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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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helfen. Wir werden dich zum Arzt bringen, herausfinden, was
fehlt, und es dann in Ordnung bringen. Klar?«
Mark sagte nichts, zog aber den Kopf zwischen die
Schultern ein. Er zuckte, als ein neuer Schmerz durch seinen
Schädel stieß. Es fühlte sich an, als müsse ihm der Kopf
zerplatzen. Der Schmerz breitete sich aus, der rote Dunst, der
seine Sicht vernebelte, verdickte sich, und er kniff die Augen
zusammen, um noch etwas zu sehen.
Dann bemerkte er eine schnelle Bewegung und schlug
instinktiv zu. Es folgte ein unterdrückter Aufschrei, dann ein
dumpfer Schlag, als etwas die Wand traf und zu Boden fiel.
»Zerreiß und hol mich der Teufel!« fluchte Collins leise.
»Sind Sie verletzt?«
Verna Sherman schüttelte den Kopf und rappelte sich auf.
Sie rieb sich die Schulter, wo Marks Faust sie getroffen hatte.
»Was hat er nur?« fragte sie. »Einige der anderen Jungen sind
krank geworden, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen.«
Statt sich Mark abermals zu nähern, zog sie sich hinter ihren
Schreibtisch zurück. »Kommt Dr. Ames?«
Collins nickte. »Der Krankenwagen muß jede Minute hier
sein«, sagte er.
Seine Worte schienen in Mark einen Nerv zu treffen. Er
sprang auf und wollte zur Tür. Sofort warf Collins sich auf ihn
und umfaßte den Jungen mit beiden Armen. Dabei stolperte er,
und sie gingen beide zu Boden. Einen Augenblick dachte
Collins, es würde trotzdem damit sein Bewenden haben, denn
Mark lag unter ihm, und er wog mindestens fünfzig Pfund
mehr als der Junge. Aber als Mark empor und zur Seite
schnellte, geriet Collins aus dem Gleichgewicht, und dann
entwand sich Mark ganz seinem Griff und sprang wieder zur
Tür. Collins konnte im letzten Moment noch Marks Knöchel
fassen, und mit einem Ruck zurückziehen.
Mark fiel schwer zu Boden und grunzte, als das linke Knie
aufschlug, dann fuhr er herum und funkelte den Trainer an. Ein
tierisches Knurren kam aus seiner Kehle, als er sich gegen
seinen Angreifer wendete. Die rasende Wut in seinen Augen
ließ Collins instinktiv zurückweichen, und Mark zog sich
zusammen wie eine Feder, um noch einmal zuzuschlagen.
Plötzlich sprang die Tür auf, und drei Männer der
Sportmedizinischen Klinik drängten herein. Zwei von ihnen
packten Mark, der dritte begann, ihm eine Zwangsjacke über
den Kopf zu ziehen.
Brüllend vor Wut, versuchte Mark der schweren Segeltuchhülle zu entgehen, aber die zwei Wärter, die ihn hielten,
waren zu stark. Die armlose Röhre ging über seinen Rumpf,
hielt seine Arme an den Seiten fest, und einer der Wärter zog
sofort einen schweren Gurt zwischen seinen Beinen durch und
schnallte ihn fest, während ein anderer die Schultergurte anzog,
so daß die Zwangsjacke nicht über Marks Schultern rutschen
konnte.
»Das war’s«, sagte der eine, als die Zwangsjacke gesichert
war. »Schaffen wir ihn fort.« Halb trugen und halb schleiften
sie Mark hinaus in den Korridor. Sie hatten fast den
Haupteingang erreicht, als das Klingelsignal das Ende der
Stunde verkündete, und der vor einem Augenblick noch leere
Korridor sich innerhalb von Sekunden mit Schülern füllte, die
aus den Klassen strömten.
Sobald sie Mark sahen, eingehüllt in steifes Segeltuch und
von zwei Männern gehalten, verstummte ihr Stimmengewirr,
und sie starrten neugierig zu ihm her. Als die Wärter Mark
durch die Flügeltür des Eingangs hinausschafften, drängte
Linda Harris sich durch die Menge der neugierigen Schüler.
»Mark? Mark!«
Mark hatte sich wild gegen seine Fesseln gesträubt, sein
Zappeln und Stoßen mit einer Serie von unverständlichen
Grunzlauten begleitet. Aber als Linda Harris seinen Namen
rief, hielt er plötzlich still und wandte den Kopf.
Sein Blick, eben noch der eines Wahnsinnigen, wurde klar
und richtete sich auf Linda. Einen Augenblick blieb er still,
dann tat er den Mund auf.
»Hilf mir«, bat er, die Stimme kaum ein Flüstern, und
Tränen schossen ihm in die Augen. »Bitte hilf mir…«
Während Linda ihm in stummem Schrecken nachblickte,
führten die Wärter Mark zum Krankenwagen, stießen ihn
hinein und fuhren fort.
    Zwanzig Minuten später hielt Sharon den geliehenen Wagen
vor der Schule an, schaltete die Zündung aus und lief die
Stufen hinauf zur Eingangshalle. Sie blickte in beide
Richtungen, dann machte sie das Türschild von Malcolm
Frasers Büro aus. Laut klapperten ihre Absätze auf dem
Marmorboden, als sie das Rektoratsbüro ansteuerte. Vor der
Tür blieb sie einen Augenblick stehen und faßte sich, dann trat
sie mit der Hoffnung ein, daß

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