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Bereue - Psychothriller (German Edition)

Bereue - Psychothriller (German Edition)

Titel: Bereue - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Fink
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Schuld am eigenen Versagen auf andere schieben.“
    „Sie müssen gegen diesen Wahnsinnigen ermitteln! Das ist Ihre Aufgabe!“, schrie er in das verschlossene Gesicht.
    „Ich sehe, dass Sie im Moment unter Stress stehen. Wir unterhalten uns später.“
    „Wie soll ich denn jetzt leben, ohne Haus, ohne Job, ohne Geld und mit einem Berg Schulden?“ Er fuhr sich durch die Haare, zerrte daran. „Die Brandschutzversicherung!“, fiel ihm ein. Die würde doch w enigstens zahlen.
    „Solange die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind, wird die Versicherung nichts erstatten. Sollte Ihnen die Täterschaft nachgewiesen werden, sowieso nicht.“
    Er hatte keine Zeit zu warten, bis irgendwelche Ermittlungen abgeschlossen waren. Das konnte Monate dauern. „Aber ich war das nicht! Warum sollte ich so was tun?“
    „Halten Sie sich zu unserer Verfügung. Wie können wir Sie erreichen?“
    Ben schüttelte den Kopf. Wo konnte er jetzt hin? Er zog eine Visitenkarte hervor und unterstrich mit einem schmutzigen Fingernagel die Handynummer.
     

12
    Von Weitem sah er die Rauchwolke über dem Villenviertel. Er parkte den Corsa in einer Querstraße und ging zu Ben Billers Haus, oder zu dem, was davon noch übrig war.
    An der Absperrung hatten sich etwa fünfzig Neugierige eingefunden. Sie glotzten, gestikulierten, diskutierten. Was für eine widerliche Rasse die Menschheit doch war. Ergötzte sich am Unglück eines Fremden, der ihnen mit Sicherheit nichts getan hatte. Nur ihm stand es zu, sich am Elend seines Peinigers zu weiden.
    Unauffällig schob er sich zwischen den Umstehenden durch, bis er Biller entdeckte. Seine schwarze Anzughose war von den Knien abwärts voller Matsch, genauso die Ärmel seines noblen Sakkos. Doch er schien es nicht zu bemerken. Mit einem dreckigen Handrücken fuhr er sich über die Augen und verteilte braune Schlieren über sein Gesicht. Die zwei Polizisten, auf die er einredete, hielten Abstand, der hintere hatte die Hand an der Waffe.
    Aus jeder Geste Billers sprach abgrundtiefe Verzweiflung. Bestimmt hatten sie ihn schon mit dem Verdacht konfrontiert, er wäre der Brandstifter. Der Nachbarsjunge im Teenageralter hatte einen zuverlässigen Eindruck gemacht. Zumal er die restlichen hundert Euro erst bekommen würde, wenn er die Falschaussage glaubhaft gemacht hatte. Und das würde Jakob morgen aus der Zeitung erfahren. Die Presse war zahlreich vor Ort, ein Regionalsender hatte sogar einen Übertragungswagen geschickt und sendete Live-Aufnahmen in die bayerischen Wohnzimmer.
    Das Benzin und den Zeitzünder hatte er heute Vormittag in das Haus geschafft, als alle brav in der Arbeit gewesen waren. Das Loch vom Glasschneider in der rückwärtigen Terrassentür würde nach dem Brand nicht mehr zu sehen sein.
    Interessiert beobachtete er, wie Biller dem einen Polizisten einen kleinen Zettel überreichte und mit stumpfem Blick zwischen Reportern und Gaffern hindurch zu seinem Wagen ging. Die Gaffer wichen zurück, die Reporter drängten auf ihn zu.
    Diese öffentliche Vernichtung würde Biller hoffentlich zur Einsicht bringen.
    Wenn nicht, musste er zu härteren Mitteln greifen. Wie erwartet war Ben Biller nicht so einfach zu brechen wie die Anderen. Aber auch er würde begreifen. Bald.
    Schon in der Bibel stand unter Psalter, Kapitel 140, 12: Ein böses Maul wird kein Glück haben auf Erden; ein frecher, böser Mensch wird verjagt und gestürzt werden.
    Widerwillig löste er sich von dem Anblick des gebrochenen Mannes im schmutzigen Designeranzug und ging zu seinem Corsa zurück.
    Mutter wartete.

13
    Ein glutroter Sonnenuntergang tauchte die Stadt in sein Licht. Die Journalisten und Reporter ignorierte er, ihre Fragen, die Kameras. Die Schaulustigen zerstreuten sich und kehrten in ihre heile Welt zurück.
    Seine Welt hatte keine Farben mehr, da war alles so schwarz wie die Überreste seines Hauses. Das Lenkrad umklammert wie einen Re ttungsanker, starrte Ben durch die von toten Fliegen besprenkelte Windschutzscheibe und versuchte nachzudenken. Die Kleider die er trug waren alles, was ihm geblieben war. Und das Auto. Zumindest solange Rikowski den Firmenwagen nicht zurückforderte. 
    Eine Faust auf das Brustbein gepresst fixierte er einen weißen Batzen auf der Scheibe, der einmal eine fette Fliege gewesen sein mochte. Wo sollte er jetzt hin? Wo heute Nacht bleiben? Seine Eltern mussten ihm helfen. Dafür hatte man doch Eltern. Ein winziger Hoffnungsfunke glimmte in seiner Brust.
    Er startete den Motor. Beim

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