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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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wanderte den Pfad durch den Wald zurück ins Tal.
Diesmal blieb Chivas, statt auf eigene Faust Ausflüge zu
machen, nahe bei seinem Herrn. Und wiederholt blieb er
stehen, blickte zu Mark zurück und ließ ein leises Winseln
hören.
Mark beschleunigte seine Schritte, aber erst als sie den
Fußgängersteg hinter sich gebracht hatten und wieder in der
vertrauteren Umgebung der Stadt waren, konnte er sich
entspannen.
    Linda Harris sah besorgt zu, wie Tiffany Welch tief Luft holte,
drei schnelle Schritte Anlauf nahm, sprang und genau das Ende
des Federsprungbretts traf. Es katapultierte sie aufwärts, und
sie vollführte einen nahezu vollkommenen Überschlag in der
Luft, bevor sie etwas wacklig auf den Schultern von Josh
Hinsdale und Pete Nakamura landete. Die beiden Jungen, die
ihre Unsicherheit fühlten, umfaßten ihre Knöchel, um Halt zu
geben, und sie streckte zur Balance die Arme nach beiden
Seiten aus und konnte sich so noch einen Augenblick auf ihren
Schultern halten. Dann schrie sie ihnen zu, daß sie loslassen
sollten, und sprang auf den mattenbelegten Boden der
Turnhalle.
    »Vollkommen war es vielleicht nicht«, sagte sie, als sie den
Ausdruck in Lindas Augen sah. »Aber wenigstens habe ich es
geschafft, und bis zum nächsten Heimspiel werde ich soweit
sein, daß ich oben bleiben kann.«
    Linda schüttelte den Kopf. »Oder du brichst dir den Hals.
Ich sage dir, Tiff, wenn Mrs. Haynes erfährt, was du tust, reißt
sie uns allen die Köpfe ab.«
    »Wir werden eben achtgeben, daß sie es nicht erfährt«, sagte
Tiffany. »Ich übe weiter, bis ich es richtig hinkriege, und dann
werden wir es ihr zeigen.«
    »Mir reicht’s für heute«, sagte Linda mit einem Blick zur
Wanduhr. »Es ist bald neun, und ich muß noch meine Algebra
machen. Komm mit.«
    Die beiden Mädchen verabschiedeten sich von Josh und
Pete, liefen in den Umkleideraum, duschten eilig und zogen
sich an. »Willst du noch eine Cola?« fragte Tiffany, als sie
fünfzehn Minuten später das Gebäude verließen. Ihre Haare
waren noch naß, trockneten aber rasch in der warmen Luft.
    »Ich kann nicht. Nach Algebra muß ich mich noch auf
meinen Aufsatz vorbereiten.«
»›Mein Sommerurlaub‹ von Linda Jane Harris?« sagte
Tiffany in ironischem Ton. »Hängt dir das nicht zum Hals
heraus?«
Linda kicherte. »Diesmal ist es noch schlimmer«, sagte sie.
»Ich muß über das Thema ›Die wichtigste Person in meinem
Leben‹ schreiben. »Vielleicht«, fuhr sie fort, als ihr plötzlich
das humorlose Gesicht des Englischlehrers in den Sinn kam,
»werde ich über Mr. Gray selbst schreiben.«
»Das versuchte mein Bruder vor zwei Jahren«, sagte
Tiffany. »Gray gab ihm ein Ungenügend, und er mußte es noch
einmal schreiben.«
Als sie um die Ecke des Schulgebäudes kamen, trat vor
ihnen eine Gestalt aus den Schatten. Beide Mädchen
erschraken, aber dann hörten sie: »He, ich bin es bloß.«
Die Gestalt kam ganz zum Vorschein, und das Licht der
Straßenlaterne fiel auf Jeff LaConner. »Ich habe auf dich
gewartet«, sagte er zu Linda. Tiffany sah ihre Gefährtin aus
den Augenwinkeln an. »Wie wär’s mit Jeff?« sagte sie. »Du
könntest den Aufsatz über ihn schreiben, nicht?« Bevor Linda
sich eine gute Antwort zurechtlegen konnte, verabschiedete
sich Tiffany mit einem kurzen Winken und eilte davon. Jeff
und Linda blieben zurück.
Als sie weitergingen, legte Jeff ihr den Arm um die
Schultern. Es war nicht das erste Mal, aber heute abend
empfand sie es als unangenehm. Und sie erkannte auch den
Grund.
Mark Tanner.
Linda war seit dem letzten Frühjahr mit Jeff LaConner
gegangen. Aber sogar während des Sommers, als sie einander
fast jeden Tag gesehen hatten, war sie ihrer Gefühle nicht
sicher gewesen. Anfangs war es natürlich ein gewisser Kitzel
gewesen, daß Jeff sich für sie interessierte, da er zwei Klassen
über ihr und obendrein der Footballstar der Schule war. Auch
hatte sie die neidischen Blicke genossen, mit denen Tiffany
Welch und die anderen Mädchen sie bedacht hatten, wenn Jeff
sich in der Mittagspause zu ihr gesetzt hatte. Aber im weiteren
Verlauf des Sommers, als Jeff mehr und mehr von
Übungsstunden und Footballtraining in Anspruch genommen
war, hatten sich in ihr erste Zweifel geregt. Es war nicht so,
daß sie ihn nicht mochte – sie mochte ihn. Ursache ihrer
Unzufriedenheit war einfach, daß er sich für nichts als Football
zu interessieren schien; und wenn er herüberkam, sie zu
besuchen, endete es nur zu oft damit, daß er und Robb

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