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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Das Klappern von Töpfen kündigte an, dass man bald bereit war für den Fang der Jägerin, aber Brighid konnte den Blick nicht von der Schamanin wenden.
    Ciara hatte sich nach dem Ende der Zeremonie nicht gerührt und stand so dicht an den Flammen, dass man fürchten musste, ihre Kleidung könnte Feuer fangen. Die Frau hielt den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen, doch Brighid sah, dass ihre Lippen sich bewegten. Eine Weile stand die Schamanin so da, statuengleich in ihrer Konzentration. Dann hob sie langsam den Kopf und öffnete die Augen. Sie erwiderte den neugierigen Blick der Jägerin mit der ihr eigenen arglosen Offenheit. Brighid schaute als Erste weg.
    „Weißt du, du könntest mehr sagen als einfach nur ‚Schau hin‘ oder ‚Das wirst du schon sehen‘, wenn ich dir eine Frage stelle über …“ Sie deutete vage in Richtung Feuer und Zelte.
    „Ich finde, du solltest die gleiche Erfahrung machen dürfen wie ich“, erwiderte Cuchulainn.
    „Die da wäre?“
    „Überraschung. Nein.“ Er hob eine mit Hasenblut verschmierte Hand, um ihren Kommentar abzuschneiden. „Ich tue das nicht, um dich zu ärgern. Ich will deine ehrliche Reaktion auf sie – auf das hier – erleben.“ Er sah ihr in die Augen. „Ich vertraue deinem Instinkt, Jägerin, mehr, als ich meinem eigenen vertraue.“
    Brighid öffnete und schloss den Mund. Mit Cuchulainn zu reden war verdammt schwer. In einem Moment war er distanziert und ausweichend, im nächsten entwaffnend ehrlich und beinahe wie der Cu, den sie einmal gekannt hatte. Es war, als wäre er ein unvollständiges Bild seiner selbst. Seine Reaktion war unpassend, und das wusste er.
Die Seele des Kriegers ist zersplittert
.
    „Vielleicht kannst du deinem Instinkt vertrauen. Vielleicht musst du ihn nur zu dir rufen und anfangen, wieder an dich zu glauben“, sagte sie zögernd. Sie fühlte sich überhaupt nicht wohl dabei, dem Krieger Trost zu spenden. Lieber hätte sie ihn mitgenommen und dafür gesorgt, dass er sich auf der Jagd nach schwer zu erlegender Beute körperlich verausgabte, anstatt zu versuchen, ihn in Fragen des Seelenheils zu beraten. Seiner stummen Reaktion auf ihre Worte nach zu urteilen und der ausdruckslosen Miene, mit der er sich wieder dem Häuten des Hasen widmete, wäre es ihm vermutlich lieber, sie würde ihm einfach eine überziehen, und die Sache wäre erledigt. Sie wusste, dass das, was mit ihm nicht stimmte, nicht auf physischer Ebene gelöst werden konnte. Genauso wie sie wusste, er würde weiter verkümmern, wenn er nicht bald einen Weg zu genesen fand. Das wiederum täte Elphame weh, und sie wollte nicht, dass ihre Stammesführerin den Schmerz erleiden musste, den der Verlust eines Familienmitglieds mit sich brachte. Diesen Schmerz kannte sie selbst nur zu gut.
    Sie schaute den Krieger an. Sein Gesicht hatte den inzwischen vertrauten Ausdruck angenommen: versteinert, in sich zurückgezogen. Vielleicht lag es am Gespräch, das sie mit Ciara geführt hatte, aber der Unterschied zwischen dem Cuchulainn, der jetzt vor ihr stand, und dem von vor zwei Monden bereitete ihr Herzschmerzen. Sie erinnerte sich deutlich daran, wie gern er immer gelacht und gescherzt hatte, wie allein seine Anwesenheit die Stimmung einer Versammlung heben konnte. Sogar als sie ihn das erste Mal traf und ihn unerträglich arrogant fand, hatte sie ihn um die dynamische Aura beneidet, die ihn umgab.
    „Hör auf, mich so anzusehen.“ Cuchulainns Stimme war so ausdruckslos wie sein Gesicht.
    „Cu, ich ertrage es nicht, dass du …“
    „Ciara sagt, es ist alles für die Hasen vorbereitet!“ Wie ein geflügelter Wirbelwind kam Kyna zu ihnen gerannt, Liam dicht auf ihren Fersen.
    „Dürfen wir nächstes Mal mit auf die Jagd gehen? Ich könnte helfen. Wirklich. Das könnte ich. Ganz bestimmt.“ Liams Augen blitzten enthusiastisch, während er von einem klauenbewehrten Fuß auf den anderen hüpfte.
    Brighid zwang sich, nicht die Stirn zu runzeln. Das war genau der Grund, weshalb Jägerinnen so selten Nachwuchs hatten. Der unterbrach, wenn er nicht sollte, und machte außerdem viel zu viel Lärm.
    „Um jagen zu können, muss man sehr leise sein, Liam“, sagte sie ernst.
    „Oh, das bin ich! Das kann ich sein! Du wirst schon sehen, ich bekomme das hin“, versicherte er ihr, wobei er weiterhin von einem Fuß auf den anderen hüpfte.
    „Du bist
nie
leise, Liam“, sagte Kyna entrüstet.
    „Bin ich wohl!“
    „Bist du nicht!“
    „Ich war während der Abendsegnung

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