Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Afrikaner dazu bewegen, sich in Japan erschießen zu lassen? Warum sollen Männer aus der Ukraine im fernen Osten verbluten? Es ist nicht leicht. Mehr als 24 Stunden Kriegspropaganda senden, können wir ja auch nicht.“
„Dann überarbeiten Sie die Propaganda! Machen Sie aus allem eine Siegesmeldung, predigen Sie, dass Japan die ganze Welt vernichten will. Inklusive Scheiß Afrika oder sonst irgendwelcher Regionen!“, fauchte der Weltpräsident und schlug auf den Tisch.
„Viele glauben das aber einfach nicht mehr, egal wie oft …“, erwiderte Zacutoni.
„Diese Tiere glauben alles, wenn man es ihnen nur oft genug in die Ohren brüllt!“, schrie der Vorsitzende des Weltverbundes und wurde langsam rot. „Was soll ich denn den anderen im Rat sagen? Dass die Massen nicht mehr glauben, was wir ihnen erzählen?“
„Vielleicht wurden bei der Vorbereitung dieses Krieges auch Fehler gemacht?“, schob plötzlich ein untergeordneter Logenbruder in die Runde ein.
Der Weltpräsident stand von seinem Platz auf und verzog sein Gesicht zu einer bösartigen Fratze. Sein furchterregender Blick schien dem Fragenden tief ins Fleisch zu schneiden und der Mann zuckte ängstlich zusammen.
„Wie meinen Sie das?“, zischte er.
„Nun …“, brachte der Bruder nur hinaus, dann wurde er unterbrochen.
„Fehler gemacht? Was meinen Sie mit „Fehler gemacht“? Wollen Sie damit tatsächlich andeuten, dass das oberste Gremium, der ‚Rat der Weisen’, wirklich Fehler macht?“, grollte der Präsident und brodelte vor Zorn.
„Eine höhere Macht hat uns zu den Herren der Welt gemacht und unser Großer Plan ist schon vor langer Zeit von den gerissensten Männern der Erde ausgearbeitet worden, und Sie wagen es, von „Fehlern“ zu sprechen?“
Der untergeordnete Funktionär fing an zu schwitzen und bat seinen Herrn um Vergebung. Dieser warf ihm noch einen wütenden Blick zu und schickte ihn dann hinaus.
Die anderen Anwesenden schwiegen jetzt. Nach einer Weile wurde der GSA-Chef aufgefordert, mit seinem Bericht fortzufahren.
„Wenn keine unvorhergesehenen Zwischenfälle eintreten, wird Japan in wenigen Monaten zerschlagen sein. Allerdings gibt es Anzeichen für eine Gegenoffensive im Süden der Inselgruppe“, sagte er.
„Gegenoffensive?“, schnaubte der Weltpräsident.
„Ja, es sieht so aus. Darauf deuten Informationen unserer Agenten in Japan hin. Genaueres wissen wir aber noch nicht …“
Ein ranghoher GCF-General, James Bright, fügte nun noch einige Informationen hinzu: „Das Hauptballungszentrum Japans, die Region um Tokio herum, wird ab der nächsten Woche massiv beschossen werden. Unsere Flotte wird das Areal mit Raketen eindecken, dann folgen die Bomberstaffeln, die wir aus Übersee herangeschafft haben. Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Weltpräsident, wir haben die Lage im Griff!“
„Das hoffe ich!“, knurrte der Mann hinter dem Schreibtisch. „Ich verlange, dass die Industrieanlagen der Japaner schneller zerstört werden.“
„Viele Produktionsstätten sind mittlerweile unterirdisch. Matsumoto hat sich besser auf diesen Krieg vorbereitet, als wir es anfangs gedacht hatten. Aber Japan wird fallen, daran habe ich keinen Zweifel!“
Der Weltpräsident verzog sein Gesicht und schloss die Augen, dann holte er tief Luft. „Von heute an werden keine Gefangenen mehr gemacht. Liquidieren Sie jeden Japsen, den Sie kriegen können. Alle – auch Zivilisten! Notfalls rotten wir dieses Scheißvolk aus …“
„Wie Sie meinen, Herr Weltpräsident!“, erwiderte der General verunsichert.
„Ja, wie ich meine und wie der ‚Rat der Weisen’ meint. Wir machen hier keine Spielchen. Ich brauche Ihnen über die Konsequenzen nichts zu sagen, wenn Matsumoto diesen Waffengang für sich entscheiden kann.
Es wurde von Anfang an beschlossen, ein Exempel an Japan zu statuieren und das müssen wir jetzt auch tun!“
„Warum verzichten Sie dann immer noch auf den Einsatz von Nuklearwaffen?“, fragte einer der anderen Gäste in die Runde.
„Bestimmt nicht aus Menschlichkeit!“, giftete ihn der Weltpräsident an. „Es müssen in den nächsten Jahren entscheidende Schritte des Großen Plans umgesetzt werden und da können wir uns nicht den Ruf der Bösewichte erlauben. Denken Sie an die implantierten Chips, die wir einführen wollen. Wir haben ein Imageproblem und da passen Atomwaffen gerade überhaupt nicht ins Bild.“
„Außerdem hat Matsumoto ja auch welche!“, fügte Scott Cohen, der Vorsitzende der
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