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Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Bei schlechten Noten helfen gute Eltern

Titel: Bei schlechten Noten helfen gute Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Eichhorn
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Auszeit und verlassen Ihren Platz. Sie können beispielsweise in die Küche gehen und ein Glas Wasser trinken. Das ist der leichteste und meist beste Weg.
    •  Sie können an Ihrem Platz sitzen bleiben, ein paarmal durchatmen und versuchen, sich zu entspannen. Das ist der deutlich schwierigere Weg.
    Welchen Weg Sie auch wählen, sinnvoll ist, dass Sie Ihrem Kind mitteilen, was jetzt genau in Ihnen vorgeht. Zum Beispiel könnten Sie sagen: »Ich spüre, wie ich jetzt innerlich angespannt und nervös werde. Ich will gleich gegensteuern. Ich werde deshalb in Ruhe in die Küche gehen, ein Glas Wasser trinken und mich entspannen. Einen Moment bitte, ich komme bald wieder zu dir zurück.«
    Es wäre nicht realistisch, wenn Sie sich gleich beim ersten Mal vornehmen, während der gesamten Hausaufgabenzeit innerlich ruhig und entspannt zu bleiben. Schätzen Sie ab, wie lange Sie das in etwa schaffen könnten. Wählen Sie dann als erstes Ziel eine Zeit, die nur knapp darüber liegt. Steigern Sie dann ganz langsam die Zeit, in der Sie üben. Rechnen Sie mit »Rückfällen«; sie sind normal und ein Zeichen dafür, dass Sie sich ein anspruchsvolles Ziel gewählt haben. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. Legen Sie sich für solche Fälle die gleiche Strategie zurecht, die wir unter »Die beste Strategie bei schlechten Noten« noch im Detail kennen lernen werden: Am nächsten Tag weiterüben.
    5  Der gute Coach ist anschauliches Modell
    Seien Sie offen zu Ihrem Kind und erklären Sie ihm, wie es Ihnen mit der Hausaufgabensituation geht. Sie können Folgendes sagen: »Du weißt, dass es mir während unseres Hausaufgabenmachens immer wieder schwerfällt, ruhig zu bleiben. Manchmal schimpfe ich mit dir oder schreie los, obwohl ich das gar nicht will. Hinterher tut es mir dann leid. Ich habe Angst, dass wir uns deshalb nicht mehr so gut vertragen. Das will ich nicht. Ich hab mir deshalb überlegt, dass ich, immer während du Hausaufgaben machst, auch etwas lernen will, nämlich innerlich ruhig zu bleiben. Ich hab mir hier einen Wecker gekauft, der mir dabei hilft. Den stell ich das nächste Mal auf fünf Minuten ein. Während dieser fünf Minuten will ich innerlich ruhig und entspannt bleiben. Ich habe mir hier einen Beobachtungsbogen vorbereitet. Darin trage ich ein, wenn ich es schaffe, aber auch, wenn ich trotz meines Vorsatzes mal laut reagiere. Schau her, ich zeige dir mal meinen Beobachtungsbogen.«
    Wenn Sie selbst auf ein Ziel hinarbeiten, gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
    Am besten ist es, Sie erklären Ihrem Kind im Detail, wie Sie selbst bei Ihrem Training vorgehen. Damit zeigen Sie ihm, wie man richtig lernt. Die wichtigsten Schritte dabei sind:
    •   Sie wählen sich ein Ziel : Während der Hausaufgaben innerlich ruhig bleiben
    •   Sie unterteilen es in Zwischenschritte : Fünf Minuten ruhig bleiben
    •   Sie analysieren, wenn nötig, für Sie schwierige Situationen : »Ich will jetzt einmal in den nächsten zwei Wochen beobachten, bei welchen Gelegenheiten es mir besonders schwerfällt, innerlich ruhig zu bleiben. Deshalb habe ich mir hier ein Blatt Papier hingelegt, auf das ich alle für mich schwierigen Situationen sofort aufschreibe.«
    •   Sie überlegen sich, wie Sie die herausfordernden Situationen bewältigen : »Ich werde mit Patrick, meinem Partner, darüber nachdenken, wie ich in Zukunft ruhig bleibe, anstatt innerlich nervös zu werden.«
    •   Sie registrieren selbst, ob und wie gut Sie Ihr Ziel erreichen : Für Eltern auf dem Weg zum Lerncoach: Mein Beobachtungsbogen (S. 83f.)
    •   Sie ziehen an den erfolgreichen Tagen eine kurze Erfolgsbilanz: An den Tagen, an denen ich mein Zwischenziel erreicht habe, ziehe ich kurz Bilanz und überlege: »Was war ausschlaggebend dafür, dass ich es heute geschafft habe?«
    •   Sie loben sich selbst, wenn Sie es schaffen : »Immer, wenn ich es geschafft habe, kreuze ich hier auf dem Beobachtungsbogen ein Smiley an. Hin und wieder spreche ich mit Patrick beim Abendessen darüber.«

    •   Sie haben sich eine Strategie für besonders schwierige Situationen zurechtgelegt : »Wenn ich spüre, dass ich nervös oder innerlich angespannt werde, dann atme ich ein paarmal tief durch oder mache eine kurze Pause, gehe in die Küche, trinke dort einen Schluck Wasser und entspanne mich. Wenn ich mich entspannt habe, komme ich wieder zu dir zurück.«
    •   Sie haben sogar eine Strategie für die Fälle, in denen Sie Ihr Ziel einmal nicht

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