Berlin-Krimi 03 - Notlandung
wart, oder? Ihr wart einfach der innerdeutsche Flug aus Frankfurt?«
»Ja, genau so war es.«
»Und in Frankfurt habt ihr das Flugzeug nicht verlassen?«
»Wir hatten gar keine Zeit, das Flugzeug zu verlassen. Wir sind mit Verspätung aus Djerba gekommen und haben dann sofort mit den Startvorbereitungen für den Flug nach Berlin begonnen.«
»Ich schätze mal, das ist die Lücke im System. Man braucht den Koffer nicht durch den Zoll zu bringen, weil aus dem internationalen Flug ein nationaler Flug wird. Genial einfach und genial sicher.«
Beryl überlegte einen Moment. »Vielleicht macht das wirklich Sinn, Stefanie.«
»Aber Marcel hätte das nie getan. Er hat nicht mal getrunken, er war echt und ehrlich gegen alle Arten von Drogen. Und noch mal, warum sollte mein Sohn sich darauf einlassen?«
Alle drei sahen sich ratlos an, sie kamen einfach nicht weiter.
»Wie dem auch sei. Wichtig ist jetzt erst mal, dass wir deine Kinder wiederbekommen. Die wollen ihren Scheiß hier wieder haben«, Beryl deutete auf die Plastiksäcke vor ihnen, »sollen sie.«
»Wir müssen nur warten, sie werden sich bei mir melden.« Und damit sollte Dimitrios recht behalten. Eine halbe Stunde später klingelte sein Handy.
»Hallo? Ja, ich habe den Koffer, und ich werde Ihnen den Koffer selbstverständlich übergeben. Ich habe von ganz oben die Garantie erhalten, dass wir die beiden Kinder unversehrt wiederbekommen!«
Dimitrios hörte einen Moment lang zu.
»Ja, es ist alles noch drin. Ich denke darüber nach. Aber zuerst will die Mutter, die hier neben mir sitzt, mit ihren Kindern sprechen.«
Es dauerte eine Weile, dann gab er das Handy an Monika weiter.
»Liebling, bist du es?«
Man konnte sehen, wie sich in den Augen von Monika Tränen bildeten.
»Sprich mit den Kindern, höre raus, ob es ihnen gut geht, und beruhige sie«, flüsterte Stefanie ihr ins Ohr.
»Hallo, seid ihr das?«
Aber die Kinder waren schon wieder weg, und die Stimme des Mannes meldete sich.
»Ja, Dimitrios ist hier, ich gebe Sie an ihn weiter.«
Monika gab das Handy widerwillig zurück.
»Es war meine Tochter, sie sagte, es geht den beiden gut. Aber sie haben mich nicht lang mit ihr sprechen lassen.«
Dimitrios nahm das Handy.
»Ja, ich kann Ihnen versichern, dass hier niemand Unsinn macht. Wir wollen das zu Ende bringen, so schnell wie möglich. Geben Sie mir ein paar Minuten, rufen Sie mich in zehn Minuten wieder auf diesem Handy an.«
Dimitrios legte das Handy auf den Tisch.
»Also, wir müssen die Einzelheiten der Übergabe planen. Das Ganze soll morgen Abend stattfinden. Sie haben die Kinder offensichtlich aus der Stadt gebracht und wollen eine Übergabe irgendwo nördlich von Berlin in einer Gegend, wo eine Übergabe nicht auffällt und wo sie gleichzeitig sicher sein können, dass wir keine ungebetenen Gäste dazubitten oder sonstige Überraschungen für sie vorbereiten. Sie haben ein Waldstück in der Nähe von Prenzlau, im nördlichen Brandenburg, vorgeschlagen. Natürlich vertraue ich denen nicht, wenn uns ein anderer Übergabeort einfällt, sollten wir versuchen, den durchzusetzen. Unser Ort – unser Vorteil! Kennt sich jemand in der Gegend da oben aus? Wir brauchen schnell eine Idee, in ein paar Minuten rufen die Arschlöcher uns wieder an. Die setzen uns bewusst zeitlich unter Druck, damit wir uns nichts einfallen lassen können. Entweder haben wir einen Vorschlag, oder wir müssen wohl ihren Vorschlag akzeptieren. Hat jemand eine Idee?«
24
»Ja, ich glaube, ich habe eine Idee!« Beryl ging an das Regal und nahm einen Autoatlas heraus.
»Hier«, sie deutete mit dem Finger auf einen Punkt auf der Karte, »genau hier lassen wir die Übergabe stattfinden.«
»Warum dort, was ist da?«, Dimitrios sah ziemlich ratlos aus.
»Ein alter Militärflugplatz oder, besser gesagt, eine Landebahn und ein paar verfallene Baracken. Der Platz wurde bis vor ein paar Monaten als Flughafen für die private Fliegerei genutzt. Früher gab es dort nur einen kleinen Verein und ein paar Möchtegern-Flughafenbetreiber. Ich kenne den Platz ziemlich gut. Es ist genau die Gegend, die die sich vorstellen: menschenleer, und der nächste größere Ort ist kilometerweit entfernt. Der Platz liegt mitten im Nichts.«
»Und der Vorteil für uns?«
»Gut für uns, weil wir nicht mit dem Auto fahren, sondern hinfliegen werden. Schnell rein, die Kinder eingeladen, den Koffer ausgeladen und schnell wieder raus.«
Das Handy klingelte.
»Ich habe eine Million Fragen
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