Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
Schimmer einer Öllampe neben dem Bett. Ihre Zunge war festgeklebt, und Schatten tanzten an der Decke über ihrem Kopf. Sie setzte sich nur langsam auf -wegen des Dröhnens in ihren Ohren und versuchte sich zurechtzufinden.
    Ihre letzte Erinnerung beinhaltete eine Tasse Kaffee mit viel Sahne an der Seite des Generals, bevor sie in den Park fuhren.
    »Aha, Ihr seid also endlich wach. Beim Klang seiner Stimme drehte sie sich rum. Er reichte ihr ein Glas Wasser. »Trinkt das, dann werdet Ihr Euch besser fühlen.«
    Mit leicht zitternder Hand nahm sie das Glas. »Was ist passiert?«
    »Ihr seid ohnmächtig geworden, meine Liebe. Vielleicht war die Luft zu kühl, oder Ihr wart müde. Man weiß nie, warum eine Dame die Besinnung verliert.«
    Verwirrt trank Elissa einen großen Schluck Wasser, und langsam wurde ihr Kopf wieder klar. »Die Luft war sehr angenehm, und ich bin noch niemals ohnmächtig geworden.« Voller Erstaunen sah sie sich in dem kleinen, unauffälligen Schlafzimmer um, das sauber, aber spartanisch wirkte mit einem einfachen
    Toilettentisch an der Wand, einem Stuhl, über dem ihr Umhang hing, einem Schrank und natürlich dem großen eisernen Bett, auf dem sie saß.
    Mit plötzlichem Unbehagen raffte sie sich auf, schwang die Beine von der Matratze und stellte sich hin. Sie schwankte einen Augenblick und fing sich dann. »Wo sind wir?«
    »In der Nähe des Parks - in dieses Haus komme ich gelegentlich. Es lag nicht weit entfernt, und ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Warum mißtraute sie ihm eigentlich? »Vielen Dank für Euer Bemühen, General, aber jetzt geht es mir wieder recht gut. Die Herzogin wird sich grämen, wo ich bleibe. Ich muß zurück nach Hause.«
    Er lächelte nur, eine dünne rote Linie auf seiner mitleidlosen Miene. »Das kann ich leider nicht ändern. Heute abend habe ich etwas anderes mit Euch vor, Elissa, und dabei werdet Ihr noch nicht so bald aufbrechen.«
    Es wurde ihr beklommen zumute, aber sie hob das Kinn und kämpfte die Angst nieder, die in ihr aufstieg. »Aber ich möchte lieber nach Hause, General Steigler. Ich appelliere an Euch als Offizier und Ehrenmann, mich dorthin zu bringen.«
    Mit einem Schritt war er bei ihr, nahm das Glas aus ihren zitternden Fingern und stellte es auf den Nachttisch. »Ihr brauchte Euch nicht zu fürchten, meine Liebe. Wir haben doch beide schon seit einiger Zeit gewußt, daß dieser Augenblick kommen würde. Jetzt ist es endlich soweit.« Er beugte sich vor und bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen. Sie waren trocken und rauh.
    Elissa zog sich zurück. »Es war ein Betäubungsmittel, oder?«
    Seine schmalen Mundwinkel hoben sich. »Ihr habt mir keine andere Wahl gelassen. Ich hatte Euch doch gesagt, was geschehen würde, wenn Ihr mit mir zu spielen versucht.«
    Sie zermarterte sich das Hirn, als er sie in seine Arme nahm und noch einmal küßte - diesmal ein nasser Kuß, glitschig und ekelhaft; trotzdem zwang sie sich, ihn zu ertragen und seine Zunge in ihren Mund eindringen zu lassen.
    Natürlich mußte dieser Augenblick einmal kommen, von Anfang an hatte sie es gewußt. Sie hatte sich auch darauf vorbereitet, sich von ihm nehmen zu lassen, wenn nötig - hatte alles tun wollen, um sein Vertrauen zu gewinnen, um endlich Karls Mörder zu finden. Plötzlich dachte sie an ihn: wie er tot in einer Gasse lag, wegen bestimmter Geheimnisse, die er gefunden haben mußte - den Grund ihrer Wienreise. Wenn sie Steigler zurückwies, bedeutete das gänzliches Versagen.
    Tapfer rang sie ihren Abscheu nieder, legte ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuß. Sie spürte, wie seine Lippen zufrieden lächelten.
    »Sehr gut, meine Liebe. Wirklich sehr gut!« Sein Mund kehrte zurück, und seine Zunge glitt erneut vor. Allmächtiger, hoffentlich mußte sie sich nicht übergeben. Seine Hände wanderten über ihre Brüste, glitten in das Oberteil ihres Kleides, kühle Hände, leicht feucht. Sie kniffen ihre Brustwarzen und begannen ihr rundes Fleisch zu drücken. Sein Atem drang in ihren Mund, und eine seiner Hände begann über ihren Körper abwärts zu wandern. Als er die Stelle fand, wo sich ihre Schenkel trafen, umfaßte er sie dort, und das Gefühl war derart abstoßend und widerwärtig, daß sie zusammenzuckte.
    »Ich - ich kann nicht, es geht einfach noch nicht - so lange bin ich doch noch nicht verwitwet.« Tränen standen in ihren Augen, und sie blinzelte verzweifelt dagegen an.
    »Unsinn. Es sind schon fast drei Jahre!«
    »Tut mir leid, General. Ich weiß .

Weitere Kostenlose Bücher