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Belsazars Ende

Titel: Belsazars Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Puma-Sportschuh, Größe 42.
    Hier.« Er tippte mit dem Mittelfinger auf ein Foto. »Dieses Modell ist es. Es wird schon seit fünf Jahren nicht mehr hergestellt. Bei unseren Abdrücken konnten wir feststellen, daß die Sohle extrem abgenutzt ist; das Profil ist kaum noch zu erkennen. Der Träger des Schuhs weist keine Ganganomalie auf. Man kann davon ausgehen, daß er sehr schnell gelaufen ist.«
    »Punkt vier: Diverses«, übernahm Berns schnell.
    »Kommt jetzt endlich die Posterschau«, rief van Appeldorn und schlenderte auch herüber.
    »Diverses: Das ganze Papierzeugs, das da auf dem Boden herumflog. In der Hauptsache handelt es sich um Skizzen. Die meisten gehören wohl zu den Dingern, die da rumstehen; Kunstwerke nennt man so was wohl. Hier, guckt selbst. Wir haben alles durchnumeriert und entsprechenden Fotos zugeordnet.«
    »Gute Arbeit«, nickte Breitenegger.
    Berns lächelte plump. »Ein Blatt fügt sich da allerdings nicht ein«, sagte er und nahm eine Zeichnung hoch. »Keine Fingerspuren übrigens. Es ist die Rückseite einer Skizze, die zu Skulptur Nr. 6 gehört. Papierformat 30x40, gezeichnet mit schwarzer Zeichenkohle.«
    Auf dem Blatt war ein großer Davidstern zu sehen, unter den jemand in Blockbuchstaben MENETEKEL geschrieben hatte.
    »Menetekel«, stutzte van Appeldorn.
    »Ja«, nickte van Gemmern, »ich habe schon die ganze Zeit überlegt. Ich meine, das kommt in irgendeiner Ballade vor.«
    »Fürs Überlegen werden wir beide nicht bezahlt«, knurrte Berns.
    Toppe betrachtete grübelnd die Zeichnung.
    »Bibel«, murmelte er. »Das steht irgendwo in der Bibel, da bin ich sicher. Ich weiß nur den Zusammenhang nicht mehr.«
    »Eure Sache«, rief Berns. »Wir halten uns nur an die reinen Fakten. Können wir jetzt also bitte damit weitermachen? Ich habe nämlich längst Feierabend. Hier ist Ihr Lackstift, Herr Toppe. Fein säuberlich mit – vermutlich – van Veldens Fingerspuren versehen. Waren Sie deswegen dahinter her?« Er hielt Toppe einen DIN A 5-Zettel unter die Nase.
    Toppe nickte.
    »Hier wäre das passende Foto dazu. Der Wisch lag zuoberst auf dem ganzen Wust auf dem Schreibtisch.«
    Alle sahen auf den Zettel: Ein weißes Blatt mit ein paar kleinen Blutspuren, auf das jemand etwas mit einem goldenen Lackstift auf das untere Drittel geschrieben hatte. Der Schriftzug wirkte unsicher, riß plötzlich ab und verlor sich über den unteren Rand hinaus.
    »Fangt jetzt bloß nicht schon wieder an zu spekulieren«, schimpfte Berns. »Ich will heute noch fertig werden. Also, Schreibtisch: Wie gesagt, der Zettel lag obendrauf. Ansonsten waren da noch Kostenberechnungen von verschiedenen Unternehmern des Baugewerbes, irgendwelche undurchsichtigen Zahlenkolonnen. Es geht wohl um die Restaurierung der Amphitheateranlage. Hier habt ihr den ganzen Krempel.« Er drückte Breitenegger den Papierstapel in die Hand.
    »Ein paar Zeichnungen von dieser Anlage sind auch dabei«, sagte van Gemmern. »Sie stammen allerdings, bis auf zwei, nicht von van Velden selbst.«
    »Des weiteren fanden wir vierzehn Bleistifte der Firma Staedtler«, fuhr Berns fort, »diverse Filzstifte folgender Hersteller..«
    Toppe winkte schnell ab.
    »Wie Sie wollen. Dann also der Inhalt der Schreibtischschublade: ein Füllfederhalter der Firma Montblanc; ein Tintenfaß, Marke Pelikan; sieben Kugelschreiber unterschiedlicher Herkunft;
    Büroklammern, lose; der Schlüssel zum Rollschrank; eine Packung Tempotücher; ein Taschenrechner, Toshiba; eine Nagelfeile, Pfeilring; Feuerzeuggas der Firma Komet; ein Quittungsblock, Zweckform; ein Ehering, Gelbgold, mit der Gravur 1.5.57 MARLENE; und ein Lackstift, Farbe: gold, Artline 900 XF.«
    »War die Schublade geschlossen?« fragte Toppe.
    Van Gemmern griff zu seinem Fotostapel und blätterte ihn durch. »Bis auf einen kleinen Spalt, ja. Hier.«
    Toppe betrachtete das Foto und zuckte die Schultern.
    Van Appeldorn gähnte. »Was ist mit dem Rollschrank?«
    »Dazu wollte ich gerade kommen. Das Schloß war nicht vollständig aufgebrochen. Ihr habt es ja selbst gesehen. Der Meißel könnte aus der Werkstatt stammen. Wir haben noch zig andere vom gleichen Fabrikat sicherstellen können. Keine Fingerspuren, weder am Schloß noch am Meißel. Sieht so aus, als habe der Mensch Handschuhe getragen.«
    »Handschuhe..«
    »Ja, doch! Hier ist das ganze Zeugs, das in dem Schrank war. Aber Sie haben’s ja alles schon gesehen, Herr Toppe. Fingerspuren, sofern vorhanden, sind die üblichen, also van

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