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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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'nen Kaffee?«, lud sie sich selber ein, setzte eigenmächtig Wasser auf und beobachtete, welche Schätze Rachel aus dem Karton ans Licht förderte.
    »Meine Eltern glauben immer, ich verhungere hier in der Provinz«, erklärte Rachel lachend, als sie ihre Lieblings-Erdnussbutter, selbst gekochte Marmelade und drei Tafeln Schokolade herausfischte. Das Marmeladenglas war bruchsicher in ein Paar selbst gestrickte Socken gehüllt. »Und erfrieren wirst du auch nicht«, stellte Helen belustigt fest. »Ringelsocken – süß, wie retro!!«
    »Ja, ich steh auf Mamas selbst gestrickte Socken.« Zum Beweis wollte Rachel das Paar gleich anziehen, bemerkte aber gerade noch rechtzeitig den Farbklecks auf ihrem rechten Fuß. »Bin gleich wieder da«, erklärte sie Helen und huschte ins Bad, um sich Hände und Füße gründlich abzuschrubben. »Kaffeepulver steht auf der Anrichte. Milch ist im Kühlschrank«
    »Ich weiß«, gab Helen zurück und machte sich ans Werk. »Einen Milchschäumer könnten sie dir mal schicken, damit wir nicht immer den Schneebesen missbrauchen müssen!«
    »Ah ja?«, gab Rachel zurück und lugte spitzbübisch aus dem Badezimmer.
    »Das kannst du meinem Papa ja mal selber sagen … Na, spuck’s schon aus, warum bist du eigentlich hier? Ich seh doch, dass du irgendwas loswerden willst«, fragte Rachel und hüpfte auf dem bereits trockenen Bein und mit dem Handtuch in der Hand zurück an den Küchentisch. Helen stellte ihr eine dampfende Kaffeetasse vor die Nase und grinste breit. »Stell dir vor, ich hab jemanden kennengelernt.«
    »Ah ja.« Rachel zog die Augenbrauen hoch. »Und was gibt’s Neues?«
    »Nein, diesmal ist es wirklich was Ernstes«, widersprach Helen aufgeregt. »Ich glaube, er ist wirklich in mich verliebt und will mich nicht nur flachlegen. Ehrlich. Du wirst ihn kennenlernen, er kommt auch zur Party am Freitag, ich hab ihn eingeladen. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielt …« Sie seufzte selig und starrte zwei Sekunden lang mit verklärtem Blick ins Leere. Dann platzte sie plötzlich heraus: »Oh Gott, was soll ich anziehen, Rachel? Wir müssen ganz dringend noch mal shoppen gehen!«
    Rachel streckte sich. »Helen, wir waren vergangene Woche dreimal einkaufen! Ich wäre froh, wenn ich so viele Klamotten hätte wie du! Lass dir doch einfach von Kathy was auf den Leib schneidern, sie wird dich dafür lieben!«, schlug sie ihrer Freundin vor. »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du nichts zum Anziehen hast, oder?«
    »Nein, aber nichts zum Aus-zie-hen!« Helen fing an zu lachen und verschluckte sich dabei an ihrem Kaffee. Rachel musste der hustenden Freundin erst ein paar Mal kräftig auf den Rücken klopfen. »Geht’s wieder?«, fragte sie, als Helen schließlich abwinkte und nach Luft schnappte. Sie sah sie mit tränenden Augen und hochrotem Kopf an und nickte.
    »Das kommt davon«, behauptete Rachel schadenfroh. »Schicke Wäsche also«, griff sie den Gedanken wieder auf. »Victoria's Secret, Marks and Spencer … was soll’s sein?« Helen zuckte mit den Achseln und schnitt eine beleidigte Grimasse.
    »Weißt du«, begann Rachel und nahm einen großen Schluck Kaffee, »es geht mich ja nichts an, aber hast du schon mal drüber nachgedacht, es zur Abwechslung mal langsam angehen zu lassen, wenn es dir so ernst ist mit diesem Kerl – wie heißt er überhaupt?«
    »Tim«, flötete Helen und der Anflug von Kränkung verschwand so schnell aus ihrem Gesicht, wie er gekommen war. »Und er sieht so gut aus und hat solche Oberarme und ein sooo großes Herz!« Sie breitete theatralisch die Arme aus und strahlte Rachel über ihre Kaffeetasse hinweg an.
    »Na, dann erst recht«, beharrte Rachel. »Lasst euch Zeit, lern ihn kennen, redet, unternehmt was zusammen!«
    »Er kommt auf die Party«, wiederholte Helen. »Das ist ein Anfang, oder?« Ihre Miene verdunkelte sich. »Und ich hab nichts auszuziehen.«
    »Anzuziehen«, berichtigte Rachel und schüttelte den Kopf. »Genau das meine ich. Das ist euer erstes Date, richtig?«
    Helen nickte.
    »Dann lass es allerhöchstens beim Knutschen, versprochen? Du willst doch, dass es diesmal klappt.«
    Helen nickte erneut und setzte einen Hundeblick auf: »Und wenn er, also ich … na, wenn wir nicht aufhören können?«
    Rachel verdrehte die Augen. Gleichzeitig stand sie auf, um die Tür zum Arbeitszimmer zu schließen, da sie immer wieder von ihrem Bild abgelenkt wurde.
    »Hey, was ist das denn?«, wollte Helen sofort wissen. »Cool – hast du daran

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