutehalten, dass er sich selbst um seine Wäsche kümmerte und schließlich konnte er nicht ahnen, dass ich dusselige Kuh mir heute meine letzte saubere Hose verkleckern würde. Fieberhaft überlegte ich, woher ich denn am besten jetzt noch eine Arbeitshose bekommen sollte.
    „Verdammter Mist“, murmelte ich und raufte mir die Haare.
    „Was musst du denn so dringend waschen? Falls es aufregende Unterwäsche ist, mache

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