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Bel Ami

Bel Ami

Titel: Bel Ami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Uhlmann
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Sexgöttin, nach der ich gesucht hatte. Behutsam wand sie sich unter mir hervor, hockte sich über mich, löste ihre langen Zöpfe, bis das prächtige, glänzend schwarze Haar ihren Körper wie ein Mantel umhüllte. Mein Samen lief langsam an ihren dunklen Schenkeln herunter.
    »Soll ich tanzen für dich?«
    Malila hatte sich im Bett als ausgesprochen leidenschaftlich und einfallsreich, gleichzeitig zärtlich und anschmiegsam erwiesen. Eine Mischung, die ich als absolut erregend empfand und die meine Gäste wohl ebenfalls zu schätzen wissen würden. Ich hatte den Samen gepflanzt und musste jetzt nur noch darauf warten, dass er aufging. Noch nie war mir eine Frau begegnet, die sich letztendlich und bei näherer Überlegung nicht doch für Reichtum und Luxus entschlossen hätte. Malila ließ sich Zeit und mich im Ungewissen. Dann nahm sie mich überraschenderweise mit zu ihren Eltern und erzählte ihnen von unseren Plänen. Die Unterhaltung verlief stockend, weil Malilas Eltern nur Portugiesisch sprachen. Aber vieles brauchte sie mir gar nicht zu übersetzen. Ich sah den Stolz in den Augen ihrer Mutter und auch ihre Sorgenfalten. Ihr Vater schien Gewinn und Risiko abzuwägen und seiner Tochter dann etwas zu sagen, das sie sehr zornig machte. Letztlich umarmte mich ihre Mutter, nahm die Hand ihrer Tochter, drückte sie in meine und sagte mir unter Tränen etwas, das ich Malila bat zu übersetzen.
    »Meine Mutter sagt, sie will das Beste für mich. Sie ist traurig, weil ich ihr einziges Kind bin. Sie schimpft mit sich selbst, weil es egoistisch ist von ihr. Sie gibt uns ihren Segen und will, dass du gut aufpasst auf mich.«
    Mein Herz hüpfte. Ihre Mutter war in meinem Alter, noch immer sehr schön und reichte mir gerade bis zur Brust. Sie schaute mich offen an und wartete auf meine Reaktion. Ich beugte mich zu ihr, legte ihr meine Hände auf die Schultern und sagte:
    »Ja, ich passe auf euer Mädchen auf. Sie wird es gut haben bei mir. Ich verspreche es!«
    Eine Träne lief ihr über die Wange und blieb an ihrem Kinn hängen. Dann umarmte sie mich fest und schniefte an meiner Brust unverständliche Worte, in denen ich deutlich ihre Sorge spürte. Das war völlig unnötig. Ich hatte Malila die Welt versprochen und Männer, die ihr zu Füßen liegen würden. Und dieses Versprechen würde ich auch ohne jeden Zweifel halten …
    Am nächsten Tag flog ich mit Malila im Gepäck zurück nach Deutschland.
    Die gläserne Tür zur Eingangshalle des Flughafengebäudes öffnete sich automatisch, und Malila griff nach meiner Hand. Hatte ihr Mund während des gesamten Fluges kaum eine Minute stillgestanden, so tat er es jetzt. Das war also Deutschland, ihr Tor zu Abenteuer, Glück und Reichtum. Ich bemerkte den Schweiß auf ihrer Handfläche, ihre aufkommende Panik, da sie sich nun an einem Ort befand, der ihr völlig fremd war und an dem sie sich weder orientieren noch verständlich machen konnte. Sie fröstelte und zog die Schultern nach oben, ohne dabei meine Hand loszulassen.
    »Ist dir kalt?«
    Malila schaute mich mit großen Augen an und nickte stumm. Endlich konnte ich meine Hand aus der ihren befreien. Ich blieb stehen, stellte meine Tasche neben mich und suchte nach einem Taschentuch, um mich von ihrem Schweiß zu säubern. Dann wickelte ich ihr meinen Schal aus feinem Kaschmir um den Hals. Sie lächelte mich an und hielt sich nun dankbar an ihrem wärmenden Ersatz fest. Ich betrachtete die grünen Glasperlen an ihrem Handgelenk, die mir noch vor zwei Tagen so magisch erschienen waren. Jetzt wirkten sie billig.
    »Komm, ich zeige dir meinen Club und wo du wohnen wirst. Und dann gehen wir etwas essen. Du hast doch bestimmt Hunger, oder? Und wir werden dir ein paar schöne Sachen kaufen, ja?«
    Bevor sie sich erneut an meine Hand klammern konnte, winkte ich nach einem Taxi und ließ uns zum Bel Ami fahren. Der Taxifahrer musterte meine Begleitung, grinste und drückte dann ohne nach der Straße zu fragen den Knopf am Taxameter.
    Es war ein Montagnachmittag. Im Laufe der Fahrt war der Scheibenwischermotor bald als einziges monotones Geräusch im Wagen zu hören. Ich war müde, und Malila schaute stumm aus dem Fenster. Wohl auf der Suche nach all den Männer, die ihr bald die Welt zu Füßen legen würden. Der beginnende Herbst hatte gelbe Blätter auf dem Rasen vor der Villa verteilt. Malila blieb vor dem Messingschild am Eingang stehen und las langsam: Nachtclub , was bei ihr wie Nächtclub klang. Ich wiederholte, und sie

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