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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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hinein.«
Die zwei anderen Wärter hoben Mark auf und trugen ihn
durch dieselbe Tür, durch die Jeff LaConner an dem Abend
gebracht worden war, als die Polizei ihn vom Berg heruntergeholt hatte. Collins sah sich in dem gekachelten Korridor, wo
die Lampen durch schwere Drahtgitter gesichert waren,
neugierig um. Er war noch nie in diesem Teil des Gebäudes
gewesen, und sein erster flüchtiger Eindruck war, daß es hier
mehr wie in einem Gefängnis als in einer Klinik aussah.
Als sie Mark in einen kleinen Raum trugen und auf einen
Untersuchungstisch schnallten, hörte Collins ein schrilles
Winseln irgendwo in der Nähe. Er sah zu den Wärtern, aber
keiner von ihnen schien das seltsame Geräusch zu beachten.
Einen Augenblick später kam Martin Ames herein und ging
sofort zu Mark. Ohne Collins eines Blickes oder Wortes zu
würdigen, machte er sich an die Arbeit. Nachdem er sich
vergewissert hatte, daß Mark festgeschnallt war, nickte er
einem der Wärter zu, und der Mann schaltete eine grelle
Lampe über dem Tisch ein. Mark heulte vor Schmerz, als das
grelle weiße Licht seine Augen traf. Er drückte die Augen zu
und drehte den Kopf zur Seite, und Collins konnte sein Gesicht
deutlich sehen.
Es schien sich beinahe vor seinen Augen zu verändern.
Durch die verstärkten Knochenwülste über den Augen
wirkte seine Stirn fliehend und gab ihm ein affenähnliches
Aussehen. Auch sein Unterkiefer war deutlich vergrößert, und
als er die Lippen in einem zähnefletschenden Knurren
zurückzog, konnte Collins sein Gebiß sehen.
Marks Zähne schienen zu groß für seine Kiefer zu sein, und
zwei seiner Schneidezähne überlappten sich bereits. Die
Eckzähne, viel länger als die übrigen, hatten das Aussehen von
Reißzähnen angenommen.
Auch Marks Hände hatten eine erschreckende Veränderung
erfahren. Die Finger, deren Knöchel zu mißgestalteten Knoten
angeschwollen waren, zerrten an den Gurten, die sie zu lösen
suchten, und seine dicken Nägel
– beinahe wie Klauen

kratzten an dem schweren Gewebe und hinterließen Kratzspuren auf dem Nylon.
»Großer Gott«, schnaufte Collins. »Was geschieht mit
ihm?«
Ames warf ihm einen Blick zu. »Er wächst«, sagte er. »Ist
das nicht offensichtlich?«
»Aber gestern …«
»Wir verstärkten die Behandlung gestern«, sagte Ames.
»Sein gesamter Körperhaushalt ist aus dem Gleichgewicht
geraten, und jetzt ist er außer Kontrolle.« Er stieß eine
Injektionsnadel in Marks Arm, doch ehe er den Kolben
drücken konnte, bäumte Mark sich auf. Der Brustgurt ging
auseinander, und als Mark sitzende Haltung erreichte, brach die
Nadel ab, so daß die Spitze noch unter Marks Haut blieb.
»Die Treiberstöcke!« befahl Ames, aber der Befehl war
unnötig, denn schon hatten zwei der Wärter sich mit
elektrischen Viehtreiberstöcken bewaffnet, die sie durch
Knopfdruck aktivierten und gegen Marks Oberkörper stießen.
Unter den elektrischen Schlägen wurden Marks Muskeln
von krampfhaften Zuckungen geschüttelt, und er fiel zurück
auf den Tisch. »Noch mal!« befahl Ames, der bereits eine
zweite Injektion vorbereitete. Als Mark wieder in Zuckungen
verfiel, stieß Ames ihm die zweite Nadel in die Armvene und
drückte den Kolben.
Mark fuhr fort, Widerstand zu leisten, und Ames
verabreichte eine weitere Spritze. Dann erst ließen Marks
Anstrengungen nach. Als die Beruhigungsmittel wirkten, stellte
er sein vergebliches Bemühen ein; nur seine Zähne mahlten,
und in seinen Augen glomm dumpfe Wut. Endlich stieß er ein
Seufzen aus, und die Augen fielen ihm zu.
Sekundenlang herrschte Stille im Raum.
»Wie konnte das geschehen?« fragte Phil Collins
schließlich. »Wird er wieder?«
Ames, den Blick noch auf Mark fixiert, ignorierte die erste
Frage. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Bei ihm geht es schneller
als bei den anderen. Wir versuchen Mittel und Wege zu finden,
die Entwicklung unter Kontrolle zu bringen, aber …«
Collins starrte ihn an. »Die anderen?« sagte er. »Sie meinen,
es gibt mehr wie ihn?«
Ames wandte den Kopf und bedachte den Trainer mit einem
geringschätzigen Blick. »Was zum Teufel glauben Sie, ist mit
den anderen geschehen?«
Collins war sprachlos. Er hatte gewußt, daß es Probleme
gegeben hatte, daß einige der Jungen schlecht auf den Druck
des Sportprogramms reagiert und psychische Probleme hatten.
Probleme, die jedoch, wie man ihm versichert hatte, gelöst
worden seien.
Natürlich hatte er auch glauben wollen, daß die Probleme zu
lösen seien, denn ihm gefiel, was Ames – und

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