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Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection

Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection

Titel: Bernstein-Connection - Klausner, U: Bernstein-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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existierte wirklich, und der Teufel auch.
    »Nur keine Scheu, Agent Laurin!«, rief ihm der Mann, der Lippmanns Eindrücken zufolge in dessen Fußstapfen getreten war, wie aus weiter Ferne zu. »Gleich ist es geschafft.« Rembrandt gluckste. »Jemand wie du wird doch ausgerechnet jetzt nicht schlappmachen. An den Anblick von Toten bist du ja gewöhnt. Und was, frage ich dich, ist denn schon dabei, wenn man einem toten SS-Standartenführer einen kleinen Höflichkeitsbesuch abstattet? Rein gar nichts. Zugegeben, zehn Tage nach der Beerdigung werden gewisse – wie drücke ich mich jetzt möglichst taktvoll aus? – genau! Um deine zarte Kommunistenseele nicht allzu sehr zu strapazieren, tust du gut daran, über den körperlichen Zustand von SS-Standartenführer Hans-Hinrich von Oertzen einfach hinwegzusehen. Absolut normal, dass sich das Fleisch bereits in Wohlgefallen auflöst. Oder dass die Haare gleich büschelweise ausfallen. Oder dass die Knochen langsam zum Vorschein kommen. Über die lieben kleinen Tierchen, die sich an ihm gütlich getan haben, wollen wir gar nicht erst reden.«
    Die Tokarew im Anschlag, ließ Rembrandt die Taschenlampe über die Längsseite des Buchenholzsarges gleiten. Hie und da klafften bereits einzelne Löcher, vor denen es von Maden nur so wimmelte.
    »Und jetzt zum wichtigsten Teil unserer kleinen Mutprobe«, ließ er theatralisch verlauten, der sich an dem schreckensbleichen Häufchen Elend namens Willy Lippmann einfach nicht sattsehen konnte. »Wenn mich nicht alles täuscht, wirst du in der Brusttasche meines ehemaligen Vorgesetzten ein sorgsam gefaltetes Schriftstück vorfinden. Eine Art Schatzkarte, um dich richtig ins Bild zu setzen.« Auf Rembrandts Gesicht tauchte ein selbstgefälliges Grinsen auf. »Das heißt, du wirst jetzt deinen ganzen Mumm zusammennehmen, den Sarg öffnen, besagtes Schriftstück an dich nehmen und es mir übergeben. Ohne Fisimatenten, versteht sich. Ach ja – das Ritterkreuz, an dem Herrn von Oertzen so sehr gelegen war, kannst du übrigens behalten. Als Belohnung sozusagen.« Rembrandt brach in affektiertes Gelächter aus. »So viel zu deiner Mission. Vorausgesetzt, sie verläuft zu meiner Zufriedenheit, werden sich unsere Wege wieder trennen. Für immer. Hier, Genosse, deine Spitzhacke, damit du dich nicht zu sehr abmühen musst.«
     
    *
     
    »He, was soll das? Hilf mir gefälligst wieder raus, du …«
    »Ich höre?« Während Rembrandt das vergilbte und in Plastikfolie eingeschweißte Schriftstück in seinem Trenchcoat verschwinden ließ, blickte er mit versteinerter Miene auf seinen Agenten-Kollegen hinab. Der Wind wurde stärker und das Donnergrollen im Osten rückte langsam näher. »Noch irgendwelche Wünsche?«
    »Zieh mich hoch, du Scheißkerl, sonst kriegst du es mit mir zu tun!« Außerstande, ohne fremde Hilfe wieder an die Oberfläche zu gelangen, mobilisierte Laurin seine letzten Kräfte. Die Falle, in die er sich hatte manövrieren lassen, war jedoch zugeschnappt. Sämtliche Versuche, ihr zu entrinnen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    »Mit dir?«, äffte Rembrandt das Gekläffe von Lippmann nach, nur eine Handbreit vom Fußende des Grabes entfernt. »Der größte Unfug seit dem Kommunistischen Manifest, Genosse.«
    »Kommst dir wohl reichlich schlau vor, Kanalratte!«, schrie Laurin und drohte seinem Gegenspieler mit der Faust. »Dabei haben sie dich schon lange auf dem Kieker.«
    »Und wer sind ›die‹, bitte schön?«, fragte Rembrandt im gewohnten Plauderton und zerquetschte, als sein Kontrahent bereits Morgenluft witterte, Laurins linke Hand. Ohne Gefühlsregung, gerade so, als trete er eine Kippe aus. Dessen Antwort, so denn überhaupt eine von ihm erwartet wurde, ging in einer Mischung aus Schmerzenslauten, Wutgeheul und kläglichem Winseln unter.
    »Raus mit der Sprache, du Zwerg!«, fuhr der Oberleutnant der Stasi sein Opfer an, zückte die Tokarew und reckte sie ihm entgegen. »Sonst zwingst du mich dazu, andere Me…«
    Fast besinnungslos vor Schmerzen, hangelte Lippmann eine Fotografie aus der Gesäßtasche und reckte sie mit zitternder Hand in die Höhe. »Na, und was jetzt?«
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, riss Rembrandt ihm das Foto aus der Hand, zückte sein Feuerzeug und betrachtete die Aufnahme näher. Bei ihrem Anblick verschlug es ihm die Sprache.
    »Gute Arbeit, Lippmann«, murmelte er, weit entfernt von der Abgebrühtheit, die er sonst an den Tag legte. »Gute Arbeit.«
    Im Bewusstsein, das eigene

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