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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Wald. Er schien sehr jung zu sein – kaum älter als ein Knabe; aber ich wußte, daß er fast so alt sein mußte wie mein Meister. Ich machte mir über Belar so meine Gedanken. Er war von einer Schar hübscher Mädchen mit blonden Zöpfen umgeben, die ihn alle sehr gern zu haben schienen. Nun, er war ein Gott, doch die Bewunderung der Mädchen schien nicht allein religiöse Ursachen zu haben.
    Ja, ja, ich weiß, Polgara. Laß es gut sein.
    Die Alorner in dem schlichten Lager waren gewöhnlich, undiszipliniert und – im großen und ganzen – betrunken. Sie scherzten lautstark mit ihrem Meister, ohne Sinn für Anstand und Würde.
    »Du kommst wie gerufen, Belgarath«, begrüßte Belar mich, obwohl wir einander noch nie begegnet waren und ich diesen streitsüchtigen Jägern meinen Namen nicht genannt hatte. »Wie geht es meinem geliebten älteren Bruder?«
    »Nicht gut, Herr«, erwiderte ich förmlich. Trotz des Bierkrugs in der einen Hand und der Blondine im anderen Arm war er doch ein Gott, und ich hielt es für das Beste, gute Manieren an den Tag zu legen. »Euer Bruder Torak kam zu meinem Meister, schlug ihn und nahm ein kostbares Juwel an sich, das er begehrte.«
    »Was?« schrie der junge Gott entsetzt und sprang auf, daß der Krug und das blonde Mädchen über den Boden kugelten. »Torak hat den Orb?«
    »Ich fürchte, so ist es, Herr. Mein Meister bittet Euch, so rasch wie möglich zu ihm zu kommen.«
    »Das werde ich, Belgarath«, versicherte mir Belar und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Bierkrug und der Blondine. »Ich werde sofort Vorbereitungen treffen. Hat Torak den Orb schon benutzt?«
    »Wir glauben nicht Herr«, erwiderte ich. »Mein Meister sagt wir sollten Eile walten lassen, ehe Euer Bruder Torak die Macht des Orb, den er gestohlen hat gänzlich ergründet.«
    »Wahrlich«, stimmte Belar zu. Er blickte auf die junge Wölfin, die zu meinen Füßen saß. »Sei gegrüßt kleine Schwester«, sagte er in akzentfreiem Wölfisch. »Geht es dir gut?« Belar mochte seine Fehler haben, an seinen Manieren jedoch gab es nichts auszusetzen.
    »Höchst bemerkenswert«, rief sie überrascht »Es scheint ich befinde mich in der Gesellschaft wichtiger Wesen.«
    »Dein Begleiter und ich müssen uns sputen«, erklärte Belar. »Wäre dem nicht so, würde ich angemessen für deine Bequemlichkeit sorgen. Kann ich dir etwas zu essen anbieten?«
    Sie warf einen Blick auf den Ochsen, der sich an einem Spieß über dem offenen Feuer drehte. »Das riecht verführerisch«, sagte sie.
    »Natürlich.« Belar nahm ein sehr langes Messer und schnitt ein großzügiges Stück für sie heraus. Er reichte es ihr, sah sich jedoch vor, daß seine Finger nicht in die Nähe ihrer funkelnden Fänge kamen.
    »Ich danke Euch«, sagte sie, als sie ein Stück herausriß und verschlang. »Der da…«, sie wandte mir den Kopf zu, ». war immer so in Eile, hierherzukommen, daß wir kaum Zeit hatten, uns unterwegs ein oder zwei Kaninchen zu schnappen.« Geziert verschlang sie mit zwei großen Bissen den Rest des Fleisches. »Riecht gut«, stellte sie fest, »aber war es nötig, das Fleisch zu verbrennen?«
    »Das ist ein Brauch, kleine Schwester«, erklärte er.
    »Oh, wenn es sich um einen Brauch handelt…« Sorgfältig leckte sie sich den Schnurrbart sauber.
    »Ich komme sogleich zurück, Belgarath«, sagte Belar und ging, um mit seinen Alornern zu reden.
    »Er ist nett«, bemerkte meine Begleiterin.
    »Er ist ein Gott«, erklärte ich ihr.
    »Das bedeutet mir nichts«, erwiderte sie gleichgültig. »Götter sind Sache der Menschen. Wir Wölfe interessieren uns nicht sehr für solche Dinge.« Dann blickte sie mich musternd an. »Mit dir könnte man ganz zufrieden sein, wenn du deine Augen dort ließest wo sie hingehören.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ich glaube, du verstehst mich gut. Die Weibchen gehören diesem netten Gott, wie du ihn nennst. Es ist nicht anständig, daß du sie so offensichtlich bewunderst.« Ungeachtet meiner Zurückhaltung in der Angelegenheit war es offensichtlich, daß sie einige Entscheidungen getroffen hatte. Mir erschien es am besten, sie davon abzulenken.
    »Willst du vielleicht zu dem Ort zurückkehren, an dem wir uns zum erstenmal trafen, damit du wieder bei deinem Rudel bist?« schlug ich vorsichtig vor.
    »Ich werde noch eine Weile mit dir ziehen«, wies sie meinen Vorschlag zurück. »Ich war schon immer neugierig, und wie ich sehe, hast du es mit äußerst bemerkenswerten Umständen zu tun.« Sie

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