Bestrafe mich
Raumes
haben.“
„Es ist fahrbar“, sagte Raven und ging es holen. „Hierhin?“
Als Eileen nickte, ließ er die Rollen einrasten. Eileen fesselte erst seine
Handgelenke, dann seine Fußgelenke mit den Ledermanschetten. Dann trat sie einen
Schritt zurück, denn wenn sie länger in seiner Nähe geblieben wäre, hätte sie
unweigerlich wieder angefangen, an ihm herumzufummeln. Ein wunderschöner Anblick, dieser breite Rücken mit der Tätowierung, die langen
Haare, die geilen Pobacken, die hochgestreckten Arme. Jemand sollte ein Foto
machen. Sie stellte sich so hin, dass sie etwas seitlich von ihm stand. So konnte sie besser
zielen und dabei sein Profil sehen.
Sie holte aus, völlig ahnungslos, wie viel Kraft in der Peitsche steckte, und wie fest
sie damit zuschlagen konnte. Um auf der sicheren Seite zu sein, war ihr erster Hieb
ganz behutsam und erreichte Raven nicht einmal. Ich hätte doch mit einem Kissen
üben sollen, wie Jenna vorgeschlagen hat. Also noch mal mit mehr Power. In dem Moment, als die Peitsche Ravens Pobacken traf und seine Muskeln leicht
unter dem Hieb zuckten, veränderte sich die Situation für Eileen. Sie wusste ja, wie es
war, sich jemandem auszuliefern, hatte es in den letzten Tagen oft genug getan. Sie
kannte das wohlig-ängstliche Gefühl. Sie liebte es. Jetzt, genau in diesem Moment,
beneidete sie Raven darum. Lächelnd holte sie erneut aus und schlug diesmal mit
größerer Sicherheit zu, und wurde belohnt mit einem etwas deutlicheren Zucken. Sie
wusste, dass sie Raven noch nicht die Spur wehgetan hatte.
„Das war erst mal nur zur Übung“, erklärte sie. „Jetzt können wir richtig anfangen.
Raven, zähl leise mit, ich will nur die Zehn, die Zwanzig und die Dreißig laut hören.“
Eileen atmete tief ein und wieder aus. Alle Hemmungen waren verschwunden, sie
empfand Lust und eine gewisse Leichtigkeit.
Mit Schwung holte sie aus und ließ den Riemen knapp unterhalb der Tätowierung
auf Ravens Rücken knallen. Diesmal zuckte Raven heftiger, denn er hatte mit einem
weiteren Schlag auf den Hintern gerechnet. Eileen holte sofort erneut aus und schlug
wieder zu, sicherheitshalber etwas tiefer, um auf keinen Fall die frisch tätowierte Haut
zu beschädigen. Doch abgesehen davon ließ sie keine Hemmungen und kein Zögern
mehr zu, denn das würde Ravens Lust schmälern. Ihr war bewusst geworden, dass sie
genau das bisher so genossen hatte: die Sicherheit, mit der er ihr wehtat. Es hatte ihr
Halt gegeben und ihr überhaupt erst ermöglicht, davon sexuell erregt zu werden.
Als sie sicherer zielen konnte, beobachtete sie Ravens Profil, während sie weiter
zuschlug. Er war völlig unbewegt. Kein Zusammenkneifen der Augen, kein Verziehen
des Mundes, nicht das geringste Anzeichen von Schmerz, obwohl der letzte Hieb eine
deutliche Spur auf seiner Haut hinterlassen hatte.
„Zehn“, verkündete Raven.
Eileen gönnte ihm – aber vor allem sich selbst – eine kurze Pause. Sie ging zu Jenna
und raunte ihr ins Ohr: „Wie weh tut eine Tätowierung?“
„Kommt auf die Stelle an“, antwortete Jenna ebenso leise. „Am schlimmsten ist es
da, wo die Haut sehr dünn ist oder direkt über den Knochen. Zum Beispiel auf dem
Schulterblatt. Es fühlt sich an wie eine Verbrennung, die unter Strom steht.“
„Und wie hat Raven reagiert, als du ihn tätowiert hast?“
„Er hat es völlig stoisch ertragen, wirkte dabei ganz ruhig und entspannt.“ Aha, klassischer Fall von „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Der Lord griff hinter sich und löste den Knebel. „Sorry, aber ein Kieferkrampf am
Tag reicht.“
„Ja, aber den hatte ich.“ Jenna wollte ihm den Knebel in den Mund zurückdrücken.
Eileen hatte genug. „Jenna, er gehört dir. Nimm ihn mit und mach mit ihm, was du
willst. Den Rest der Vorstellung wird er leider verpassen.“
Jenna riss am Halsband.
Der Lord stand auf, kopfschüttelnd. „Ich hoffe, es wird von mir nicht auch noch
erwartet, dass ich belle.“
Jenna kniff ihn in den Schritt. „Es reicht völlig, wenn du mit dem Schwanz wedelst.
Bei Fuß.“
Auf dem Weg zur Tür lamentierte der Lord: „Damit ist mein Ruf als strenger
Gebieter endgültig dahin.“
Und dann war Eileen mit Raven allein. Wahnsinn . Da steht der Mann, den ich liebe,
nackt, gefesselt, mir völlig ausgeliefert. Und niemand sieht, was ich mit ihm tue. Er
gehört mir, mir allein. Sie war völlig berauscht vor Seligkeit, fast zu sehr, um noch kohärent zu denken,
geschweige denn, handeln zu können. Raven half ihr wieder
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