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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vor sich geht?«
    »Meine Welt endete, als du zugelassen hast, daß die Asturier Vo Wacune zerstörten, alter Mann.«
    »Das ist nicht wahr. Du bist noch immer, was du bist und du wirst mit mir zur Insel der Winde kommen, und wenn ich dich mit meinen Klauen hinschleppen muß!«
    »Bei deinen Flugkünsten? Sei doch nicht albern. Wer ist denn dieser Gorek, um den du dir solche Sorgen machst?«
    »Er ist der rivanische König, der Hüter des Orb.«
    »Die Chereker patrouillieren nach wie vor das Meer der Stürme. Sie beschützen ihn.«
    »Du hast wirklich den Überblick verloren, Pol. Die Chereker lassen jetzt Schiffe passieren.«
    » Was? Hast du den Verstand verloren? Warum läßt du das zu?«
    »Das ist eine lange Geschichte, und wir haben jetzt nicht die Zeit, darüber zu reden. Halte dich nicht mit deiner Eulengestalt auf. Verwandle dich in einen Falken.«
    »Nicht ohne guten Grund.«
    Ich schluckte einen Fluch hinunter. »Ich habe die Bedeutung einer Textstelle in den Mrin-Schriften entschlüsselt Salmissra plant einen Anschlag auf das Leben des rivanischen Königs – und seine gesamte Familie. Wenn es ihr gelingt, siegt Torak.«
    »Salmissra? Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Weil du mich nicht gelassen hast.«
    »Worauf warten wir, Vater?«
    »Ich muß noch die Zwillinge warnen.« Ich konzentrierte meine Gedanken und sandte sie aus. »Brüder!« rief ich.
    »Belgarath?« erwiderte Beltira überrascht »Was ist geschehen?«
    »Auf das Leben des rivanischen Königs ist ein Anschlag geplant Pol und ich begeben uns sofort auf die Insel der Winde. Wir reisen als Falken, falls ihr Verbindung mit uns aufnehmen müßt. Gebt Beldin Bescheid. Sagt ihm, er soll umgehend nach Hause zurückkehren.«
    »Wird sofort erledigt, Belgarath. Eile!«
    »Also gut, Pol«, drängte ich. »Auf nach Riva.«
    Wir nahmen die Gestalt der Raubvögel an und kreisten himmelwärts, getragen von der warmen Luft; dann schossen wir in nordwestlicher Richtung über Ulgoland hinweg.
    Ein paar Meilen östlich von Prolgu trafen wir auf einen Schwarm Harpyien. Das kam mir verdächtig vor. Bei all meinen Reisen auf Ulgoland sind mir noch niemals Harpyien begegnet ich sah sie zum erstenmal. Es hätte mich nicht überrascht wären sie absichtlich geschickt worden, um uns aufzuhalten. Harpyen fliegen jedoch nicht sonderlich gut - na ja, zumindest nicht gut genug, um ein Paar pfeilschneller Falken aufzuhalten. Pol und ich tauchten einfach unter ihnen hinweg und ließen sie weit zurück.
    Dieser Vorfall war wohl kaum einer Erwähnung wert, wies jedoch darauf hin, daß jemand offenbar großes Interesse hatte, uns aufzuhalten. In diesem Augenblick fiel mir die geflügelte Schlange ein, und ich hielt Ausschau nach ihr. Das hätte zu einem Problem werden können.
    Doch wir sahen sie nicht und erreichten ohne weiteren Zwischenfall die Westgrenze Ulgolands.
    Als die aufgehende Sonne den Himmel hinter uns blaß tönte, überflogen wir Camaar und näherten uns den dunklen Wassern des Meeres der Stürme.
    Etwa um die Mittagszeit tauchte die Insel der Winde vor uns auf. Wir setzten zu einem langen, flachen Anflug an, und der Hafen der Stadt Riva schien auf uns zuzurasen.
    Wir gaben wirklich alles, um unser Ziel rechtzeitig zu erreichen, kamen aber trotzdem etwa zehn Minuten zu spät. Als wir das kabbelige Wasser des Hafenbeckens überflogen, wurde mir klar, warum Pol unbedingt mitkommen mußte. Ich selbst sah den kleinen Jungen gar nicht, der im kalten Wasser der Bucht strampelte, meine scharfäugige Tochter jedoch hatte ihn sofort entdeckt. Wir befanden uns etwa dreißig Fuß über dem Wasser und rasten auf die Stadt zu, als Pol plötzlich mitten in der Luft die Flügel anlegte und ihre eigene Gestalt annahm. Mühelos tauchte sie, den Kopf voran und mit ausgestreckten Armen, ins Wasser. Ich habe oft beobachtet, wie junge Männer in Becken oder Flüsse sprangen – vor allem, um junge Frauen zu beeindrucken –, doch einen Sprung wie diesen habe ich nie zuvor gesehen. Sie schnitt wie eine Messerklinge ins Wasser, und mir schien, daß sie eine Ewigkeit verschwunden war. Glücklicherweise ist der Hafen von Riva ausgesprochen tief. So einen Sprung sollte man nur wagen, wenn man sehr viel Wasser unter sich weiß.
    Schließlich tauchte Pol kaum zehn Fuß von dem strampelnden Jungen entfernt wieder auf, und nach einigen Schwimmzügen war sie bei ihm.
    »JA!« jubelte der bisher stumme Eindringling in meinem Kopf.
    »Ach, sei still!« meinte ich.
    In der Siedlung

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