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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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einzigartige Weise eine Arie von Maria Callas mitschmetterte.
    Die Zuhörer zuckten zusammen. Die Lautstärke wurde verringert. »Sie hat ihn offenbar im Auto gelassen, als sie ins Haus ging.«
    »Ich wüßte gern, warum. Was meinst du, Kristina?«
    Die junge Frau sah sich unter der versammelten Gruppe um, die sie unverwandt anstarrte. »Ich weiß nicht«, wich sie aus. »Eigentlich nimmt sie ihn immer mit. Und sie hatte ihn ja auch bei sich – aber ist dann ohne ihn ins Haus gegangen.«
    »Merkwürdig. Glaubst du, daß sie etwas ahnt?«

    Rufen Sie mich an, lautete die E-mail der Frau aus dem Reisebüro, es geht um die Termine.
    »Ihren Rückflug kann ich umbuchen«, sagte sie ein paar Minuten später am Telefon, »aber der Hinflug ist festgelegt. Sie müssen an einem bestimmten Tag einreisen. Das Management möchte zuviel Andrang bei der Einreisestelle vermeiden. Island ist klein – bis zu dem Jahr vor dem ersten Ausbruch stand die Nummer der Präsidentin noch im Telefonbuch.«
    »Im Ernst? Ob ich die Nummer wohl bekommen und sie fragen könnte, ob sie mein Einreisedatum ändern kann?«
    Das verneinte die Reisebürodame. »Sie können nicht einfach ein paar Einreisebeamte Überstunden machen lassen. Es gibt schlicht nicht genug Leute. Also beschränken sie die Zahl der Touristen.«
    »Aber bei der Ausreise kann ich so ungefähr jeden Flug nehmen, den ich möchte?«
    »Ja. Wo immer Sie einen Platz finden.«
    Dann las Janie den Rest ihrer Post. Die nächste Botschaft war wieder unfreundlich, genau wie die, die sie vor ein paar Tagen bekommen hatte und in der sie aufgefordert wurde, aufzuhören, obwohl nicht erläutert war, womit.
    Ich denke nicht daran, hatte sie tapfer geantwortet.
    Janie nahm an, daß die Nachricht aus derselben Quelle stammte. Aber diesmal klang sie etwas schärfer als die erste.
    Sie antwortete nicht, sondern löschte den bösartigen Satz, sobald sie ihn gelesen hatte.

    Da Janie Rat und Gesellschaft brauchte, war sie sehr dankbar, daß Tom ihre kurzfristige Einladung zum Abendessen annahm.
    »Du rufst mich zehn Minuten vorher an, und da bin ich schon«, sagte er, als sie sich im Restaurant trafen. »Ziemlich untertänig, findest du nicht?«
    Sie lachte. »Wahrscheinlich hast du eine Verabredung mit einem Klon von Marilyn Monroe abgesagt, um mich zu treffen.«
    »Schön wär’s! Aber du bist eine meiner wichtigsten Mandantinnen. Wenn ich zufällig so eine Verabredung gehabt hätte, hätte ich sie tatsächlich abgesagt.«
    »Du Armer!«
    »Na ja, nicht wirklich.« Er räusperte sich nervös. »Also, wann fliegst du? Bald, nehme ich an?«
    »Ja, morgen.«
    Tom senkte kurz den Blick und sagte dann: »Viel Spaß also. Aber wie ich gestern schon sagte – ich werde dich vermissen!«
    Schweigen folgte, da beide ihre Gedanken nicht aussprachen.
    »Wie lange bist du weg?«
    »Weiß ich noch nicht. Ich muß morgen einreisen, da habe ich keine Wahl. Anscheinend herrschen sehr strenge Beschränkungen. Aber zurückfliegen kann ich jederzeit, solange ich mich an die Frist halte, für die das Visum gültig ist.«
    »Und wie lange ist das?«
    »Ich könnte bis zu einem Monat bleiben, wenn ich wollte.«
    Seine Züge verfinsterten sich gerade lange genug, um Janie erkennen zu lassen, was er empfand – wenn er es auch zu verbergen suchte.
    »Hör zu, Tom, sicher halte ich mich dort nicht länger als ein paar Tage auf. Ich habe im Augenblick viel zuviel mit dieser anderen Sache zu tun. Eigentlich würde ich am liebsten gar nicht fahren. Es laufen mir derzeit zu viele Dinge durcheinander.«
    Sie sprachen nicht weiter und lächelten mechanisch, als der Kellner an ihren Tisch kam; schweigend hörten sie der Aufzählung der Spezialitäten zu. Der Einfachheit halber bestellten sie Suppe und Salat. Kaum war der Kellner außer Hörweite, sagte Tom: »Du bist also nicht mehr nur am Rande interessiert oder darauf aus, deine Zulassung zu erneuern?«
    »Nein. Im Augenblick denke ich kaum noch an meine Zulassung. Es hat sich zu einer wesentlich größeren Sache entwickelt.«
    »Ich bekomme allmählich das Gefühl, daß es dich irgendwie auf Trab bringt.«
    Sein Verständnis tat ihr wohl. Strahlend beugte sie sich vor, und ihre Stimme klang erregt. »Ja, tut es. Ich kann dir gar nicht sagen, welchen Spaß es mir macht und wie unwichtig plötzlich alles andere erscheint. Aber ich wünschte, es wäre … sauberer. Seit den letzten paar Tagen verkompliziert sich einiges.«
    Sie erzählte ihm von der zweiten bedrohlichen

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