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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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geschehen ist. Ein Gott wurde vor unseren Augen besiegt. Ich bin sicher, daß manch anderer Gott daran beteiligt war und daß Brand nur das Werkzeug gewesen ist. Ich weiß nicht, was hier in der Runde darüber gedacht wird, meine Herren, aber ich meine, es deutet auf etwas sehr Interessantes hin. Meine Abschrift der Mrin-Texte erwähnt einen Göttertöter, der die Oberherrschaft über den Westen antreten wird. Nun, ich sah mit eigenen Augen, wie Brand Torak tötete, und ich bin für den nächsten Schritt bereit. Cherek erkennt Brand als obersten Regenten an. Wenn wir alle einen obersten Herrscher haben, werden die Streitigkeiten, von denen Ormik sprach, von selbst enden.«
    »Da hat er recht«, meinte Cho-Ram nachdenklich. »Brand und ich kommen gut miteinander zurecht; deshalb meine ich, daß Algarien sich Cherek anschließen kann. Ich erkenne Brands Oberherrschaft ebenfalls an.«
    Diese Idioten! Brand war nicht derjenige, den der Mrin erwähnte! Das war Garion, und der war noch nicht einmal geboren!
    »Wir sollten diesen Antrag einstimmig annehmen«, schloß Rhodar sich an. »Die Kinder des Bärengottes sprechen mit einer Stimme. Brand ist unser Herrscher.«
    »Sind wir hier nicht ein wenig voreilig?« protestierte Ormik. »Auch in meinen Adern fließt alornisches Blut, und ich bin mehr als bereit, Brand als obersten Herrn anzuerkennen. Wenn er mich ruft, werde ich ihm folgen. Aber zunächst möchte ich die Meinung Tolnedras hören und auch die Ulgoner, Arender und Nyissas, ehe ich Pläne für eine Krönung mache. Hier lagern sämtliche Armeen des Westens. Wenn die Alorner etwas Ausgefallenes planen und damit die nichtalornischen Herrscher vor den Kopf stoßen, haben wir hier vielleicht eine zweite Schlacht von Vo Mimbre, ehe das Blut der ersten auf dem Gras getrocknet ist.«
    Dann erhob sich der schmierige, reptilienartige Podiss, der Abgesandte Königin Salmissras. »Der König von Sendar spricht weise Worte. Ich war hocherstaunt über die Bereitwilligkeit der unabhängigen Könige, sich der Oberherrschaft eines Mannes zu beugen, über dessen Abstammung nichts bekannt ist. Brand ist auch nicht König der Insel der Winde. Er führt lediglich die Regierungsgeschäfte. In dieser Angelegenheit halte ich es sogar für unnötig, nach Sthiss Tor zu depeschieren, um Anweisung zu erhalten. Die unsterbliche Salmissra wird einem namenlosen alornischen Schlächter niemals den Lehenseid leisten.«
    »Ihr Nyssaner habt ein kurzes Gedächtnis, Podiss«, sagte Eldrig verärgert. »Wenn Ihr kein Geschichtsbuch bei Euch tragt, werde ich eines bringen lassen. Ihr solltet Euch mit dem Kapitel befassen, das darüber berichtet, was im Jahre 4002 geschah, nachdem Salmissra König Gorek meucheln ließ.«
    Dann erhob sich Mergon. »Wir sollten uns nicht gegenseitig drohen, meine Herren. Das hier soll eine Friedenskonferenz sein.« Er hielt nachdenklich inne. »Ich empfinde offene Bewunderung für den rivanischen Hüter. Ich grüße Fürst Brand im Namen meines Kaisers und spreche eine Einladung aus, an den Hof zu Tol Honeth zu kommen, so daß Ran Borune ihm die Ehre erweisen kann, die ihm als erstem Krieger des Westens zukommt. Wir sollten allerdings im Überschwang der Dankbarkeit nicht vorschnelle, schwerwiegende Entscheidungen treffen. Ich bin mir dessen sicher, daß der edle Brand mir darin zustimmt, daß Kriegskunst und die Kunst, den Frieden zu bewahren, wenig gemein haben und selten in der Hand eines Mannes ruhen. Eine Schlacht ist rasch geschlagen, aber die Last, den Frieden zu erhalten, wird mit jedem Jahr schwerer.« Wieder hielt er inne; dann fuhr er entschlossen fort »All das Gerede über Alorien erfüllt mich mit Sorge, meine Herren. Ich hörte von Cherek und Drasnien und Algarien, und jeder kennt die Insel der Winde und das uneinnehmbare Riva. Wo aber liegt Alorien? Wo liegen seine Grenzen? Wo ist seine Hauptstadt? Seit den Tagen Cherek Bärenschulters gibt es Alorien nicht mehr. Ich bin bestürzt über dieses unvermittelte Auftauchen eines Königreiches, über das sich längst die Nebel der Vorzeit gelegt haben. Das kaiserliche Tolnedra muß sich mit der Wirklichkeit befassen. Wir können keine Abgesandten zum König der Elfen schicken. Wir können kein Abkommen mit dem Kaiser des Mondes treffen. Wir können nur mit irdischen Königreichen Handel treiben. Mythen und Legenden, wie sehr auch immer, haben keinen Anteil an den Angelegenheiten des Reiches; nicht, solange die Stabilität der Welt unser Anliegen ist.«
    Ich

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