Beißen will gelernt sein (German Edition)
protestierte Tim und ging Williams Bein schwingend auf den Dämon zu. Doch er trat sofort wieder den Rückzug an, als der Dämon den Blick auf ihn richtete. »Äh … Entschuldigung. Weiter im Text!«
»Macht euch nichts vor«, sagte der Dämon. »Niemand kann mich aufhalten. Ich werde die Tattu bekommen. Die Frage ist nur, ob du auch vernichtet werden willst, Dunkler!«
Sebastian sah aus, als wollte er ihm ins Gesicht springen, und knurrte etwas, das anatomisch unmöglich war, selbst bei einem Dämon. In diesem Moment nahm ich eine Bewegung hinter dem Dämon wahr, eine dunkle Gestalt, die im schwachen Schein der Straßenlampe kaum auszumachen war. Sebastian musste sie auch gesehen haben, denn sein Griff um meine Hand lockerte sich.
Ysabelle, das ändert gar nichts. Der Dämon wird zurückkommen, mit Verstärkung. Wir müssen uns vereinigen!
»Der Fuß würde schon reichen. Könntest du mir nicht wenigstens ein kleines Füßchen geben?«, flehte William Tim an.
Mir entfuhr ein tiefer Seufzer, weil ich wusste, dass Sebastian recht hatte. Nachdem der Dämon mich gefunden hatte, würde er nicht mehr von mir ablassen. Ich wusste, dass er mich aufspüren würde, wohin ich auch ging, genau wie er mich mitten in London aufgespürt hatte.
»Ein paar Zehen vielleicht? Damit käme ich schon über die Runden.«
Ich hatte keine Wahl. Entweder rettete ich mich und Sebastian oder ich brachte uns um, indem ich versuchte, das Unvermeidbare zu vermeiden. Sebastian streichelte meinen Handrücken mit dem Daumen, während ich fieberhaft überlegte.
Was ist mit Adrian und Damian?
Meine Frage versetzte ihm einen Stich und ich spürte, wie sich der Schmerz mit seiner Wut, seinem Bedauern und seinem Verlangen nach Rache vermischte. Ich hielt den Atem an, denn wenn er einen Entschluss fasste, mit dem ich nicht einverstanden war, waren wir verloren. Ich werde tun, was du verlangst, sagte er schließlich und ihm war anzumerken, wie schwer ihm dieses Zugeständnis fiel. Ich werde darauf verzichten, mich an ihnen zu rächen, wenn du dich mit mir vereinigst.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Aber ich werde nicht mit dir schlafen! Schon gar nicht hier vor aller Augen!, erwiderte ich bestimmt.
Das ist zwar die bevorzugte Methode, aber nicht die einzige. Ein weiterer Austausch von Körperflüssigkeiten tut es auch.
Körperflüssigkeiten?
Blut. Ich wünschte, die Dinge lägen anders, meine Auserwählte.
Ich weiß. Ich lächelte ihn an, als der Dämon plötzlich um die eigene Achse wirbelte und sich einer zierlichen rothaarigen Wächterin gegenübersah, die vor dem Loch in der Hauswand aufgetaucht war.
»Was … ?« Weiter kam der Dämon nicht.
Jetzt, Auserwählte!
»Belle?«, fragte Sally und runzelte die Stirn, als Sebastian mich in die Arme schloss. »Was machst … Mon Dieu! Doch wohl nicht!«
Ein angewidertes »Igitt!« kam vom oberen Ende der Treppe, als Sebastian seinen Mund auf meinen presste. Seine Lippen entfachten eine Begierde in meinem Inneren, von der ich nicht glaubte, dass sie jemals wieder erlöschen würde.
»Hey du, Kleiner! Bring mir doch mal den Oberschenkel, der da vorn unter dem Sessel hervorlugt!«
»Du bist ekelhaft!«, sagte Damian zu dem Rest von William.
Noëlle hatte inzwischen mit der Verbannung des Dämons begonnen, der fluchend mit dem Kopf nach unten an dem ramponierten Türsturz hing. Trotz des ganzen Durcheinanders und ungeachtet der Wiedergänger und Kobolde im Flur erwiderte ich Sebastians Kuss mit allem, was ich an verworrenen Gefühlen in mir hatte, und betete, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Ich wünschte, es wäre alles anders, beteuerte Sebastian erneut und pflasterte meinen Hals mit heißen Küssen. Aber es ist richtig, dass wir es tun.
Ich sagte nichts, als sich seine Zähne in meine Halsbeuge bohrten. Nicht nur das Gefühl, wie er von meinem Blut trank, ließ mich wohlig erschaudern, sondern auch die Bilder, die er mir übermittelte, seine Erregung und Begierde, seine große Befriedigung und seine Überzeugung, das Richtige zu tun, die sich auf mich übertrug. Mein Körper ging förmlich in Flammen auf, während seine Lippen sich auf meiner Haut bewegten und er in tiefen Zügen trank. Während ich die Brüste sehnsüchtig gegen seinen Oberkörper presste und meine Hüften anzüglich an ihm rieb, verwandelte sich meine Erregung in blanke Ekstase. Jeder Zentimeter meines Körpers war dermaßen sensibilisiert, dass ich glaubte, ich würde auf der Stelle zum Orgasmus
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