Beißen will gelernt sein (German Edition)
Gewissheit, dass er meinen Geruch – wie auch immer er geartet war – keineswegs unangenehm fand.
»Du bist eine Tattu, eine wertvolle Beute für den Herrn des Dämons. Er wird sicherlich alles tun, was in seiner Macht steht, um dich wiederzufinden und in die Unterwelt zu holen.«
Ich erschauderte und klammerte mich haltsuchend an Sebastian. Obwohl ich diesen Mann, diesen Vampir, gerade erst kennengelernt hatte, fühlte ich mich in seinen Armen sicher und geborgen. Es war, als sei ein Teil von mir, der vorher leer gewesen war, plötzlich mit Leben erfüllt. »Ich … ich weiß nicht, was ich denken soll. Das geht alles viel zu schnell für mich.«
»Es tut mir leid«, sagte Sebastian und sah mich voller Bedauern an. »Ich würde ganz anders vorgehen, wenn ich könnte, aber wir haben keine Zeit, meine Auserwählte. Wir müssen uns vereinigen, damit ich dich schützen kann. Es ist meine Pflicht. Ich will dir keine Angst einjagen oder dich zu etwas zwingen, wozu du nicht bereit bist, aber du musst mir glauben. Die Zeit ist leider so knapp, dass ich dir nicht gebührend den Hof machen kann.«
Seine Lippen berührten meine und er küsste mich sanft und zärtlich, bis ich seufzend nachgab und den Kuss erwiderte. Die Welt stand kopf; nichts war mehr, wie es gewesen war, aber das interessierte mich in diesem Moment herzlich wenig.
»Es fehlt nicht mehr viel und unsere Vereinigung ist vollzogen«, murmelte er an meinem Mund und ich spürte seine Zunge an meinen Lippen. Ich saugte stöhnend an seiner Unterlippe und schmiegte mich ohne jedes Schamgefühl an ihn. »Wir müssen nur noch einmal Körperflüssigkeiten austauschen.«
»Ich werde nicht mit dir schlafen«, sagte ich, bevor ich mit der Zunge in seinen Mund eindrang und ihn so leidenschaftlich küsste, wie ich noch nie jemanden geküsst hatte.
»Du musst!«, stöhnte er und zog meine Hüften fest an seine. Es gab keinen Zweifel daran, dass er genauso erregt war wie ich, aber auch wenn ich dieser unerklärlichen Anziehungskraft inzwischen nachgegeben hatte, war ich nicht blöd.
Ich löste meinen Mund von seinem. »Ich war fünf Mal verheiratet, Sebastian. Ich kenne mich aus mit Männern und Sex. Aber Gelegenheitssex ist nicht mein Ding. Das mache ich nicht – wie … metaphysisch unsere Beziehung auch sein mag. Es scheint da etwas zwischen uns zu geben, das ich gern genauer ergründen würde, aber ich schlafe nicht mit dir!«
Deine Seelen sind in Gefahr, sagte er und knabberte an meiner Unterlippe. Ich bekam weiche Knie und hatte das Gefühl, jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen. Mir war ganz schwindelig davon, Sebastian zu riechen, zu schmecken und seinen Körper an meinem zu spüren.
Denkst du, das wäre in der Vergangenheit noch nie der Fall gewesen? Ich schlüpfte mit den Händen unter sein Hemd und ließ sie über seinen Rücken gleiten. Ich wollte ihn anfassen, überall, aber mir war bewusst, dass einer von uns die Kontrolle über sich behalten musste, und Sebastian machte keine Anstalten, Zurückhaltung zu üben. Also beschränkte ich mich darauf, seinen Rücken zu streicheln, während er mich ungestüm küsste.
Jetzt ist Salvaticus, erklärte er, ohne von mir abzulassen. Eine Woche lang regiert das Chaos, aber selbst wenn das alles an Vexamen vorbei ist, wird der Dämon dich nicht vergessen. Du wirst bis ans Ende deiner Tage in Gefahr sein, wenn du nicht mit mir die Vereinigung vollziehst.
»Ich kann selbst auf mich aufpassen«, sagte ich leise, als wir den Kuss unterbrachen, um Luft zu schöpfen. »Ich bin schon immer allein klargekommen.«
»Das war, bevor dich ein Dämon aufgespürt hat. Nein, meine Auserwählte, die einzige Rettung ist die Vereinigung. Wir müssen uns beeilen!« Ich spürte heiße Küsse an meinem Hals, dann fanden seine Lippen eine Stelle, an der sie von mir aus ewig hätten verweilen können, denn mir jagte ein wohliger Schauder nach dem anderen über den Rücken.
»Kannst du mir erklären … Oh Gott, ja, genau da … Wie soll diese Vereinigung denn bitte meine Seelen schützen? Soweit ich es beurteilen kann, ist es doch nur eine Art emotionale Bindung. Ich verstehe nicht, wie mich das vor einem Dämon oder gar seinem Herrn bewahren soll.«
Meine Hände machten sich wie ferngesteuert über Sebastians Oberkörper her und zeichneten die Konturen seiner Muskeln nach. Als ich auf eine harte Brustwarze stieß, die nur so um Zuwendung bettelte, biss er mir sacht in den Nacken. »Eine Auserwählte ist eine Sterbliche, die einem
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