Besser schreiben für Dummies (German Edition)
wären etwa Geräusche von außen oder die Gespräche der anderen im selben Raum. Damit muss man leben. Dann wiederum gibt es Geräusche, mit denen Sie nicht leben müssen. Hier müssen Sie sich nur mit anderen verständigen. Zum Beispiel über
Radiogedudel im Hintergrund
Fluglärm oder Straßenlärm bei offenem Fenster
einen Hochleistungskopierer neben dem Schreibtisch
Neben der Lautstärke spielen auch andere Faktoren eine Rolle: die Häufigkeit der Störgeräusche und die Ablenkung, die man dadurch erfährt. Die ist zum Beispiel besonders hoch bei Telefonaten, die man mithört. Solche Faktoren können Sie — zumindest teilweise — durch gute Planung ausgleichen.
Manche Menschen glauben , sie seien nicht lärmempfindlich. Das glauben sie aber nur deshalb, weil sie nie den Unterschied getestet haben. Machen Sie das mal: Schreiben Sie einen anspruchsvollen Text zwischen Handy, Fernsehen und Kindergeschrei; und dann schreiben Sie einen ähnlichen Text in einer stillen Stunde. Vergleichen Sie jeweils die Abläufe und die Ergebnisse. Es ist gut möglich, dass Sie daraufhin von Ihrem Glauben abfallen.
Luft holen
Das Gehirn braucht Sauerstoff, und der kommt mit frischer Luft. Die wird manchmal dünn, insbesondere wenn viele Menschen einen Raum teilen und wenn viele technische Geräte betrieben werden. Die trocknen zusätzlich die Luft aus, und manche verströmen auch noch einen unangenehmen Geruch.
Trotz schlechter Luft ist Lüften ein häufiger Streitpunkt, wenn Menschen zusammen sind. Dem einen geht Frischluft über alles, der würde am liebsten den ganzen Tag vor geöffnetem Fenster sitzen. Doch ein Zweiter kann Durchzug nicht vertragen, einem Dritten wird’s zu kalt und einem Vierten zu laut. Was hilft, ist Lüften nach Absprache. Oder Sie begeben sich selbst an die frische Luft. Fünf Minuten durchatmen kann wahre Wunder wirken.
Zugreifen können
Alles, was Sie zum Schreiben brauchen, sollte in greifbarer Nähe sein. Denn wenn Sie für jeden Griff zum Wörterbuch ins Nebenzimmer gehen müssen, verzichten Sie irgendwann aufs Wörterbuch. Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Beim Schreiben sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie aus einer Fülle schöpfen. Das betrifft in erster Linie natürlich die Ideen, aber stellvertretend für die Ideen eben auch das Drumherum.
Bei der Anordnung der Arbeitsmittel richtet man sich am besten nach dem Grad der Benutzung: Was häufig gebraucht wird, sollte nahe liegen. Und dann kann man auch Eigenheiten pflegen. Ich arbeite zum Beispiel von links nach rechts: Links schlage ich nach, vor mir schreibe ich, rechts lege ich Ergebnisse ab, und was ich nicht mehr brauche, lasse ich auf den Boden fallen.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Arbeitsplatz von der Einrichtung her nicht in Ordnung ist, sollten Sie der Sache nachgehen. Eine erste Anlaufstelle sind etwa die Informationen der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft: »BGI 650: Bildschirm- und Büroarbeitsplätze«. Darin sind die Anforderungen an Büroarbeitsplätze detailliert beschrieben. Das hilft Ihnen festzustellen, was genau Sie stört und wie es möglicherweise abgestellt werden kann. Damit können Sie dann auch Ihren Arbeitgeber ansprechen und um Abhilfe bitten. Die BGI 650 (Berufsgenossenschaftliche Information) können Sie kostenfrei aus dem Internet herunterladen.
Sich wohl fühlen
Höhenflüge sind selten, wenn man als kleines Häufchen Elend in einer dunklen Ecke hockt. Beflügelt wird man eher dann, wenn man sich wohl fühlt. Also überlegen Sie, was Sie dazu beitragen können. Denken Sie an
Pflanzen
Bilder, die Ihnen etwas bedeuten
Schalen mit Süßigkeiten oder Obst
kleine Gegenstände, die Sie gerne ansehen
Solche Kleinigkeiten dürften niemanden stören, sie bereiten keinen Aufwand, aber sie zeigen Wirkung: Sie verleihen dem Arbeitsplatz die persönliche Note, die man auch beim Schreiben braucht.
Kommen Sie mit?
Auf nach Kalifornien! Dort sollten alle Autoren leben. Das empfiehlt Steve Martin, der Schauspieler, der auch Schriftsteller ist. Über seine Glosse »Schreiben ist einfach« kann man herrlich lachen. Lesen Sie als Kostprobe den Abschnitt »Die Standortfrage«:
Ich empfehle Schriftstellern, in Kalifornien zu leben, dann können sie zwischen zwei Blicken in das Herz einer Rose zu einem blauen Himmel aufschauen. Mir tun jene Autoren leid — und es sind ein paar ziemlich berühmte unter ihnen –, die in Gegenden wie Südamerika oder der Tschechischen Republik leben. Ich stelle mir
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