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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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der Hunde Toraks erkennen mußte, als er den Civetkatzen zu nahe kam. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er während der nächsten Wochen in seinem Rudel sehr willkommen war.
    Wir schlichen einige Tage unbeobachtet durch den zugefrorenen Sumpf, indem wir uns während der kurzen Stunden, in denen das Tageslicht schien, in Dickichten verbargen und während der langen arktischen Nächte weiterzogen.
    Dann, eines Morgens, fing unsere Nebelbank zu schillern an. Ich löste sie auf, aber das war eigentlich gar nicht nötig, denn ich wußte, was den Nebel erhellte. Die Sonne war endlich über den Horizont geklettert. Der Winter ging langsam seinem Ende entgegen, und wir mußten uns beeilen. Als der Nebel sich lichtete, sahen wir, daß wir uns dem östlichen Ende des Sumpfes näherten. Ein paar Meilen voraus erhob sich eine Kette flacher Hügel, und gleich dahinter lag eine pechschwarze Wolkenbank.
    »Was ist das?« fragte Dras.
    »Cthol Mishrak. Erinnerst du dich? Ich habe dir doch von der Wolke erzählt.«
    »O ja. Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Wir sollten uns jetzt Deckung suchen und auf die Dunkelheit warten. Von nun an müssen wir sehr vorsichtig sein.«
    Wir bahnten uns einen Weg in ein Dickicht, das auf einem flachen Hügel wuchs, und ich ließ unsere Schneewolke ein-, zweimal über unsere Spuren schweben; dann bedankte ich mich bei ihr und schickte sie nach Hause. Schließlich entließ ich auch die Civetkatzen.
    »Habt Ihr einen Plan?« fragte mich Riva.
    »Ich arbeite noch daran«, antwortete ich kurz angebunden. Ehrlich gesagt, hatte ich keinen Plan; ich hatte gar nicht erwartet, daß wir die Reise bis hierher überstehen würden. Ich hielt den Zeitpunkt für geeignet, eine Unterhaltung mit dem Freund in meinem Kopf zu führen.
    »Seid Ihr noch da?« fragte ich vorsichtig.
    »Nein, ich laufe durch die Gegend und fange Mondlicht ein. Wo sonst sollte ich sein, Belgarath?«
    »Schon gut, es war eine dumme Frage. Ist es Euch erlaubt, mir eine Beschreibung der Stadt zu geben?«
    »Nein, aber du hast schon eine. Beldin hat dir alles berichtet, was du wissen mußt. Du weißt, daß Torak sich in dem Turm aufhält und den Orb bewacht.«
    »Sollte ich mich auf irgend etwas gefaßt machen? Ich meine, gibt es wieder eines dieser Treffen in Cthol Mishrak?
    Der Gedanke an einen Ringkampf mit Torak behagt mir nicht sonderlich.«
    »Nein. Das wurde geregelt, als du Zedar trafst.«
    »Haben wir dabei wirklich etwas gewonnen?«
    »Naja, ein wenig schon. Werde aber nicht übermütig. Ein dummer Zufall könnte dir zum Verhängnis werden. Du weißt, was du zu tun hast, wenn du angekommen bist nicht wahr?«
    Und plötzlich wußte ich es. Fragt mich nicht, wie, ich wußte es einfach. »Vielleicht sollte ich lieber zuerst einmal die Gegend erkunden«, schlug ich vor.
    »Auf gar keinen Fall. Verrate dich nicht indem zu ziellos umherziehst Nimm die Alorner mit. Tu, was du tun kannst, und mach dich dann auf und davon.«
    »Sind wir noch innerhalb des Zeitplanes?«
    »Wenn du es heute nacht schaffst ja. Wenn du diese Nacht verstreichen läßt, wirst du in Schwierigkeiten geraten. Versuche nicht wieder, Verbindung mit mir aufzunehmen – erst wenn du weit genug von der Stadt entfernt bist Es wird mir nicht erlaubt sein, dir zu antworten. Viel Glück.« Dann war er fort.
    Es war noch drei Stunden hell. Mir erschien diese Zeitspanne länger als drei Jahre. Als das anhaltende Zwielicht endlich verblaßte, war ich sehr nervös. »Laßt uns gehen«, sagte ich zu den Alornern. »Falls wir Angarakanern begegnen, macht sie rasch nieder, und verursacht dabei nicht mehr Lärm als unbedingt erforderlich.«
    »Was ist Euer Plan?« fragte mich Cherek.
    »Ich überleg’ ihn mir, während wir unterwegs sind«, erwiderte ich. Warum sollte ich der einzige mit schlechten Nerven sein?
    Cherek schluckte schwer. »Zeigt uns den Weg«, sagte er. Man kann über die Alorner sagen, was man will – und das tue ich ja auch häufig –, an ihrer Tapferkeit besteht kein Zweifel.
    Wir krochen aus dem Dickicht und stapften durch den Schnee, bis wir das Ende des Sumpfes erreichten. Über unsere Spuren machte ich mir keine allzu großen Sorgen, denn die Grolim gingen in diesem Gebiet ausgiebig Streife, und ihre Fußabdrücke waren überall. Gelegentlich sah man auch Hundespuren. Ein paar mehr oder weniger würden da nicht auffallen.
    Das Glück blieb uns hold. Im Westen hatte sich ein Sturm erhoben, und der tobende Wind hatte allen Schnee von den Hügeln gefegt, die

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