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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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geworden. Er verstand. Aber auch das hatte nichts mehr zu bedeuten - nichts konnte mir jetzt noch etwas bedeuten.
    Müde schob ich seine Hand von meiner Schulter. »Es kann dir auch leid tun«, sagte ich mit bitterer Anklage. »Du bist an allem schuld! Hätten wir das Haus nicht verloren und hätten wir nicht ausziehen müssen, dann wäre das nie passiert!«
    Ich sah den schmerzlichen Ausdruck in seinen Augen, während er die Hände sinken ließ. Ich trat in die Vorhalle hinaus und schloß die Türe hinter mir. Es war seine Schuld! Er hätte das Haus nie preisgeben dürfen!
    Auf dem Platz neben der Brücke bestieg ich den Utica-Reid-Trolleybus. Während der ganzen langen Fahrt über die Brücke, durch Williamsburg und schließlich bis nach Flatbush hielt ich den Karton auf meinen Knien. Ich verließ den Trolleybus in der Clarendon Street, und der Karton wog schwer in meinen Händen, als ich durch die vertraute Straße schritt. Vor meinem geistigen Auge lief sie schweifwedelnd vor mir her, und ich vermeinte ihr freudiges Bellen zu hören, wenn sie mich sah. Ich sah ihr schönes rotbraunes Fell vor mir und fühlte die seidige Weichheit, wenn ich sie hinter dem Ohr kraulte. Ich fühlte ihre kühle feuchte Zunge, die mein Ohr leckte, wenn ich mich zu ihr niederhockte, um sie zu begrüßen. Es war bereits dunkel, als ich das Haus erreichte. Ich blieb auf der Straße stehen und sah hinauf. Die Fenster starrten mich groß und leer an. Wir waren erst an diesem Morgen ausgezogen, dennoch sah es bereits einsam und verlassen aus. Ich blickte die Straße auf und ab, um festzustellen, ob mich jemand gesehen hatte. Die Straße lag leer und verlassen. Im Haus der Conlons brannte ein Licht, aber es hörte mich niemand, als ich den Fahrweg leise hinaufschlich. Ich ging bis zum Hinterhof, dort stellte ich den Karton nieder. Mir schien das, was ich vorhatte, nur gerecht zu sein. Hier hatte sie gelebt, hier sollte sie auch ruhen. Dort, wo sie glücklich gewesen war. Ich sah mich suchend um. Ich brauchte eine Schaufel, um die Erde auszuheben. Ich überlegte, ob sich die Schaufel noch im Keller befand, die wir für die Feuerung verwendet hatten. Ich ging auf das Haus zu, blieb aber wieder stehen und kehrte zurück, um Rexie zu holen. Sie wollte nie
    allein bleiben.
    Ich hatte die Hausschlüssel noch in der Tasche und öffnete die Türe. Dann trug ich den Karton hinein und stellte ihn auf die Kellertreppe. Im Haus war es stockfinster, aber ich brauchte kein Licht, ich kannte jeden Zoll.
    Ich stieg in den Keller hinunter; die Schaufel lehnte, wie immer, an der Kohlenkiste. Ich holte sie mir und stieg die Treppe wieder hinauf. Zuerst wollte ich Rexie mit hinausnehmen, während ich ihr Grab schaufelte, überlegte mir's dann wieder und ließ sie auf der Stufe der Kellertreppe. Sie hatte sich immer vor der Schaufel gefürchtet.
    Ich grub, so leise es mir möglich war, denn ich wollte nicht, daß mich jemand hörte. Die kalte Nachtluft schlug mir ins Gesicht, ich beachtete es aber nicht, ja, ich schwitzte sogar unter meiner Schafpelz-Jacke. Als die Grube groß genug war, kehrte ich ins Haus zurück, nahm den Karton und trug ihn hinaus. Ich stellte ihn behutsam in die Grube. Ich erhob mich wieder, um nach der Schaufel zu greifen, da kam mir plötzlich ein furchtbarer Gedanke: Wie, wenn sie gar nicht tot wäre? Was, wenn sie noch lebte?!
    Ich kniete mich wieder hin und öffnete die Klappen des Kartons, schob mein Gesicht ganz nahe zu ihr hin und lauschte. Ich hörte nichts, war aber noch immer nicht beruhigt. Ich griff in den Karton und tastete nach ihrer Schnauze. Die Wärme war bereits aus ihrem Körper entwichen. Langsam schloß ich den Karton und erhob mich wieder.
    Als ich die feuchte Erde über sie häufte, traten mir die Tränen in die Augen. Betet man für einen Hund? Ich wußte es nicht, aber ich betete dennoch für sie. Das Gebet glitt lautlos über meine Lippen und in die Nacht hinaus. Schließlich war sie ganz mit Erde bedeckt, und ich trat die Erde wieder glatt und eben. Der Mond war aufgegangen, und sein kaltes winterliches Licht warf geisterhafte Schatten über den Hof. Sie hatte kaltes Wetter immer sehr geliebt, sie wurde übermütig und begann herumzutollen. Ich hoffte, daß ihr das Wetter, wo sie sich auch befinden mochte, ebenso gefiel.
    Ich weiß nicht, wie lange ich mit der Schaufel in der Hand dort gestanden hatte, aber ich war völlig durchfroren, als ich mich endlich zum Gehen wandte. Tränen liefen mir lautlos über die

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