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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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eine Idee«, warf Dras ein. »Wenn die Murgos an Pferden interessiert sind, wäre es dann nicht denkbar, daß sie auch am Handel Interesse haben?«
    Algar schüttelte den Kopf. »Nein, nicht die Murgos. Sie denken anders. Einer meiner Klanhäuptlinge hat einen Thull gefragt. Ctuchik sei in Rak Goska, sagte der Thull. Solange er die murgosische Gesellschaft beherrscht, wird es keinen friedlichen Kontakt mit den Murgos geben.«
    »Dann hat Pol recht«, stellte Beldin fest. »Wir müssen es über die Nadraker versuchen.« Er blinzelte zur Decke. »Ich glaube nicht, daß die Übersiedlung der Angarakaner eine Bedrohung darstellt – jedenfalls jetzt noch nicht. Zunächst lebten in Cthol Mishrak nicht allzu viele Leute, und Ctuchik hat sie weit über das Land verteilt. Die wirkliche Gefahr geht nach wie vor von Mallorea aus. Ich werde wieder dorthin gehen und die Sache im Auge behalten. Die Angarakaner auf diesem Kontinent sind nur die Vorhut Vermutlich sind sie hier, um Versorgungslager und Unterkünfte für durchziehende Truppen zu bauen. Ihr werdet eure Schwerter nicht schärfen müssen, bis die Malloreaner kommen. Ich werde dort aufpassen und euch wissen lassen, wenn das Militär aus Mal Zeth in nördlicher Richtung auf die Brücke zu marschiert.«
    Polgara schürzte die Lippen. »Wir sollten engere Verbindungen mit den Tolnedrern und den Arendern anstreben.«
    »Warum, liebste Schwester?« fragte Riva. Er war nun ihr Schwager; deshalb sprach er sie auf diese Weise an. Die Familie ist für die Alorner sehr wichtig.
    »Bei unserem Problem mit den Malloreanern könnten wir ihre Hilfe brauchen.«
    »Die Tolnedrer würden uns nicht helfen, wenn wir sie nicht bezahlten«, verwahrte sich Cherek, »und die Arender sind zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekämpfen.«
    »Auch sie leben hier, Bärenschulter«, erwiderte sie, »und ich glaube nicht, daß die Malloreaner ihnen willkommener sind als uns. Die Legionen könnten sehr nützlich sein, und die Arender sind kampferprobt, seit Torak die Welt zerbrach. Abgesehen davon, wären Chaldan und Nedra wahrscheinlich gekränkt wenn wir in den Krieg ziehen würden und sie nicht einmal aufforderten mitzukommen.«
    »Entschuldige, Polgara«, brummte Dras, »aber wo hast du so viel über Politik gelernt? Du hast das Tal noch nie zuvor verlassen, nicht wahr?«
    »Onkel Beldin hält mich auf dem laufenden«, erwiderte sie und zuckte die Schultern. »Es ist immer gut zu wissen, was die Nachbarn tun.«
    »Gibt es vielleicht auch einen Grund, die Nyissaner und Marager einzubeziehen?« fragte Riva.
    »Wir sollten ihnen das Angebot machen«, sagte ich. »Die derzeitige Salmissra ist eine recht intelligente junge Frau, und sie ist ebenso besorgt wegen der Angarakaner wie wir. Die Marager wären von geringem Nutzen. Es gibt nicht viele von ihnen, und die Tatsache, daß sie Kannibalen sind, könnte alle anderen nervös machen.«
    Beldin lachte sein häßliches Lachen. »Sag ihnen, sie sollen anfangen, Angarakaner zu essen. Sollen doch die Murgos nervös werden.«
    »Ich glaube, wir alle sollten daran denken, wieder nach Hause zu gehen«, meinte Cherek und stand auf. »Die Hochzeit ist vorüber, und die Malloreaner werden kommen. Wir sollten uns bereitmachen.«
    Das war mehr oder weniger alles, was auf dem ersten Alornischen Rat zur Sprache gebracht wurde.
    »Macht das immer so viel Spaß?« fragte mich Polgara, als wir in unser Quartier zurückgingen.
    »Spaß? Hab’ ich irgendwas verpaßt?«
    »Politik, Vater«, erklärte sie. »All das Drumherum, um herauszufinden, was die andere Seite tun wird.«
    »Mir hat es stets gefallen.«
    »Dann glaube ich wirklich, daß du mein Vater bist. Das war noch viel lustiger, als die jungen Männer an der Nase herumzuführen oder ihre Knie weich werden zu lassen, wenn man ihnen nur zuzwinkerte.«
    »Du bist eine grausame Frau, Polgara.«
    »Es freut mich, daß du das bemerkst, Vater. Ich hätte nur den halben Spaß, würde ich dich unvorbereitet erwischen.« Sie schenkte mir eines ihrer verdeckten Lächeln. »Hüte dich vor mir, Vater«, warnte sie mich. »Ich bin mindestens so gefährlich wie du oder Torak.«
    Das hast du gesagt, Pol. Versuche nicht zu leugnen.
    Unser Abschied von Beldaran war gewiß nicht einer der glücklichen Momente in unserem Leben. Die Liebe zu meiner blonden Tochter war der Anker gewesen, der mich aus dem Wahnsinn rettete, und Polgaras Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester war dermaßen kompliziert, daß ich sie nicht

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