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Berlin-Krimi 03 - Notlandung

Titel: Berlin-Krimi 03 - Notlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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zu deinem Plan, Beryl, aber keine Zeit mehr. Er ist in jedem Fall besser, als alles, was mir einfällt. Machen wir es so!«
    Dimitrios sprach in sein Handy.
    »Ja, wir haben über Ihren Vorschlag nachgedacht, die Übergabe findet morgen um 18:00 Uhr in Ritzen statt. Das ist ganz in der Nähe von dem Ort, den Sie vorgeschlagen haben. Seien Sie gegen 18:00 Uhr an der Autobahnausfahrt und warten Sie auf meinen Anruf. Ich rufe Sie gegen 18:00 Uhr an, sage Ihnen dann den genauen Übergabeort, und zehn Minuten später bringen wir es dann über die Bühne. Nein, ich werde nicht dabei sein. Frau Bogner und Frau Leimbach werden da sein und mein Mitarbeiter Lennard Schröder.
    Eine Weile hörte er zu.
    »Sie kommen auch zu zweit, oder? Ich denke, Sie sollten uns das gleiche Recht einräumen. Also abgemacht. Ja, ich versichere Ihnen, es werden keine weiteren Personen da sein. Nein, ich werde auch nicht die Polizei einschalten. Hören Sie mir genau zu, uns ist dieser Koffer scheißegal, wir wollen die Kinder, das ist alles! Schön, wenn wir uns da einig sind, gibt es keinen Ärger von meiner Seite. Bis morgen.«
    »Jetzt bin ich aber gespannt, Beryl. Wir haben den Ort jetzt festgemacht, es gibt kein Zurück mehr.«
    Beryl legte den Autoatlas auf den Tisch zwischen ihnen, sodass alle ihn sehen konnten.
    »Ein Flugplatz?«, fragte Lennard immer noch ziemlich verwirrt.
    »Genau, wir holen die Kinder mit einer Cessna. Wir mieten uns morgen ein Flugzeug und fliegen dorthin. Wie gesagt, ich kenne den Platz ziemlich gut. Als ich noch zur Schule ging, konnte man dort preiswerte Stunden auf einem Motorsegler nehmen. Es ist ein alter sowjetischer Militärflughafen mit einer riesigen Landebahn, und weit und breit ist nichts los. Ich war vor ein paar Monaten mal wieder da, ich bin am Wochenende mit einer Cessna rumgeflogen, um einen klaren Kopf zu kriegen. Die Schule für die Motorsegler ist nicht mehr da. Auch sonst findet dort nichts mehr statt, ab und zu am Wochenende sind ein paar Segelflieger da, das ist alles. Ich bin mir sicher: Morgen Abend sind wir da draußen die Einzigen weit und breit.«
    »Und der Tower oder was die sonst so haben?«
    »Die haben zwar einen alten Tower, aber der wird natürlich nicht mehr betrieben. Da gibt es wirklich nichts außer einer alten Landebahn und ein paar zerfallenen Gebäuden. Von der Autobahn brauchen sie fünf Minuten bis zum Flughafen, wir sagen ihnen, sie sollen die Landebahn entlangfahren, etwa in der Mitte treffen wir uns mit ihnen. Sie lassen die Kinder gehen, wir geben ihnen den Koffer, und gleich danach geben wir Gas und sind weg. Das ist alles freie Fläche, wir sehen also schon von Weitem, was auf uns zukommt. Außerdem sehen wir von oben sowieso alles.«
    »Keine schlechte Idee«, sagte Dimitrios. »Aber lass uns das trotzdem genauer planen.«

25

    Beryl hatte in der Nacht kaum geschlafen. Sie hatten am Abend noch stundenlang zusammengesessen und die Einzelheiten der Übergabe besprochen. Dimitrios und Stefanie waren noch in der Nacht aufgebrochen und mit dem Auto nach Ritzen gefahren. Sie wollten in der Nähe sein, wenn die Übergabe stattfindet. Nur zur Sicherheit.

    Jetzt saßen sie zu dritt auf dem Flughafen Schönhagen bei Berlin. Eigentlich hatte Beryl vom Berliner Zentral-Flughafen Tempelhof starten wollen.
    Tempelhof liegt mitten in der Stadt, man kann bequem mit der U-Bahn hinfahren. Der kommerzielle Flugverkehr der Hauptstadt wird heute im Wesentlichen von dem im Norden liegenden Flughafen Tegel aus abgewickelt, die Billigflieger haben sich vor allem im Süden, am Flughafen Schönefeld, angesiedelt. Der Flughafen Tempelhof, der dritte und kleinste Verkehrsflughafen, liegt mitten in der Stadt und wird nur noch von kleinen Maschinen angeflogen. Ihn benutzen überwiegend kleinere Fluggesellschaften, die von hier aus weniger nachgefragte Strecken anbieten und so versuchen, in der Nische neben den Großen der Branche zu existieren. Daneben hat sich auch die Geschäftsfliegerei hier etabliert, da man von Tempelhof aus schnell ins Zentrum von Berlin gelangen kann. Zudem hat der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaute alte Berliner Zentral-Flughafen immer noch einen einzigartigen Charme und übt auf viele einen besonderen Reiz aus. Und es gibt hier noch eine Flugschule, die auch Cessnas vermietet. Der Flughafen soll eigentlich schon seit Jahren geschlossen werden und ist eines der vielen Streitthemen in Berlin.
    »Beryl, Tempelhof ist immer noch ein richtiger

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