Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
Vom Netzwerk:
(höf­li­ches Zu­ge­ständ­nis), aber das Ver­hal­ten die­ser Aus­nah­men zeig­te dies deut­lich an, wo­hin­ge­gen mei­nes dies of­fen­sicht­lich nicht tat. Je­den­falls, sag­te ich zu ihm, sei ich nun hier, des­halb könn­te er mich ge­nau­so­gut wei­ter­tes­ten. Ich näh­me an, daß ich für al­les zah­len müß­te, was auch im­mer da­bei her­aus­kam. Er schau­te leicht ver­wirrt drein, hielt sich je­doch gut. Na­tür­lich könn­te er mich tes­ten, gab er zu­rück, wenn es mich be­ru­hi­gen wür­de. (Ein­schmei­cheln­de Di­plo­ma­tie bei der Be­hand­lung ei­nes weib­li­chen Jang-Bar­ba­ren)
    „Zu­nächst ein paar ein­fa­che Fra­gen“, sag­te er be­ru­hi­gend und deu­te­te auf einen Le­se­schirm, den er auf dem vor ihm ste­hen­den Schreib­tisch ein­ge­schal­tet hat­te. „Steh­len Sie manch­mal?“
    Na schön, ich ging dar­auf ein. Es hat­te so­wie­so kei­nen Zweck zu lü­gen. So­weit ich wuß­te, konn­te das eben­so­gut das ers­te An­zei­chen für wah­res An­ti-Jang­tum sein.
    „Hin und wie­der“, ant­wor­te­te ich.
    „Und was steh­len Sie?“
    Mir war plötz­lich übel, und ich hat­te den Ein­druck, daß er auf ei­ne Aus­re­de mei­ner­seits aus war, al­so sag­te ich kein Wort.
    „Ich ver­si­che­re Ih­nen,“ fuhr er fort, „daß al­les, was in die­sen Tests zur Spra­che kommt, streng ver­trau­lich be­han­delt wird. Der ein­zi­ge Zweck, zu dem wir die In­for­ma­tio­nen be­nut­zen, ist fest­zu­stel­len, was für Ih­re Zu­kunft das bes­te ist.“
    Nun, Ro­bo­ter lü­gen nicht, al­so ant­wor­te­te ich: „Ver­schie­de­nes. Es spielt ei­gent­lich kei­ne Rol­le, was, so merk­wür­dig das auch ist. Es pas­siert meis­tens, wenn es mir mies geht oder ich mich droad füh­le.“
    Er nick­te, und ich fand, er sah er­freut aus, was ein schlech­tes Zei­chen sein muß­te, aber jetzt war es zu spät.
    „Jetzt zu Ih­rem Ge­schlechts­le­ben, Ih­rem … äh … Lie­bes­ver­hal­ten. Sie sind vor­wie­gend weib­lich, aber hin und wie­der auch männ­lich, wie ich se­he. Sie ha­ben ein sehr ver­nünf­ti­ges Gleich­ge­wicht ge­fun­den, möch­te ich mei­nen.“
    Herz­li­chen Glück­wunsch. Er war schon da­bei, mein klei­nes biß­chen Wach­sam­keit zu zer­stö­ren, nicht wahr?
    „Das stimmt“, sag­te ich, „aber man hat mir ei­ne Kör­per-Be­schrän­kung für sech­zig Ein­hei­ten auf­er­legt, weil ich mei­ne Kör­per­wech­sel über­schrit­ten ha­be.“
    Ich dach­te, dies wür­de er miß­bil­li­gen, aber wie­der er­schi­en das klei­ne Lä­cheln. Oh, Onk !
    „Und wie oft un­ge­fähr ha­ben Sie Lie­be?“
    „Oh, ei­gent­lich ziem­lich oft.“
    „Könn­ten Sie sich et­was ge­nau­er aus­drücken?“
    „Durch­schnitt­lich et­wa ein­mal in sechs Ein­hei­ten. In der letz­ten Zeit al­ler­dings et­was sel­te­ner.“
    Der Punkt ging an mich. Es war nicht­jang, nicht prak­tisch, stän­dig Lie­be zu ma­chen, und es war Tat­sa­che, daß ich das In­ter­es­se dar­an et­was ver­lo­ren hat­te.
    „Wann ha­ben Sie das letz­te Mal ge­hei­ra­tet?“
    „Vor zwei Ein­hei­ten.“
    „Ich ver­ste­he.“ Jetzt war er wie­der er­freut.
    „Aber es hat nicht ge­klappt …“ setz­te ich has­tig hin­zu, doch er ging dar­über hin­weg.
    „Ha­ben Sie ei­ne Lieb­lings­spei­se oder ein Lieb­lings­ge­tränk?“
    Ich ver­nein­te. Ich mach­te mir nicht son­der­lich viel aus Es­sen und Trin­ken. Er frag­te, was ich neh­men wür­de, wenn ich jetzt es­sen soll­te, und ich ant­wor­te­te „Nuß­steak“, weil es das ers­te bes­te war, was mir in den Sinn kam. Da­nach konn­te ich sei­ne Re­ak­tio­nen nicht mehr so gut er­ken­nen. Er wur­de et­was vor­sich­ti­ger.
    Als nächs­tes The­ma kam Klei­dung an die Rei­he.
    Ich war ab­sicht­lich in dem letz­ten Jang-Fet­zen er­schie­nen, den ich fin­den konn­te, aber es ist ir­gend­wie doch schwer, ech­tes Sool­ka -Zeug zu be­kom­men. Dies hier hat­te ein durch­sich­ti­ges Ober­teil, war aber ziem­lich dicht mit Ju­we­len be­setzt und be­stickt, die Är­mel und der Rock wa­ren dun­kel­gol­den und fast un­durch­sich­tig. Kei­ner­lei wei­te­re Ver­zie­run­gen, mein Haar war glatt statt lo­ckig und we­der mit Blu­men, Per­len noch mit Me­tall­ver­zie­run­gen

Weitere Kostenlose Bücher