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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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sicheren Stellen an. Oben, oben, unten, oben. Soll er sich in Sicherheit wiegen.«
    Johnny ergänzte: »Jetzt weiß ich auf was Ihr hinaus wollt: wenn er denkt, er hat uns durchschaut, täuschen wir oben an und schlagen doch in der Mitte zu.« Johnny hieb oben, oben, unten und in die Mitte, um zu zeigen was er meinte. Das ganze begann Spaß zu machen.  
    Ben klatschte in die Hände. »Weiter. Sempre, achte auf dein hinteres Bein, sonst kannst du Johnnys Angriff nicht ausweichen. Das ist im Übrigen deine schwache Stelle! Johnny, Schwert höher...«

    Der Nachmittag bestand für Johnny wiederum aus Unterricht. Wie in der Schule, dachte Johnny, als er mit Pierre in einem kleinen Segelboot vor Hope Island übte. Johnny lernte die verschiedenen Knoten, um Segel zu befestigen, das Boot anzubinden, das Ankertau mit der Ankeröse zu verbinden. Zehn Mal langsam üben jeden Knoten. Dann zehn Mal schneller üben. Johnny kannte zwar den Knoten, aber Pierre war doppelt so schnell wie Johnny. Dann die Knoten mit geschlossenen Augen binden. Dann hinter dem Rücken. Und mit einer Hand. Und dabei auf den Wind achten und die Segel in Position. Am Schluss hatte Johnny Schwielen an den Händen und der Kopf tat weh vom Konzentrieren.
    »Ist segeln kompliziert? Mit meinem kleinen Optimisten-Segelboot war es einfacher.«
    »Das war der Anfang, Junger Johnny«, erklärte Pierre. »Wenn das Wetter morgen halbwegs vernünftig ist, können wir Segeltaktik ausprobieren. Wie man gegeneinander segelt.«

    Nach der Rückkehr gab es eine Runde Fechten mit Sempre. Diesmal ohne Ben, der Dienst am Schiff hatte. Sie gingen mit den Holzschwertern an den Strand des Kratersees und übten dort Ausfallschritt, Finte und Kampfstrategie. Sempre blieb auch ohne seinen Vater bei der gleichen Methode wie am Tag zuvor: erst langsam, dann schneller, dann die Komplikationen.  
    »Kämpfen wir irgendwann richtig?«, fragte Johnny außer Atem, die Hände auf die Knie gebeugt, weil er Seitenstechen hatte.
    Sempre war deutlich besser in Form und sah Johnny entspannt an. »Was ist für Euch ein richtiger Kampf? Bei dem Ihr das Auge verliert oder das Bein?«
    »Du kannst ‚Du‘ zu mir sagen«, meinte Johnny. »Das mit dem ‚ihr‘ und ‚euch‘ hört sich für mich wirklich merkwürdig an. Und wir sind doch fast gleich alt, oder?«
    Sempre stutzte einen Moment, dann nickte er. »Was ist für dich ein richtiger Kampf?«
    »Nein, Quatsch, das meine ich doch nicht. Mit den Holzschwertern natürlich.«
    »Wenn du in ein paar Wochen oder Monaten den Bogen raus hast, dann können wir mal darüber nachdenken. Vater hat Übungsschilde, Arm- und Bauchpanzer, damit sich die Anzahl der blauen Flecken in Grenzen hält.«
    »Und davor bringt es nichts?«
    »Kämpft, ihr Memmen! Dann weiß der Junge Johnny, wo er steht«, rief eine Mädchenstimme von der Hafenmauer, die direkt an den Strand anschloss.  
    Oceana stand mit einem großen Korb in der Hand auf der Mauer und hatte den Jungs bereits eine Weile zugeschaut. Sempre lachte zu ihr hinüber. »Du weißt genau, dass mein Vater das nicht möchte. Er hat seine Art den Schwertkampf zu unterrichten und der Kampf kommt ganz zum Schluss,...«
    »...wenn der Körper und der Geist nicht mehr über die Handhabung des Schwertes und der Angriffsbewegungen nachdenken müssen. Ich war bei deinem Vater im Unterricht, denk dran.« Oceana stellte den Korb auf den Boden und sprang wie eine Katze mit einem Abroller die zwei Meter in den schwarzen Vulkansand hinunter.
    Johnny blickte sie erstaunt an. »Du kannst kämpfen?«
    »Ich bin die Tochter des Piratenkapitäns. Ich kämpfe, um zu gewinnen.« Oceana baute sich vor Johnny auf, Hände vor der Brust zusammengefaltet.  
    »Bist du besser als Sempre?«
    »Ohne Zweifel!«
    »Oh, gewiss nicht!« Sempre gab den Kampf der Worte nicht   auf. »Du bist die Tochter des Kapitäns. Aber ich bin der Sohn des Kampflehrers!«
    Oceana und Sempre standen sich dicht an dicht gegenüber, es fehlte das Zusammenstoßen der Köpfe, wie bei zwei Steinböcken. Oceana stand auf ihren Zehenspitzen, um auf Sempres Augenhöhe zu kommen.
    Keiner der beiden Streithähne gab nach und so blieb Johnny nichts anderes übrig, dazwischen zu gehen. »Wie wäre es, wenn wir das ganze sportlich sehen und Ihr mir eine Kostprobe von Eurem Können gebt. So von Alt-Piraten zu Jung-Pirat?«
    Sempre und Oceana starrten sich eine Weile an, dann schnaufte Oceana, schnappte sich Johnnys Holzschwert, schwang es ein paar Mal hin und

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