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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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Ma­schi­nen, ein­fach al­les zu­rück, auf Ge­deih und Ver­derb die­sen großen Fü­ßen und den lä­cher­li­chen Oh­ren aus­ge­lie­fert.
    Wir stol­per­ten in den Trans­pa­rent-Turm, stell­ten Zoom-Su­cher an und starr­ten hin­aus. Wir konn­ten aus­ge­zeich­net se­hen, daß die Zi­ta­dell-Fun­da­men­te vor pel­zi­gen Kör­pern nur so über­quol­len. Sie ver­schlan­gen das Es­sen, schlürf­ten den Wein und mach­ten im­mer­zu ‚Fpmpf’. Schon bald dar­auf be­gan­nen sie da­mit, die De­cken zu fres­sen, nicht oh­ne zu­erst Ho­nig dar­auf zu ver­tei­len, soll­te ich viel­leicht hin­zu­fü­gen.
    „Ich hof­fe nur, daß sie nicht an die Ma­schi­nen ge­hen“, hoff­te As­su­le, al­ler­dings ver­ge­bens.
    Sie wa­ren auf ei­ne za­radann Art und Wei­se wirk­lich sehr in­tel­li­gent. Sie hat­ten viel Spaß da­mit her­aus­zu­fin­den, wie al­les funk­tio­nier­te und es dann aus­ein­an­der­zu­neh­men. Auf Ma­schi­ne Num­mer acht rit­ten sie die Ter­ras­sen hin­un­ter, klam­mer­ten sich an ihr fest und stie­ßen sie mit ih­ren Fü­ßen in die Sei­te, und sie ku­gel­ten da­von, als sie sich plötz­lich über­schlug und im Sand in win­zi­ge Stück­chen zer­barst.
    As­su­le hat­te in­zwi­schen als Hin­ter­grund­mu­sik ein stän­di­ges Ge­jam­me­re an­ge­stimmt. Ich ver­such­te her­aus­zu­fin­den, was für Tie­re es wa­ren, aber er schi­en mich für schreck­lich zu hal­ten, daß ich das noch im­mer wis­sen woll­te. Ich glau­be, es war ein­fach zu­viel für ihn.
    Ge­gen Mit­tag ließ die wil­de Ak­ti­vi­tät et­was nach. Sie la­gen über der Fund­stät­te ver­streut und schlie­fen sich aus.
    „Ich hof­fe, sie ent­de­cken das Sand­schiff nicht“, fing As­su­le wie­der an, und das war si­cher das Si­gnal für die pel­zi­gen Pfo­ten, das „Fpmp“ und ein all­ge­mei­nes Ge­pol­ter in un­se­re Rich­tung.
    „Oh! Oh!“ kreisch­ten die bei­den Frau­en.
    „Sei­en Sie doch bit­te ru­hig!“ schnauz­te As­su­le sie an, der sich plötz­lich ent­schie­den hat­te, zur Ab­wechs­lung selbst ein­mal ru­hig zu sein. „Wir sind ganz si­cher. Ich wer­de die Schock­wand ak­ti­vie­ren.“
    Er spiel­te an ro­ten Schal­tern und an­de­ren Din­gen her­um, auf de­nen stand: Nur für Ver­tei­di­gungs­zwe­cke. Un­er­laub­te An­wen­dung wird mit Stra­fe ge­ahn­det – was ziem­lich ver­al­tet ist, da heut­zu­ta­ge nie­mand mehr für ir­gend et­was be­straft wird, ob­wohl das Ko­mi­tee manch­mal wünscht, es könn­te dies noch. An­schei­nend funk­tio­nier­te es. Plötz­lich lag in der Luft um das Schiff her­um ein Schim­mern, und so­bald die Ski­fü­ße da­mit in pel­zi­gen Kon­takt ka­men, spran­gen sie fünf Me­ter hoch, über­schlu­gen sich und sa­hen aus­ge­spro­chen ent­zückt aus.
    „Es wird sie doch nicht um­brin­gen?“ frag­te ich.
    Über­ra­schen­der­wei­se ließ As­su­le mich aus­re­den.
    „Nein“, ant­wor­te­te er, „et­was Klei­ne­res wür­de ge­tö­tet wer­den, ja, aber sie sind ein­fach nur ver­dutzt. Ich ha­be nicht im ge­rings­ten vor, die­ser in­ter­essan­ten Spe­zi­es un­nö­ti­ger­wei­se et­was zu­lei­de zu tun.“
    Ich war er­leich­tert, und sie sa­hen tat­säch­lich so glück­lich wie eh und je aus, wenn sie von der Schock­wand zu­rück­tau­mel­ten. Sie ver­such­ten es et­wa drei Mi­nu­ten lang, man­che von ih­nen wohl nur, um ein es­sen­ti­el­les Er­leb­nis zu ha­ben. Man konn­te se­hen, wie sie die ek­sta­ti­schen Ge­sich­ter ih­rer hin­ge­fal­le­nen Ka­me­ra­den be­trach­te­ten und die An­ge­le­gen­heit ab­wo­gen und dach­ten, na schön, es sieht lus­tig aus, und dann mit flie­gen­den Oh­ren und Pelz in die Wand rann­ten.
    Schließ­lich gin­gen sie aber doch da­von und führ­ten ei­ne Un­ter­hal­tung in „Fpmpf“ über die Sa­che, ka­men zu­rück und zo­gen die Ver­wun­de­ten (?) vor­sich­tig aus der Ge­fah­ren­zo­ne, ho­ben sie auf, leg­ten sie sich über die Schul­tern und schlurf­ten durch den Sand da­von.
    Die Frau­en woll­ten ei­gent­lich in Ohn­macht fal­len, sa­hen je­doch, daß As­su­le kei­ne No­tiz da­von nahm, und lie­ßen es blei­ben.
    Wir war­te­ten un­ge­fähr zwan­zig Splits , um si­cher­zu­ge­hen,

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