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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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wütend. Sie ging zum hinteren Teil des Decks, wo das Dinghi vorher angebunden gewesen war, und stand mit in die Hüften gestemmten Händen da. Sie wartete nicht, bis er angehalten hatte, sondern schleuderte ihm ihre Anklagen, sobald sie glaubte, dass er sie hören konnte, entgegen.
    „Du schnarchst in Wirklichkeit überhaupt nicht, stimmts?“
    Sein Gesicht wurde wachsam. „Nicht dass ich wüsste.“
    „Du hast mich reingelegt, du hast letzte Nacht nur so getan, als würdest du schlafen“, fuhr sie wütend fort. „Du hast damit gerechnet, dass ich zu fliehen versuche, und hast mich geradezu ermuntert, damit du mich mit einem Minimum an Aufwand davon abhalten kannst.“
    Er machte den Motor aus und ging nach vorn ins Boot, um es anzubinden. „Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann.“
    „Aber es ist das, was du gemacht hast.“ Es war eins der Dinge, die ihr während des langen Tages klar geworden waren. Die Erkenntnis, dass man sie so leicht hinters Licht führen konnte, hatte ihre Wut nicht gerade gedämpft.
    „Wirklich?“
    „Du hast nämlich garantiert den ganzen Rest der Nacht kein einziges Mal geschnarcht.“
    Sein Lächeln war ironisch, als er fertig war und sich zu voller Größe aufrichtete. „Ich konnte es schließlich nicht riskieren, dass du dich hier in den Sümpfen verirrst, oder?“
    „Ja, richtig“, antwortete sie mit beißendem Sarkasmus. „Oder das Risiko eingehen, dass ich dich anzeige.“
    „Würdest du das tun? Jetzt immer noch?“
    In seinen dunklen Augen lag ein aufreizendes Versprechen und noch mehr, das ihr plötzlich bewusst machte, wie still und einsam es hier war und dass ihr die heiße Sonne auf den Kopf knallte. Sie klammerte sich an ihre Wut wie an einen Talisman und sagte: „Auf jeden Fall sollte ich es!“
    Auf seinem Gesicht spiegelte sich Ernüchterung. „Hast du etwa geglaubt, ich käme nicht zurück? Ist es deswegen?“
    „Überhaupt nicht. Schließlich wusste ich ganz genau, dass du dein Boot nicht einfach hier lässt.“
    „Es gab noch mehr Gründe zurückzukommen als nur das Boot“, sagte er mit einem sinnlichen Unterton in der Stimme.
    Das hätte erfreulich sein können, wenn sie es geglaubt hätte, aber sie glaubte es nicht. Obwohl der Ausdruck in seinen Augen eine nachdrückliche Erinnerung daran war, warum sie seinen Verführungskünsten erlegen war.
    Eine Bewegung, die sie aus dem Augenwinkel erhaschte, rettete sie vor einer Antwort. Es war bei Lukes Füßen. Etwas Schwarzes und Pelziges schoss unter dem dreieckigen Vordersitz des Dinghis hervor und reckte sich, dann schaute es erwartungsvoll zu ihr auf.
    „Midnight!“ schrie sie. „Oh, ich kann es nicht glauben.“ Sie schaute Luke wieder an. „Wo hast du ihn gefunden? Wie hast du ihn hierher gebracht?“
    „Ich habe Mulberry Point einen kurzen Besuch abgestattet. Er schien froh zu sein, dass er Gesellschaft hatte, und schien gegen die Fahrt nichts einzuwenden zu haben.“ Luke bückte sich und hob den Kater mit einer Hand hoch, so dass Midnight wie ein Felllappen in der Luft hing, bis er an Bord geklettert war. „Ich könnte schwören, dass dieser blöde Kater ganz genau wusste, wohin die Reise ging. Er kam völlig freiwillig mit ins Boot.“
    „Das heißt nur, dass du ein ganz kluger Kater bist und alles andere als blöd, stimmts, mein Kleiner?“ murmelte sie, während sie Midnight knuddelte, der zur Begrüßung begeistert seinen Kopf an ihrer Schulter rieb.
    Luke beobachtete sie einen Moment, dann schüttelte er erstaunt den Kopf. „Willst du gar nicht wissen, was ich dir sonst noch mitgebracht habe?“
    Sie streifte erst ihn und dann die Kisten im Boot mit einem kurzen Blick. „Wie ich sehe, hast du Vorkehrungen für einen längeren Aufenthalt getroffen.“
    „Ich habe dir deinen Computer mitgebracht oder besser gesagt deinen Laptop.“
    „Damit kann ich immerhin einen halben Tag arbeiten, dann ist die Batterie leer“, gab sie trocken zurück.
    „Länger mit dem Generator an Bord“, informierte er sie. „Aber ich habe dir auch Papier und Stifte und alles, was mir nach Notizen aussah, mitgebracht.“
    Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. Mit kühler Stimme fragte sie: „Du hast in meinem Schreibtisch herumgewühlt?“
    „Ich habe nur das mitgenommen, was obendrauf lag. Aber ich hatte keine Zeit viel zu lesen, falls dich das beruhigt.“
    Wenn er alles mitgebracht hatte, was in einem wilden Durcheinander auf ihrem Schreibtisch verstreut herumgelegen hatte, dann müsste sie

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