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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dieser Stadt spricht ein Richter das Urteil. In einem Gerichtssaal!“
    Hart musterte den Grauhaarigen, der sich an die Hauswand drückte. „Hör lieber nicht auf ihn! Er ist der Tugendwächter. Ich bin der Mistkerl, der dir mit diesem Schläger erst die eine, dann die andere Kniescheibe zertrümmern wird, wenn du nicht sofort den Mund aufmachst! Also: Wessen Befehle?“
    „Sie nennt sich Countess!“, rief der Mann. „Sie ist eine von den reichen Snobs auf der West Side!“
    Triumphierend lächelte Hart seinen Bruder an. „Du kannst dich später bei mir bedanken.“
    „Du solltest deine Hand kühlen“, gab der gereizt zurück. „Und du kannst froh sein, dass ich dich nicht wegen Körperverletzung anzeige, Calder! Wir leben hier in einer zivilisierten Gesellschaft.“
    Hart verdrehte die Augen und ging an Bragg vorbei, woraufhin die Menge ihm Platz machte. Dabei sah er zu Francesca, auch als er dem Jungen den Schläger zurückgab. Obwohl sie es besser wusste und obwohl sie Werte schätzte, die er soeben mit seinem Handeln verletzt hatte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Sie ließ Maggie mit Lizzie allein und ging langsam auf ihn zu. „Du blutest an der Hand, Hart.“
    „Das ist sein Blut, nicht meines.“
    Das bezweifelte sie allerdings. „Hart …“, begann sie.
    „Hör auf! Das wird mich nur daran erinnern, wie perfekt du zu Rick passt.“
    Sie verkniff sich ihre Bemerkung, dass er nicht das Gesetz selbst in die Hände hätte nehmen dürfen, und lächelte ihn stattdessen an. „Danke.“
    „Wofür?“
    „Dafür, dass du den Kerl aufgehalten hast …“
    „Und aus ihm herausgeprügelt habe, dass Bartolla die Drahtzieherin ist?“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, was sie als eine so unglaublich zärtliche Geste empfand, dass sie sich nicht rühren konnte. „Weißt du, Francesca, wo du lebst, da ist die Gesellschaft ‚zivilisiert‘, und jeder von uns sollte danach streben, das Gesetz zu befolgen. Aber das hier ist eine große Stadt in einer noch viel größeren Welt, und es gibt Momente, in denen es schlichtweg verrückt ist, sich an das Gesetz zu halten. Manchmal ist es nur eine eiserne Faust, die das Gute vom Bösen trennt.“
    So ungern sie das auch tat, musste sie doch zugeben, dass er recht hatte. Dann auf einmal wurde ihr klar, was Lizzies Entführung bedeutete: Bartolla hatte diese Kerle bezahlt, damit sie Lizzie raubten! Sie griff nach Harts Hand, woraufhin er zusammenzuckte. „Ich kann es nicht fassen, dass Bartolla zu so etwas fähig sein soll!“
    „Ich schon“, gab Hart zurück. „Und ich bin nicht der Einzige.“
    Als Francesca seinem Blick folgte, entdeckte sie ihren Bruder und erschrak beim Anblick seiner zornigen Miene.
    Zufrieden lächelnd stieg Francesca vor dem Haus mit der Nummer 529 auf dem Broadway aus. Lizzie war tatsächlich unversehrt. Sie hatte gut eine Stunde gebraucht, um alles zu erzählen, und es hörte sich so an, als hätte sie die Nacht in einem Hotelzimmer verbracht, wo eine junge Frau auf sie aufgepasst hatte, bei der es sich womöglich um ein Dienstmädchen handelte. Sie war mit Essen versorgt worden, man hatte ihr etwas vorgelesen und das Spielzeug geschenkt. Ihr war erzählt worden, sie würde Ferien machen.
    Braggs Leute waren längst auf dem Weg zum Haus der Channings, um Bartolla zum Verhör zu bringen. Der Entführer war in Schweigen verfallen, nachdem man ihn in Haft genommen hatte. Bragg selbst musste zu einem Treffen mit dem Stadtrat, sodass Francesca sich selbst überlassen war.
    Sie konnte nach wie vor nicht fassen, dass Bartolla so tief gesunken war. Maggie wollte die Countess hinter Gittern sehen, was Francesca ihr nicht verübeln konnte. Dennoch war sie außer sich vor Freude, da sie mit Hart in den Lebensmittelladen gegangen war, wo er sich auf ein großes Fass gesetzt und sie ihn mit einem Beutel Eis versorgt hatte. Während sie ihn umsorgt und versucht hatte, das Eis für ihn zu halten, hatte er sie mit diesem sinnlichen Ausdruck in den Augen gemustert, der ihr so vertraut war und der es ihr nahezu unmöglich machte, ihre Finger bei sich zu behalten.
    Was machst du da?
    Ich kühle deine Hand.
    Ich bin ein erwachsener Mann, Francesca. Ich kann das Eis selbst halten.
    Dann waren ihre Hände über seine Schultern gehuscht, was er mit einem eindringlichen Blick kommentiert hatte.
    Was machst du denn jetzt schon wieder?
    Da ist Staub auf deinem Sakko. Nein, Schmutz.
    Kannst du eigentlich nie die Finger von mir lassen?
    Nein,

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