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Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse

Titel: Benson, Ann - Alejandro Canches 02 - Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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unerklärliche Brüche verursacht. Vielleicht genetisch. Aber es könnte auch auf einer Krankheit basieren. Und aus den Akten dieser Kinder geht nichts hervor, daß sich irgend jemand sonst damit befaßt. Also – das würde die Sache doch interessant machen, oder?«
    »Vermutlich. Du müßtest dich mit jemandem zusammentun, der auf diese Art von Skelettproblemen spezialisiert ist.«

    »Was glaubst du, wie schwer das sein wird? Ich schnappe mir einfach jemanden von einer Ölbohrinsel.«
    Sie hatte erwartet, daß Tom lachen würde, doch statt dessen runzelte er die Stirn. »Janie, ich glaube, das könnte etwas werden. Es könnte eine gute Idee sein, sich dieses … Muster genauer anzusehen. Du mußt mich allerdings über alles, was du tust, auf dem laufenden halten. Ob es reichen wird, um deine Wiederzulassung zu erreichen – tja, das weiß ich nicht. Der Weg ist weit.«
    Ihr Gesicht wurde nachdenklich. Und dann entschlossen. »Vielleicht. Aber verdammt, ich muß ihn gehen. Die Arbeit, die ich jetzt tue, bedeutet mir absolut nichts. Und ob diese neue Sache nun zu meiner Wiederzulassung führt oder nicht – sie ist eine Chance, für eine Menge Leute etwas Gutes zu tun. Deswegen habe ich überhaupt Medizin studiert. Anscheinend ist es mir irgendwo abhanden gekommen. Ich will das aber nicht endgültig vergessen.«

    Caroline Porter Rosow saß auf einem Stuhl an ihrem Küchentisch, ein Bein ausgestreckt, einen Fuß auf einem Plastiktuch, das Janies Schoß bedeckte. Sie drehte den Fuß leicht, damit Janie den Stumpf des teilweise amputierten kleinen Zehs sehen konnte, der noch nach einem Jahr empfindlich war. Janie trug Bioschutz-Handschuhe und bewegte das, was von dem Zeh übrig war, mit den Fingern von einer Seite zur anderen.
    Während der Untersuchung plauderte sie, teilweise, um Caroline von der unangenehmen Berührung abzulenken, teilweise, weil es Neuigkeiten mitzuteilen gab. Nach ihrer verstörenden Erfahrung in England waren sie weit mehr als Freundinnen, und es gab wenig Geheimnisse zwischen ihnen. »Nun, sieht so aus, als würde es in meinem Leben wieder Sex geben.«
    »Du hast dir doch nicht etwa eines von diesen – Dingern gekauft, oder?«
    »Nein, du Klugscheißerin! Die Frau im Reisebüro sagt, daß es für Island jede Menge Visa gibt. Bruce und ich werden uns da treffen – nächsten Monat.«
    »Janie, das ist ja fabelhaft …«
    »Ich weiß, bin schon ganz aufgeregt. Aber Bruce war ein bißchen enttäuscht, als er erfuhr, daß es Island sein würde.«
    »Nun, die Hauptattraktion sind Vulkane … vergiß also nicht, einen Regenschirm einzupacken. Einen ganz großen, und feuerfest muß er sein. Es handelt sich doch nicht zufällig um dieselbe Reiseagentur, die den Flug nach London organisiert hat, oder?«
    Janie bewegte einen anderen Zeh von Caroline, etwas kräftiger als den vorigen, und dann wieder den Stumpf. »Doch, genau die.«
    »Oje …«
    »Da kann unmöglich was passieren. Island besteht aus Felsen, vergiß das nicht. Ich kann also nichts ausgraben.« Sie bewegte den ganzen vorderen Teil von Carolines Fuß. »Das tut doch nicht weh, oder?«
    »Nur ein kleines biß chen.« Sie zuckte leicht zusammen und bewegte sich auf ihrem Stuhl, als hätte eine Verschiebung der Wirbelsäule Auswirkungen auf ihren Fuß. »Himmel, es wird wirklich Zeit, daß ihr beide mal wieder zusammenkommt. Wie lange ist das jetzt her?«
    »Vier Monate. Seit Mexiko. Und ich brauche dir nicht zu sagen, daß Island nur eine Verbesserung sein kann.« Jetzt bewegte Janie den Zeh auf und nieder. »Tut er mehr weh als letzte Woche?«
    »Nein.« Erneut durchfuhr es sie. »Ich habe gelogen. Doch. Aber hauptsächlich, wenn es regnet. Und wenn du ihn bewegst. Sonst nicht.«
    »Tat er weh, wenn es regnete, bevor du krank warst?«
    »Manchmal.«
    »Aha. Nun ja, das könnte es erklären. Das seltsame Phänomen des Phantomschmerzes.« Sie trennte den Rest des kleinen Zehs von den übrigen und sah sich das Fleisch dazwischen an. »Hier ist eine Rötung. Das gefällt mir nicht recht. Wie fühlt es sich an, wenn du Schuhe trägst?«
    »So unangenehm wie eh und je. Sie drücken immer noch alle.«
    »Selbst mit den Schaumpolstern?«
    »Das macht keinen großen Unterschied. Es hilft, aber ich spüre trotzdem etwas. Echt, ich würde morden, um wieder ein Paar schöne, hochhackige Schuhe tragen zu können.«
    »Ich fürchte, die Zeiten für aufreizende Pumps sind vorbei, Herzchen. Tut mir leid. Immerhin hast du den Fuß nicht verloren … und du

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