Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
Zaun, immer wieder.
    Aber sie kamen nicht zurück. Stattdessen wurde die Metalltür auf der anderen Seite geöffnet. Ein Mann und eine Frau kamen heraus, beide in weißen Kitteln. »W as hat er?«, fragte der Mann.
    »I ch glaube, manche von ihnen spüren es einfach«, sagte die Frau.
    »D as soll wohl ein Witz sein.«
    Sie näherten sich meinem Käfig. Ich hörte auf zu bellen.
    »N ein, das meine ich ernst«, sagte die Frau. »S ie sind klüger, als wir ihnen zugestehen wollen.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »I ch mag Hunde genauso wie jeder andere auch«, sagte er, »a ber das ist doch nichts als sentimentaler Unsinn.«
    Die Frau sah ihn finster an, was er nicht mitbekam, weil er in dem Augenblick meine Tür aufmachte. »N a, mein Alter«, sagte er. »K omm, wir …«
    Ich schoss an ihm vorbei, bevor er zu Ende sprechen konnte, sprang in die Freiheit und zu Suzie San…
    Nicht ganz. Die Frau schob mir eine Seilschlinge über den Kopf, als ich an ihr vorbeilief, und stemmte die Füße in den Boden, während ich sie über den Hof zog. Dann kam ihr der Mann zu Hilfe, und sie brachten mich zum Stehen.
    »W ow«, sagte die Frau. »D er ist ganz schön stark.« Sie streckte die Hand aus, um mir den Kopf zu tätscheln. Ich versuchte sie zu beißen. Sie zuckte zusammen und wich mit weit aufgerissenen Augen zurück. Sie führten mich – um genau zu sein, zerrten sie mich – zu der Metalltür und durch sie durch. Drinnen war es sehr kalt.

Kapitel 13
    E s war kalt hier drin, und die viel zu grellen Lampen schienen auf Maschinen, aus denen ich nicht schlau wurde. Hören Sie mir auf mit Maschinen. Rasenmäher sind mit die schlimmsten, und die Maschinen hier, obwohl keine Rasenmäher, sahen fast genauso schlimm aus. Ich drehte mich zu der Metalltür um: geschlossen.
    »K omm schon, Großer«, sagte der Mann. »S pring schön da rauf.«
    Da hoch? Auf den Metalltisch? Warum sollte ich? Versteht sich, dass ich blieb, wo ich war, und mich nicht vom Fleck rührte. Die Frau streckte ihre Hand aus und tätschelte mich. Wie die andere Frau, die von der Rezeption, war sie eine echte Tätschelexpertin.
    »A lles ist gut«, sagte sie. Tätschel, tätschel.
    »I ch will dich nur kurz anschauen«, sagte der Mann. »I st ruck, zuck vorbei.«
    Ihre Stimmen waren sanft. Ihre Hände auch: Sie hoben mich auf den Tisch. Er war kalt, dieser Metalltisch.
    »B ist ein Braver, und jetzt leg dich hin.«
    Ich blieb stehen und hechelte trotz der Kälte ein bisschen.
    »L eg dich hin, dann geht es dir gleich besser«, sagte die Frau.
    »D ann haben wir dich eins-zwei-drei hier raus«, sagte der Mann.
    Die Frau funkelte ihn wieder an. Ich hatte keine Ahnung, warum sie das tat, und es war mir auch egal. Ich war mit einer anderen Frage beschäftigt: Meinte er aus diesem Raum raus oder ganz raus, aus dem Tierheim? Ich wollte natürlich aus dem Tierheim raus. Ich war so mit dem Gedanken beschäftigt, aus dem Tierheim rauszukommen, dass ich kaum merkte, wie sie mich auf die Seite legten, ganz behutsam. Sie machten alles ganz behutsam. Sie wussten genau, wie sie mit unsereinem umzugehen hatten.
    Dann wurde ich noch ein bisschen getätschelt, und auf einmal waren da ein paar Riemen, möglicherweise aus Gummi, die sie über mich zogen – und kaum dass ich es mitbekam, war ich plötzlich am Tisch festgebunden. Ich versuchte mich zu wehren, aufzustehen, um mich zu treten, irgendwie irgendwohin zu kommen, aber es ging nicht. Ich bellte. Mehr konnte ich nicht tun, daher bellte ich weiter. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Mann eine Maschine heranfuhr, eine Maschine mit einem langen Schlauch und einer spitzen Nadel an einem Ende. Ich bellte aus Leibeskräften, laut genug, um das Geräusch der sich öffnenden Tür zu übertönen und beinahe auch die Stimme der Tierheimfrau.
    » … und hier – oh, Entschuldigung, ich wusste nicht, dass Sie zu tun haben.«
    »K ein Problem«, sagte der Mann.
    »W ir können später noch mal herkommen«, sagte die Tierheimfrau.
    »N ein«, sagte eine andere Frau. Ich hörte auf zu bellen. »W ahrscheinlich sollte ich so etwas auch einmal sehen«, fügte sie hinzu. Suzie! Suzie Sanchez, aber ich konnte sie nicht sehen, weil ich mit dem Rücken zur Tür an den Tisch gefesselt war.
    »W ir gehen so human wie möglich vor«, sagte die Tierheimfrau.
    »D as allermodernste Verfahren«, sagte der Mann. »W ären Sie so freundlich, die wegzustecken? Keine Fotos.«
    »W ie lange dauert es?«, fragte Suzie.
    »W enn wir die Injektion

Weitere Kostenlose Bücher