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Belsazars Ende

Titel: Belsazars Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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die Herr van Velden sind, kannst du dir dann ja deine Toupet machen lassen. Ist dich damit geholfen?«
    »Ich bedanke mich für Ihre Hilfsbereitschaft, Herr Doktor, und für Ihre freundliche Anteilnahme. Und – bis zum nächsten Europameisterschaftsspiel!«
    Er knallte den Hörer auf die Gabel.
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie so gut Holländisch sprechen«, sagte Astrid.
    Van Appeldorn würdigte sie keines Blickes, schnappte sich seine Jacke und war schon draußen.
    Toppe kicherte. »Jetzt fährt er Berns ärgern. Hoffentlich kommt ihm unterwegs kein Holländer in die Quere.«
    »Wieso?«
    Toppe kicherte immer noch. »Weißt du übrigens, daß man in England, in Herefordshire, an Sonn- und Feiertagen immer noch einen Waliser erschießen darf, ohne dafür strafrechtlich belangt werden zu können? Allerdings nur mit Pfeil und Bogen.«
    Astrids Blick sprach Bände: Es war klar, Helmut tickte durch.
    »Ja, ja«, sagte sie nur und dann: »Und ich?«
    »Wie wär’s mit dem Zeitungsarchiv?«
    Sie zog eine Schnute: »Ich hab’ ja geahnt, daß das jetzt kommt.« Aber dann lachte sie. »Okay. Wieviele Jahrgänge soll ich denn durchkämmen?«

    Toppe spürte eine langsam aufsteigende Übelkeit, die sicher von dem vielen Kaffee kam. Er wußte, er mußte dringend was essen, aber er blieb noch eine Weile an seinem Schreibtisch sitzen.
    Angenommen also, van Velden hatte mit einem Bekannten Wodka getrunken. Was war mit dem Sekt? Die Flasche hatten weder van Velden noch der andere Wodkatrinker angefaßt. Waren also vielleicht zwei Besucher bei van Velden gewesen, von denen einer keinen Wodka trank?
    Auf jeden Fall war es wohl zu einem Streit gekommen. Van Velden war,leicht erregbar’. Er mußte Bonhoeffer fragen, ob van Velden betrunken gewesen war.
    Aber was war dann passiert?
    Wenn man so fest mit dem Kopf gegen eine Wand schlug, daß Blut spritzte, war man dann nicht bewußtlos?
    Wenn van Velden aber bewußtlos gewesen war, wäre der andere (oder die anderen?) dann nicht abgehauen?
    Wie war van Velden zum Schreibtisch gekommen?
    Vielleicht war der andere nicht abgehauen. Hatte sich um van Velden gekümmert, ihn an den Schreibtisch gesetzt.
    Und dann erschlagen? Absurd!
    Und wer hatte den Notarzt angerufen? Van Velden selbst?
    Der Apparat hing neben der Doppeltür. Von der Blutspur an der Wand bis zum Telefon waren es mindestens zwölf Meter. Und dann wieder zurück an den Schreibtisch? Um sich erschlagen zu lassen! Hätte van Velden gesagt:,Bitte einen Notarzt in die Tiergartenstraße 217. Es ist sehr dringend’? Quatsch!
    Vielleicht war der andere im ersten Schreck wirklich abgehauen, dann aber doch noch einmal zurückgekommen.
    Aber die Spuren im Garten führten nur in eine Richtung. Na ja, er konnte beim ersten Mal ja auch durch die Haustür raus sein..
    Toppe kramte seinen Zeitplan heraus. Das hätte alles zeitmäßig nicht hingehauen, zumindest wäre es unheimlich knapp gewesen.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke.
    Er griff zum Telefon. Bis er den richtigen Mann am Apparat hatte, vergingen zehn Minuten.
    »Doch, ich erinnere mich sehr gut an den Anruf. Das habe ich Ihrem Kollegen doch auch schon gesagt. Der Anrufer war sehr aufgeregt und völlig außer Atem.«
    »Was würden Sie sagen: Kam der Anruf von einem privaten Anschluß oder aus einer öffentlichen Telefonzelle?«
    »Aus einer Zelle. Sagte ich das nicht?«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut sicher. So was hört man doch. Ich hab’s mir sogar noch extra notiert.«

11
    Der Dienstwagen, den man ihm gegeben hatte, war ein brandneuer weißer Passat. Neidvoll schielte Toppe auf den Kilometerstand und schwor sich, übers Wochenende mit Gabi endlich eine Entscheidung wegen des Autos zu treffen. Selbst wenn seine alte Karre noch irgendwie hinzukriegen war, konnte das höchstens ein Aufschub für die nächsten paar Monate sein. Wo er das Geld für ein neues Auto hernehmen sollte, war ihm allerdings schleierhaft. Er parkte am Tiergarten und überquerte die Allee.
    Überall an der Amphitheateranlage wurde gearbeitet. Der Ceres-Tempel war von einem hohen Gerüst umschlossen, links davon stapelten sich Bretter und Gestänge. Neben dem unteren Becken stand quer zur Straße ein grüner Bauwagen. Auf seinen Stufen hockte ein Mann in Maurerkleidung, die Ellbogen auf die Knie gestützt, zwischen den Füßen eine Thermoskanne. Breit kauend blinzelte er Toppe entgegen.
    »Tag«, steuerte Toppe auf ihn zu.
    Der Mann streifte ihn mit einem mißtrauischen Blick. »Tach«, wartete er

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