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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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Sicherheit ausrasten lassen«, sagte Wessel. » Wenn sie etwas hasst, dann wenn ihr das Abendessen am Sonntag versaut wird. Das ist Familienzeit, sagt sie. Und da hat die Familie Vorrang.«
    » Hast du Kinder?«, fragte Nick.
    » Einen Jungen mit drei, ein Mädchen mit zwei und ein drittes ist unterwegs«, erwiderte Wessel und grinste, zum ersten Mal, seit Nick ihn kannte.
    » Himmel noch mal, Tommy«, sagte er. » Du warst aber fleißig.«
    Sie gingen die Straße entlang. » Ich habe selbst zwei«, sagte Nick, um anzugeben. Dann hielt er sich jedoch zurück und erzählte Wessel nicht mehr.
    Sie erreichten die Adresse, die Claire ihnen gegeben hatte, ein achtstöckiges Mietshaus zwischen Amsterdam und Broadway in der 78. Straße. Der Baulärm kam von dem freien Grundstück nebenan, wo neue Wohnungen hochgezogen wurden.
    » Ich habe diesen Teil der Stadt immer gemocht«, sagte Wessel, sah sich um und runzelte die Stirn.
    » Wo kommst du her?«, fragte Nick.
    » Westchester. Bin in Scarsdale aufgewachsen.«
    » Scarsdale? Und da haben dich deine Eltern Polizist werden lassen?«
    » Nein, aber ich dachte, das ist aufregender, als Anwalt zu werden«, scherzte Wessel, als sie die Vorhalle betraten.
    Nick schaute auf den Zettel, den ihm Claire gegeben hatte. Er sah zum ersten Mal, dass sie ihre Handynummer mit aufgeschrieben hatte.
    » Hier, Wohnung 1-B«, sagte Wessel, der über Nicks Schulter mitgelesen hatte, und wollte schon auf die Klingel drücken. Nick riss ihm die Hand gerade noch weg.
    » Was soll das?«, fragte Wessel.
    » Wenn Quimby da ist, wozu ihn wissen lassen, dass wir hier sind?«, antwortete Nick und zeigte auf eine Frau mittleren Alters, die gerade durch die innere Sicherheitstür kam. Als sie an ihnen vorbeiging, traten Nick und Wessel in die Eingangshalle.
    Die Frau fing die Tür auf, bevor sie zufiel. » Einen Moment mal. Sie beide wohnen nicht hier.«
    Wessel zog seine Dienstmarke. » Polizei«, sagte er. Die Frau schien zufrieden zu sein. Sie nickte und ging.
    Als sie den Flur im Erdgeschoss entlanggingen, nahm Nick das Gebäude in Augenschein. Etwa sechzig Jahre alt, schätzte er, wahrscheinlich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet; es hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die abblätternde Farbe an den Wänden und die Wasserflecken an der Decke waren ein sicheres Zeichen, dass der Eigentümer seine langjährigen Mieter hinausekeln wollte, damit er ihre mietpreisgebundenen Wohnungen in profitablere Eigentumswohnungen umwandeln konnte.
    » Da ist es«, sagte Wessel, als sie vor der Tür von 1-B ankamen. Ein kleines Papierschild direkt unterhalb des altertümlichen Spions identifizierte die Bewohnerin als F. Quimby, die Schrift schien die einer älteren Frau zu sein.
    Die Detectives stellten sich links und rechts der Tür auf– man konnte nie wissen, was dahinter war–, und Nick klopfte.
    » Wer ist da?«, ertönte eine weibliche Stimme aus der Wohnung.
    » Polizei. Mrs. Quimby?«
    » Ich sehe niemanden«, sagte die Stimme. » Zeigen Sie mir einen Ausweis.«
    Nick hielt seine Dienstmarke vor das Guckloch.
    » Die könnten Sie irgendwo gekauft haben«, sagte die Frau. » Ich will etwas mit einem Bild sehen.«
    Nick und Wessel tauschten verwunderte Blicke. Mrs. Quimby schien ja schwer auf Draht zu sein.
    Nick hielt seinen Ausweis vor den Spion. Nachdem eine Sicherheitskette ausgehängt und zwei Schlösser geöffnet worden waren, ging die Tür auf, und Florence Quimby kam zum Vorschein. Sie schien Ende siebzig zu sein. Ihr nicht gekämmtes Haar, das Hauskleid und die unwirsche Haltung machten deutlich, dass sie keinen Besuch erwartet hatte und auch keinen haben wollte. Vor allem keine Polizisten.
    » Was gibt es?«, fragte sie.
    Der Gestank von kaltem Rauch stieg Nick heftig in die Nase, ohne Frage das Ergebnis von jahrzehntelangem Nikotinzuwachs in der Wohnung. » Ich bin Detective Lawler, und das ist Detective Wessel. Ist Ihr Enkel Todd zu Hause?«
    » Was wollt ihr denn schon wieder von Todd?«, fragte Florence.
    » Wir müssen nur mit ihm reden, Ma’am«, sagte Wessel.
    » Ja, sicher«, sagte Florence. » Die letzten Polizisten, die das behauptet haben, haben meinen Toddy mitgenommen, und ich habe ihn ein Jahr lang nicht gesehen.«
    » Ist er jetzt hier?«, fragte Wessel.
    » Nein, und er war seit ein paar Tagen nicht hier«, antwortete Florence.
    Nick und Wessel sahen einander an. » Haben Sie eine Ahnung, wo er sein könnte?«, fragte Nick.
    » Er sagt mir nicht, wohin er verschwindet«,

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