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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kann.«
    »Das ist doch blanker Unsinn!«
    »Ich kann ja nichts dafür. Es ist Toraks Idee, nicht die meine. Die Leute, die er mit sich nahm, bauten eine Stadt dort oben, und Torak verbarg sie in den Wolken – es ist der düsterste Ort, den du dir vorstellen kannst. Die Angarakaner nennen ihn Cthol Mishrak – die Stadt der nie endenden Nacht Und Torak ist längst nicht mehr so hübsch wie zuvor. Sein halbes Gesicht ist verbrannt. Vielleicht versucht er, sich zu verbergen. Häßliche Leute tun das manchmal. Ich wurde häßlich geboren; deshalb bin ich daran gewöhnt. Tja, das ist so ziemlich alles, was ich zu berichten habe, Belgarath. Die Angarakaner haben nun drei Städte, Cthol Mishrak, Mal Yaska und Mal Zeth, und alle drei entwickeln sich auseinander. Torak ist damit beschäftigt, den Orb zu beherrschen; deshalb kümmert er sich nicht darum, was in Mal Zeth und Mal Yaska vor sich geht. Die angarakanische Gesellschaft löst sich auf, und es hätte keine Besseren treffen können. Oh, noch etwas. Offensichtlich war Torak sehr angetan
    von uns. Er hat ebenfalls beschlossen, Jünger um sich zu scharen.«
    »Ach? Wie viele?«
    »Bis jetzt sind es drei. Später mögen es noch mehr werden. Ich glaube, Torak hat im Krieg gelernt, wie nützlich anhängliche Adepten sein können. Vor dem Krieg war er nicht daran interessiert, seine Macht zu teilen, aber das hat sich offenbar geändert. Wußtest du, daß ein einfacher Priester machtlos wird, sobald er die Grenzen seines Landes überschreitet?«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Auch die Götter schummeln manchmal gern ein wenig. Sie haben alle ihre Priester mit einer gewissen Macht ausgestattet. Ein einfacher Grolim – oder einer der Priester Nedras, Chaldans oder Salmissras – hat gewiß einige Fähigkeiten, die auch wir besitzen. Verlassen sie jedoch den Ort, an dem die Anbeter des jeweiligen Gottes leben, verlieren sie diese Kräfte. Ein Jünger hingegen behält seine Fähigkeiten, wohin er auch geht. Aus diesem Grund konnten wir in Korim einiges bewerkstelligen. Nun, Torak erkannte den Vorteil, den es mit sich bringt, Jünger zu haben, und machte sich auf die Suche nach geeigneten Kandidaten.«
    »Weißt du, wer sie sind?«
    »Zwei von ihnen waren Grolims – Urvon und Ctuchik. Über den dritten konnte ich nichts herausfinden.«
    »Wo war Belzedar, während du deine Nachforschungen betrieben hast?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Nachdem wir gelandet waren und wieder unsere eigenen Gestalten angenommen hatten, hat er mich mit ein paar halbseidenen Ausreden abgespeist – er wolle den Kontinent erkunden und dergleichen. Dann machte er sich auf den Weg nach Osten, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich habe keine Ahnung, was er getan hat. Aber eines kann ich dir noch sagen.«
    »Ach? Und was?«
    »Irgend etwas beschäftigt ihn. Er konnte es gar nicht erwarten, von mir loszukommen.«
    »Du hast diese Wirkung auf manche Leute, mein Bruder.«
    »Sehr witzig, Belgarath. Sehr witzig. Wieviel Bier ist noch übrig?«
    »Nur noch der Rest im Fäßchen. Du hast ordentlich abgezapft.«
    »Ich hatte reichlich Gelegenheit, durstig zu werden. Hast du schon mal angarakanisches Bier getrunken?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Dann laß ja die Finger davon. Na gut, wenn wir hier auf dem trockenen sitzen, können wir den Zwillingen immer noch einen Besuch abstatten, denke ich.« Er rülpste, erhob sich und schlurfte zurück zum Bierfäßchen.

8. KAPITEL
    r kam aus dem Westen, und zuerst hielten wir ihn für blind, denn ein Stoffstreifen bedeckte seine Augen. An seinen Kleidern, der Lederkutte mit Kapuze, erkannte ich, daß er Ulgoner war. Es überraschte mich, ihn hier zu sehen, denn soweit mir bekannt war, gab es keine Angehörigen seiner Rasse mehr. Ich ging hinaus, um ihn in ulgonischer Redeweise zu begrüßen. »Yad ho, groja UL«, sprach ich. »Vad mar ishum.«
    Er zuckte zusammen. »Das ist nicht nötig«, erklärte er. »Der Gorim hat mich Eure Sprache gelehrt.«
    »Das ist eine glückliche Fügung«, erwiderte ich ein wenig bedauernd. »Ich spreche nicht sehr gut Ulgonisch.«
    »Ja«, sagte er mit einem leichten Lächeln. »Das ist mir nicht entgangen. Ihr seid Belgarath?«
    »Ja. Habt Ihr Probleme mit Euren Augen?«
    »Das Licht bereitet ihnen Schmerzen.«
    Ich blickte zum wolkenverhangenen Himmel hinauf. »Es ist nicht besonders hell heute.«
    »Ihr empfindet das vielleicht so«, sagte er. »Mich blendet das Licht. Könnt Ihr mich zu Eurem Meister

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