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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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und war dann dem Fluß
aufwärts gefolgt, bis er den Fußgängersteg erreicht hatte. Das
Sirenengeheul des Krankenwagens hatte endlich den Ausschlag
gegeben, und er war über die Brücke gelaufen und hatte den
Pfad in die Berge eingeschlagen.
    Die schlechten Sichtverhältnisse bereiteten ihm keine
Schwierigkeiten, obwohl der Mond nur zu einem Viertel voll
war und unter den Nadelbäumen tiefe Dunkelheit lag. Er
bewegte sich leicht und mühelos; Ermüdung von dem Kampf,
den er nur noch undeutlich erinnerte, löste sich rasch auf, als er
den Weg hinaufstieg. Zuletzt hatte er instinktiv im Schatten des
Felsblockes Schutz gesucht, den Rücken gegen den Stein
gepreßt. Dort hatte er abgewartet und beobachtet.
    Lange Zeit geschah nichts, dann sah er einen Streifenwagen
durch die Straßen fahren und in Richtung des Bezirkskrankenhauses, das einen Kilometer außerhalb der Stadt lag,
außer Sicht kommen. Nach einer Weile fuhr der Streifenwagen
zurück und hielt kurz auf einem Parkplatz. Dann fuhr er weiter,
und etwas später stieß ein zweiter Streifenwagen zu ihm. Jeff
glaubte zu wissen, wohin sie wollten, und war nicht überrascht,
als sie bei dem nun fast verlassenen Straßenabschnitt haltmachten, wo der Kampf geschehen war.
Sie machten Jagd auf ihn.
     
Er drückte sich enger an den Felsblock.
    Wes Jenkins erreichte den Schauplatz des Kampfes nur wenige
Minuten nach Dick Kenally. Mit ihm im Wagen waren Joe
Rankin, und, in der durch ein Netz abgeteilten Ladefläche des
Kombiwagens, Mitzi, die große Schäferhündin, deren
Hauptfunktion bisher darin bestanden hatte, dem Sergeanten
des Nachtdienstes während seiner normalerweise langweiligen
Schicht Gesellschaft zu leisten. Heute nacht schien Mitzi
jedoch zu spüren, daß etwas geschah, und als sie aus dem Heck
des Kombiwagens sprang, bellte sie eifrig.
    Frank Kramer, Roys Vater, war bereits zur Stelle; er war die
drei Blocks von seinem Haus zu Fuß gegangen, nachdem Wes
Jenkins angerufen hatte.
    »Roy sagt, er sei in die Richtung gelaufen«, erklärte
Kramer, als die Männer sich um ihn versammelten. Er zeigte
über die Straße, und Wes Jenkins kauerte nieder und befestigte
einen dicken Lederriemen an Mitzis Halsband.
»Kommt mit«, sagte er. »Sehen wir, was sie finden kann.«
    Als Kramer und Jenkins den Hund über die Straße führten,
stiegen die zwei anderen Männer in den Kombiwagen. Joe
Rankin nahm das Steuer; Dick Kennally schaltete das Funkgerät ein und testete die Frequenz des tragbaren Funksprechgerätes, mit dem Kramer ausgerüstet war.
    »Sie hat bereits Witterung aufgenommen«, knisterte
Kramers Stimme einen Augenblick später aus dem
Lautsprecher. »Sie zieht nach Osten.«
    Joe Rankin wendete das Fahrzeug und fuhr langsam die
Straße hinunter, immer gleichauf mit den ungesehenen
Männern, die mit dem Hund durch die Gärten gingen.
»Jetzt nordwärts«, sagte Kramer ein paar Minuten später.
»Wir überqueren Pecos Drive.«
    Die Verfolgung ging weiter. Kramer unterrichtete die
Männer im Wagen von seiner Position, und Rankin bemühte
sich, den Kurs des Hundeführers im voraus zu erahnen.
Endlich hielt der Wagen auf der Straße unweit der
Fußgängerbrücke, wo Frank Kramer und Wes Jenkins auf sie
warteten. Mitzi zog am Ende der Leine zum Steg hin.
    »Ich weiß nicht«, sagte Kramer zweifelnd und blickte in die
Dunkelheit auf der anderen Seite des Steges. »Warum sollte er
da hinauf? In der Dunkelheit kann er sich da oben nur
verlaufen.«
    »Vielleicht ist Mitzi hinter einem Waschbären her, oder
was«, meinte Jenkins.
Aber Kennally schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Mitzi
weiß genau, daß wir es nicht auf Waschbären abgesehen haben.
Ich glaube, daß er dort oben ist und daß er nicht klar denken
kann. Kommt mit.«
Er nahm die Hundeleine aus Jenkins Hand und ging über
den Steg. Die Hündin zog gleichmäßig, die Nase am Boden,
und winselte aufgeregt.
Mitzi zögerte keinen Augenblick an der Weggabelung,
sondern nahm sofort den mittleren Pfad, der ins Bergland
hinaufführte. Kennally hörte Frank Kramer ächzen. »Ich sagte
dir schon, du läßt dich gehen«, sagte er über die Schulter.
»Vielleicht hast du heute nacht Glück, und wir bringen es auf
acht Kilometer.«
Als die Lichter der Stadt hinter ihnen zurückblieben,
schalteten die Männer Stablampen ein und zogen im
Gänsemarsch den schmalen Pfad bergauf. Bald hatte die tiefe
Dunkelheit der Wälder sie aufgenommen.
    Jeff sah die tanzenden Lichter der Stablampen herankommen.
Die Gestalten

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