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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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fand, sie machten gute Fortschritte– und natürlich war sie aufrichtig um Claire besorgt.
    » Claire? Soll ich zuerst hineingehen?«
    Claire stand reglos in der Diele und fühlte sich, als würde sie am Rand einer Klippe hängen.
    » Ja, bitte.«
    » Wir stehen das zusammen durch, okay?«, sagte Fairborn aufmunternd.
    Claire wusste Fairborns Ermutigung zu schätzen, aber sie hatte immer noch schreckliche Angst und wollte nicht weitergehen.
    Sie hörte, wie Fairborn die Schlafzimmertür öffnete. Doch es folgte kein entsetzter Aufschrei, und es dauerte nur einen Moment, bis sie zurückkehrte.
    » Kommen Sie mit«, sagte sie.
    » Wollen Sie mir helfen, mich meiner Angst zu stellen?«
    » Ich will Ihnen helfen, sie zu überwinden.«
    Sie streckte die Hand aus. Claire ergriff sie zögerlich und ließ sich von Fairborn zum Schlafzimmer führen.
    » Schauen Sie«, sagte sie.
    Claire sah ihre Psychiaterin an, dann machte sie einige Schritte auf die Schwelle zu. Der Anblick erstaunte sie. Von der Szenerie, die sie am Morgen gesehen hatte, war nichts mehr übrig, als hätte eine höhere Macht sie einfach ausgelöscht.
    Das Schlafzimmer war makellos sauber. Ihr Bett– Ians und ihr Bett – war ordentlich gemacht, mit derselben weißen Steppdecke darauf, die Stunden zuvor von Ians Blut getränkt gewesen war. Im ganzen Raum war jedoch nicht ein Tropfen Blut, nicht die kleinste Spur von den Geschehnissen zurückgeblieben.
    Dann ging die Tür zum Badezimmer auf. Ein kleines Mädchen von etwa zehn Jahren kam heraus. Claire hielt erschrocken die Luft an.
    » Amy? Bist du das?«
    » Hi, Claire. Spielen wir Himmel und Hölle?«
    » Was tust du hier?«
    Und dann verlangsamte sich alles. Ein zweites Mädchen kam aus dem Badezimmer. Claire stockte der Atem, als das Mädchen Amys Hand ergriff.
    Sie sah sich selbst als Achtjährige vor sich.
    Sie bewegte sich auf die beiden zu. Und die sahen sie.
    » Hallo«, sagte Amy. » Alles okay mit dir?«
    » Was ist los?«, fragte die kleine Claire.
    Claire blickte in den Spiegel. Sie sah Tränen über ihr Gesicht laufen.
    » Hast du dich verirrt?«, fragte die kleine Claire.
    » Suchst du jemanden?«, fragte Amy.
    » Ich suche dich«, sagte Claire und kniete vor Amy nieder. » Wo bist du?«
    » Ich bin weggegangen«, sagte Amy. » Ein Mann hat mich mitgenommen. Er war böse.«
    » Was hat er mit dir gemacht?«
    » Das darf ich dir nicht sagen«, antwortete Amy mit Unschuldsmiene. » Er hat gesagt, ich darf es niemandem erzählen.«
    Claire begann zu weinen. » Ich habe gesehen, wie er dich mitgenommen hat. Ich war dabei. Wohin hat er dich gebracht? Bitte sag es mir.«
    » Weine nicht«, sagte Amy in tröstlichem Ton. » Er hat mir wehgetan, aber jetzt ist alles gut. Ich schlafe.«
    Amy drehte sich zur kleinen Claire um. » Komm, Claire, gehen wir nach draußen.«
    Die beiden lächelten sie an, gingen zum Badezimmer zurück und verschwanden durch die Tür.
    » Nein! Bitte geht nicht! Noch nicht! Ich muss wissen, was passiert ist.«
    Sie riss die Badezimmertür auf. Niemand war darin. Sie zog den Duschvorhang über der Wanne zur Seite, als würden sie Versteck spielen. Aber die Wanne war leer.
    Und dann sah es Claire. Eine zweite Tür. Am anderen Ende der Badewanne. Sie stieg in die Wanne, öffnete die Tür und ging ohne zu zögern durch.
    Sie befand sich vor ihrem alten Haus. Das Zuhause, in dem sie aufgewachsen war, und sie sah sich selbst als Achtjährige vor der Einfahrt mit Amy Seilhüpfen.
    » Claire! Amy!«, rief sie ihnen zu.
    Aber sie sprangen einfach weiter Seil. Als hätten sie sie nicht gehört. Als wäre sie nicht da.
    Oder vielleicht sind es die beiden, die nicht da sind. Wie könnten sie da sein?
    Eine unsichtbare Hand zog sie zurück durch die Tür in die Badewanne.
    Sie hörte dieses Geräusch, wie ein Pumpen.
    Sie sah nach unten. Eine Frau saß in der Wanne und pulsierte, als wäre sie im Begriff zu explodieren. Als wären eine Million Erinnerungen im Begriff, zu bersten und sie zu ertränken.
    Claire fühlte, wie sie die Hand hob und ihren Kopf berührte. Er war offen, als hätte man die Motorhaube eines Wagens aufgeklappt.
    Sie sah in den Spiegel. Ihr Schädeldach war fort. Es gab nur das pulsierende Gehirn über der Stirn, das zu platzen drohte.
    » Alles in Ordnung, meine Liebe?«, hörte sie eine Stimme, die wie die ihrer Mutter klang.
    Claire wandte den Kopf. Dr. Fairborn stand hinter ihr und sah sie besorgt an.
    » Ich habe sie gesehen. Ich habe sie gesehen«, sagte

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