Beiss nicht in die Sonne
Außer natürlich in ganz außergewöhnlichen Fällen.“
„Ich bin ein außergewöhnlicher Fall“, rief ich.
„Oh, das glaube ich aber nicht, meine Liebe“, meinte der Q-R leutselig.
Er begann es zu erklären, aber ich verstand es nicht, und ich nehme an, daß er es genausowenig verstand. Also unterbrach ich ihn: „Können Sie mich nicht untersuchen? Gibt es nicht irgendeine Methode, um Sonderfälle herauszufinden?“
„Nun ja … äh …“ sagte der Q-R. Er fiel wieder in einen Trancezustand und durchsuchte Datenbänke und was weiß ich noch. „Es ist eine ziemlich verwickelte Angelegenheit. Geistige und physische Untersuchungen und so.“
„In Ordnung“, sagte ich.
Ich brachte ihn wirklich durcheinander. Derisann.
„Wie bitte?“
„Ich bin so weit“, erklärte ich. „Wann fangen wir an?“
Er blinzelte mich ein Weilchen an.
„Äh. Würden Sie einen Augenblick warten?“ fragte er und ließ seinen Stuhl zu Boden. Er ging über den Wasserteppich und ließ mich allein. Ich meine, das tun sie nie. Es ist Teil ihrer Überlegenheit, daß sie in ihren Stühlen bleiben und die Antragsteller rein und raus hüpfen. Ich hatte ihn richtig verwirrt. Vor lauter Aufregung und auch etwas Angst hatte ich ganz heiße Ohren. War ich wirklich bereit, in das nächste Stadium zu treten? War das die Antwort? Plötzlich wäre ich am liebsten zur Tür hinausgestürzt, aber ich hielt mich zurück. Jang zu sein, das machte mich fertig. Es mußte so sein. Deshalb würde es mir logischerweise helfen, mich besser zu fühlen, nicht jang zu sein. Die Tür ging hoch, und ein Bote signalisierte mir, ihm zu folgen.
Ich ging hinter ihm her, zitternd, als wäre ich im Dimensions-Palast.
3
Wir benutzten einen Gang, der unter dem Goldenen Wasserweg herführte. Es war ein privater Gang, der zur Komitee-Halle gehörte, und wir fuhren in einem kleinen Schlitten, der ungefähr einen halben Meter über dem Boden daher seh webte, auf Schwaden von hübschem rosa Dampf. Das goldene Wasserlicht schien durch das transparente Dach und ließ alles sehr fröhlich wirken, nur mich nicht, fürchte ich. Ich nahm eine Heiterkeitspille und fühlte mich danach leicht euphorisch und bereit, es mit allem und jedem aufzunehmen. Der Schlitten fuhr unter Bogengängen hindurch und blieb schließlich in einer großen Halle stehen, die voller Flugböden war. Der Bote hob mich auf einen hinauf, die Bee fiel darauf, und das Tierchen bahnte sich seinen Weg mit Zähnen und Klauen hinter uns her. Wir alle schwebten nach oben, bis wir in diesem großen, aus Kristallen und Stahl bestehenden Raum ankamen. Hier fand sich die Bee plötzlich auf einem Regal magnetisiert, auf dem sich noch viele andere Bees befanden, und das Tierchen wurde von Robotern fortgeschleppt, die etwas von unhygienischem Pelz oder so vor sich hin brummelten.
Es erinnerte mich etwas an Limbo, ebenso wie der Quasi-Robot-Mediziner in heller Kleidung, der mich sehr huldvoll zu einem großen weichen Sessel winkte und sich dann mir gegenüber niederließ – etwas höher als ich, versteht sich –, die Hände zusammenlegte und Registriereinheiten einschaltete, die zweifellos in seinem Innern summten.
Dann gingen wir das Ganze noch einmal durch. Das war wohl auch zu erwarten. Ich sollte doch wirklich noch ein viertel Rorl dabeibleiben und dann wiederkommen. Wußte ich eigentlich (interessante Nebensächlichkeit), daß es recht oft vorkam, daß junge Leute noch nach einem halben Rorl überwiegend Jangs waren und es manchmal noch für ein ganzes weiteres Rorl blieben? War es auf der anderen Seite dann nicht möglich, fragte ich, daß jemand schon nach einem viertel Rorl aus dem Jang-Stadium heraus war? Nun, es war vorgekommen, sehr selten, gab er zu
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